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Neuburg
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Vernissage: Schöne, wilde Bilder

Neuburg Die sattbunten, lebensfrohen Bilder der quirligen Laufener Künstlerin mit Wurzeln in Neuburg hellten das triste Wettergrau bei der Vernissage der Ausstellung im Hotel am Fluss entschieden auf. Sabine Gerstacker war vor 15 Jahren bei der Eröffnung des Hotels die erste Ausstellende und prägt(e) das Haus entscheidend mit.

Und das bis heute. Denn sie verlieh ihm nun den Titel „Arthotel“. „Von der Lebenskunst, die dieses Hotel ausstrahlt, bin ich restlos begeistert, für mich ist dieses Haus ein Gesamtkunstwerk“, erklärt sie. Michael Popp, ein ehemaliger Neuburger Kunsterzieher bezeichnete in seiner liebevollen Laudatio die Vernissage als fast ein „nostalgisches Klassentreffen“. Bei diesen erlebt die Künstlerin ein Stückchen Heimat nun wieder. Popp verknüpfte geschickt die Fäden vom gemeinsamen Kunstlehrer Hauck, dem „Initialzünder auf ihrem Weg als Künstlerin“, bis hin zu Preisen und Auszeichnungen auf ihrer künstlerischen Laufbahn.

Sabine Gerstackers wilde Bilder leuchten in ihrer Farbenfrohheit. Es sind durchdachte, komplizierte Gebilde, keineswegs naiv oder kindlich. „Ich lege Kraft, Dynamik und Lebensfreude in meine Bilder, mit der Absicht, die Sensoren der Betrachter zu erreichen“, führt sie aus. „Bei Farbe, Licht, Formen und Struktur verlasse ich die gewohnte Statik mit dynamisch bewegter Fluktuation, Überlagerungen und Durchdringung der Farben.“

Ihre Ideen kommen aus dem täglichen Leben, begegnen ihr bei Urlaubsreisen, beim Lesen oder Musikhören, wie man am Thema „Durch die Wälder, durch die Auen“ erkennen kann. Sie werden dann in Farb- und Formstudien konkretisiert. Dabei legt sie alles bis ins Detail fest und ändert beim Umsetzen auf die großformatigen Flächen mit Ölfarbe nur kleine Einzelheiten. Der Malprozess ist ein langer, da die Farben unterschiedlich trocknen und so arbeitet sie immer an mehreren Werken parallel. Ihr Lieblingsbild, das „Schatzkastl“, das einzige unverkäufliche Werk der Ausstellung, besticht durch dunkle Blau- und Grüntöne, die ein helles, glänzendes unregelmäßiges Quadrat zum Leuchten bringen.

„Schatzkästchen leben oft im Verborgenen und symbolisieren für mich den unerschöpflichen Vorrat an wunderschönen Gedanken“, schwärmt die Künstlerin, überlässt es aber lieber den Betrachtern, ihre Botschaften selbst zu entschlüsseln. Titel wie „Porta Fortuna“, „Sternenschiff“ oder „Sommerausflug“ sind geheimnisvoll, regen Fantasie an, man muss buchstäblich genau hin(ein)sehen. Die frischen Farben sind ein vitaler Ausdruck unbändiger Lebensfreude, brillieren, erzählen durch die Komposition von Formen und Farben interessante Geschichten. Es gibt kein Oben oder Unten, kein Rechts oder Links und oft geht ihre Kunst auch noch über das Bild hinaus.

Jetzt lernen ihre Bilder das Laufen

Und nun lernen Gerstackers Bilder das Laufen, wie die in Neuburg lebende Schwester der Künstlerin humorig mit wohlmeinendem Spott bemerkt. Auch das ist eine vielschichtige Aussage, denn der Lebensmittelpunkt „Laufen“, ein „Vorort“ von Salzburg, wie ihn die Künstlerin selbst bezeichnet. Ein Rennaissancestädtchen, Neuburg nicht unähnlich, steckt da genau so drinnen, wie das Laufen lernen, also Flügge-Werden der Bilder, die durch diese Ausstellung vielleicht neue Liebhaber finden!

Info: Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Hotels zu besichtigen.

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