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Weichering: Millionenprojekt und 400 Arbeitsplätze: Post baut riesiges Paketzentrum in Weichering

Weichering

Millionenprojekt und 400 Arbeitsplätze: Post baut riesiges Paketzentrum in Weichering

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    Im Paketzentrum in Weichering sollen ab 2025 Päckchen und Pakete angenommen, sortiert und weiter verteilt werden. Unsere Aufnahme zeigt ein Bild vom Paketzentrum in Augsburg.
    Im Paketzentrum in Weichering sollen ab 2025 Päckchen und Pakete angenommen, sortiert und weiter verteilt werden. Unsere Aufnahme zeigt ein Bild vom Paketzentrum in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Online-Handel boomt und seit Corona noch viel mehr. Der Entwicklung stetig steigender Paketmengen trägt die Deutsche Post DHL kontinuierlich Rechnung. Nun investiert der Konzern einen dreistelligen Millionenbetrag in der Gemeinde Weichering. Dort wird zwischen dem östlichsten Neuburger Stadtteil Maxweiler und der Muna-Siedlung vor

    Zwischen zwei Waldstücken – nach Maxweiler und vor der Muna-Siedlung vor Weichering – wird das Verteilsystem für Pakete auf einem Areal von 155.000 Quadratmeter entstehen, wovon 100.000 Quadratmeter befestigte Fläche sein werden. Direkt vor der Sitzung des Gemeinderates stellten am Montagabend Thomas Schlickenrieder, bei der Post zuständig für Immobilienanlagen in Deutschland, und der kaufmännische Projektentwickler Helmut Schüchl bei Bürgermeister Thomas Mack im Rathaus der Presse das Großprojekt vor.

    Zuschlag für das Postzentrum in Weichering wegen der verkehrsgünstigen Lage an der B16 und der A9

    Die Kreisstraße wird zwischen Maxweiler und Muna-Siedlung teilweise um 40 Meter Richtung B16 versetzt.
    Die Kreisstraße wird zwischen Maxweiler und Muna-Siedlung teilweise um 40 Meter Richtung B16 versetzt.

    Dass die Wahl für das Paketzentrum auf Weichering gefallen ist, liege, so Schlickenrieder, zum einen an der verkehrsgünstigen Lage mit direktem B16- und A9-Anschluss. Aber auch an der idealen Grundstücksfläche, auf der bis auf wenige Bäume nur die Landwirtschaft dem Projekt weichen müsse, wie Helmut Schüchl anführte. „Die Landwirte bedauern natürlich den Flächenverbrauch, sehen aber, wie letztlich auch die Naturschützer, die vor allem positiven Effekte, nicht zuletzt für unsere Gemeinde, aber auch die Region“, erklärte Bürgermeister Mack.

    Schließlich werde das Großprojekt, so der Rathauschef, vom ersten Paket an Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde bringen. Diese Einnahmen (bislang rund 500.000 Euro im Jahr) werden sich durch das Projekt verdoppeln, wobei rund die Hälfte davon als Abgabe an den Landkreis gehen wird. Die Einnahmen tun vor allem Weichering gut. Schließlich ist die Gemeinde mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 2000 Euro (der Durchschnitt liegt bei 600 bis 700 Euro) mit am Ende einer „roten Liste“ in Bayern.

    Mit dem Postzentrum in Weichering werden auch 400 neue Voll- und Teilzeitarbeitsplätze entstehen

    Besonders erfreulich: Mit der Investition entstehen rund 400 neue Voll- und Teilzeitarbeitsplätze. Von der Qualifikation her sind diese vielschichtig, werden Techniker ebenso gesucht wie ungelernte Kräfte und auch Menschen mit Behinderung erhalten eine Chance. Weil im Drei-Schicht-System gearbeitet wird, wird es vor allem viele Teilzeitarbeitsplätze geben. „Die sind besonders für Frauen interessant“, weiß Thomas Schlickenrieder aus Erfahrung. Die Mitarbeiter werde sich die Post in erster Linie aus dem Umland holen. Mack spricht von tariflich abgesicherten Arbeitsplätzen mit einer deutlich besseren Bezahlung im Vergleich zu anderen Logistikunternehmen. Dies sei nicht zuletzt einer starken Gewerkschaft zuzuschreiben.

    Ohnehin mache die Post auf Mack einen „souveränen, zielstrebigen und vertrauensvollen“ Eindruck. „Die Post fordert nicht, sondern macht“, sagte der Bürgermeister. Wegen des zu erwartenden steigenden Verkehrsaufkommens auf der Kreisstraße werde die Post zum Beispiel auch einen Radweg südlich des Bahngleises zwischen Maxweiler und Weichering bauen.

    Kreisstraße wird wegen des Millionenprojekts teilweise um 40 Meter Richtung B16 verlegt

    Mit dem Großprojekt geht eine teilweise Verlegung der bestehenden Kreisstraße um 40 Meter in Richtung B16 einher. In Richtung Maxweiler erfolgt nach dem dreigeschossigen, 348 Fahrzeuge fassenden Parkhaus am westlichen Ende des Bauprojekts über einen Kreisverkehr wieder der Anschluss an die bestehende

    Der meiste Verkehr – man rechnet mit 700 bis 800 Fahrzeugen am Tag – wird aus Richtung A9 kommen. Deshalb wird die Stauzone bei der Ausfahrt Maxweiler an der B16 verlängert. Zwei Drittel des Verkehr wird zwischen 22 und 6 Uhr anrollen, zischen 0 und 3 Uhr der allermeiste davon.

    Postzentrum mit CO2-freien, niedrigen Gebäuden und Schutzwänden für die nächsten Wohngebiete gegen Lärm

    Die CO2-freien Gebäude (unter anderem liefern Photovoltaikanlagen den Strom, Ökostrom wird gegebenenfalls zugekauft) mit einer maximalen Höhe von 14 Meter werden weder von Maxweiler, noch von Weicheringer Seite aus wegen der viel höheren Bäume zu sehen sein. Schutzwände oder die Gebäude schützen die nächsten Wohngebiete vor Lärm.

    Die Verträge mit den Grundstückseigentümern (bei zwei Institutionen zieht es sich coronabedingt noch etwas hin) sind soweit unter Dach und Fach. 2023 soll mit dem Bau begonnen werden, ab 2025 sollen dann stündlich bis zu 40.000 Pakete sortiert werden. Bedient werden soll von dort aus in etwa die Region 10 mit Ingolstadt, Neuburg-Schrobenhausen sowie Teilen der Landkreise Eichstätt und Pfaffenhofen. Dadurch werden die bestehenden Zentren in Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Aschheim entlastet.

    Wer sich über das Projekt informieren möchte, kann sich für Freitag, 21. Mai, oder Freitag, 11. Juni, jeweils von 8.30 bis 17 Uhr coronabedingt einen Einzeltermin geben lassen. Voranmeldung unter Telefon 08454/94970.

    Einen Kommentar von Manfred Rinke zum Postzentrum ("Glückwunsch nach Weichering") finden sie hier.

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