Das Neuburger Kulturleben kommt wieder in Gang: Zumindest Museen dürfen nun wieder besucht werden. Den Anfang machte das Stadtmuseum, dessen zweimonatige Zwangspause wegen der Corona-Krise vergangenen Sonntag, dem internationalen Museumstag, beendet wurde. Nun ist auch eine ursprünglich schon für März geplante Sonderausstellung zu sehen, die am Sonntagvormittag nur im kleinen Kreis mit Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Museumsleiter Michael Teichmann und Medienvertretern eröffnet wurde.
Kunst in Neuburg: Die Natur ist Susanne Pohls großes Thema
![Die Künstlerin und Diplom-Psychologin Susanne Pohl freut sich über die Eröffnung ihrer Ausstellung. Die Künstlerin und Diplom-Psychologin Susanne Pohl freut sich über die Eröffnung ihrer Ausstellung.](https://images.mgpd.de/img/100768520/crop/c1_1-w100/930343079/2086824060/pohljpg.jpg)
Die Natur ist Susanne Pohls großes Thema: „Gras Baum Wind Wasser – Landschaft vor Ort“ ist die Ausstellung der Neuburger Psychotherapeutin und Künstlerin betitelt. Präsentiert werden mehr als 80 Radierungen, die zwischen 2009 und 2019 entstanden sind. Allen gemeinsam ist eine gewisse Melancholie, denn die Bäume und Sträucher sind zumeist unbelaubt und auf ihre Struktur reduziert. Wenn sie im Sommer von ihrem Zuhause aus in den Auwald blicke, sehe sie nur eine grüne Wand, erklärt Susanne Pohl. Erst im Winter werde das Wesen der Bäume sichtbar, wenn nur noch ihre „Knochen“ übrig seien. Spröde, aber faszinierend poetisch sind diese Druckgrafiken, zumeist kleine Formate, die aber eine große Tiefenwirkung haben. Die aufwendige Entstehung der
Der Begriff „Radierung“, der aus dem Lateinischen stammt (radere bedeutet kratzen, wegnehmen, entfernen), bezeichnet ein grafisches Tiefdruckverfahren der künstlerischen Druckgrafik. Mit einer sehr feinen Nadel wird entweder direkt auf einer dünnen Kupferplatte oder auf eine Abdeckschicht die Zeichnung aufgebracht. Sie möge den handwerklichen Aspekt ihrer Arbeit und der Umgang mit dem Material
Mindestens einen Monat wird die Ausstellung im Stadtmuseum zu sehen sein
Zu sehen ist die Ausstellung noch mindestens einen Monat lang jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Eventuell werde sie bis Ende Juni verlängert, kündigte Michael Teichmann an. Vor der Wiedereröffnung des ganzen Hauses wurde ein umfangreiches Betriebs- und Hygienekonzept umgesetzt. Der Kassenbereich ist nun mit einer maßgefertigten Plexiglas-Absperrung geschützt. Es dürfen nur maximal 35 Besucher mit Mundschutz und unter Einhaltung der bekannten Abstandsregeln gleichzeitig ins Stadtmuseum.
Auch mit diesen Einschränkungen sind viele Kulturinteressierte froh, dass sie überhaupt wieder Gelegenheit haben, Museen zu besuchen. Ab dem 20. Mai ist die Rizzi-Schau im Schloss wieder geöffnet. Im Stadtmuseum folgen als Nächstes eine Ausstellung über die 50er und 60er Jahre in Neuburg und im Herbst ein besonderer Höhepunkt: Dann werden Exponate aus dem Schloss im Neuburger Stadtmuseum präsentiert.
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