Das Unfallgeschehen auf den Straßen war 2020 wohl eines der ruhigsten seit Beginn der Statistik. Die Zahl der Gesamtunfälle im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ging zurück, bei den Schwerverletzten registrierte die Polizei rund 30 Prozent weniger. Es gab zwei tödliche Unfälle mit drei Opfern. Im gleichen Jahr verunglückten allerdings deutlich mehr Radfahrer als sonst.
Ausgangsbeschränkungen führten zu einem Boom des Radfahrens auch in Neuburg
Die Ausgangsbeschränkungen in der Pandemie führten zu einem Boom des Radfahrens. Die Fachhändler waren so gut wie ausverkauft. Die höhere Fahrfrequenz führte im Landkreis zu einem Anstieg der Radunfälle um 17 Prozent auf 129, in Verbindung mit einem Pedelec um 45 Prozent auf 29 Zwischenfälle. Das heißt, im Schnitt verunglückte alle zwei Wochen ein Beteiligter mit einem elektrogestützten Fahrrad.
„Nicht wenige Senioren unterschätzen anfangs die Kraft ihres Elektroantriebs“, weiß Polizeihauptkommissar Franz Sailer. Für den Verkehrsreferenten der Neuburger Polizei sind manche Pedelec-Fahrer im Stadtgebiet zu flott unterwegs. Andere Verkehrsteilnehmer sind manchmal überrascht von der Beschleunigung des Akkuantriebs. Unfälle mit reinen E-Bikes, die nicht mehr zur Fahrradklasse zählen, hat die Polizei 2020 nicht registriert.
Nach sieben Verkehrstoten 2019 zählte die Neuburger Inspektion 2020 nur ein Opfer. Ein 81-jähriger Radfahrer aus Neuburg-Ried verlor im Juli an der Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße beim Zusammenstoß mit einem abbiegenden Lastzug sein Leben. Der Unfall löste eine generelle Diskussion über die Sicherheit der Neuburger Radwege aus. An der Unfallstelle erlaubt die Stadt Neuburg den Radlern stadteinwärts weiterhin das gerade Überqueren der Monheimer Straße Richtung Donaubrücke. Demnächst sollen ein beheizbarer Spiegel, ein Blinklicht und ein erweiterter Aufstellbereich für die Radfahrer eingerichtet werden.
Verkehr: Polizei Schrobenhausen verzeichnete einen einzigen tödlichen Unfall
Die Schrobenhausener Polizei verzeichnete einen einzigen tödlichen Unfall im Oktober, der es mit zwei Opfern nach einem Frontalzusammenstoß auf der B300 aber in sich hatte. Den schweren Sturz eines 52-jährigen Radfahrers bei Gut Rohrenfeld wertet die Polizei nicht als Unfalltod, weil sie von gesundheitlichen Problemen des Mannes ausgeht.
Ungeachtet dieser tragischen Zwischenfälle werten alle Beteiligten den rückläufigen Trend als sehr positiv. Die Gesamtzahl der Unfälle im Landkreis bewegte sich 2020 mit rund 2600 Kollisionen um mindestens acht Prozent nach unten. Es gab weniger Unfälle mit Personenschaden (340) und mit 80 Schwerverletzten sogar einen deutlichen Rückgang um 30 Prozent. Die Polizei schätzte die Sachschäden auf 3,7 Millionen Euro, in früheren Jahren überstiegen sie meist fünf Millionen.
Nur die Wildunfälle mit über 1000 gemeldeten Zwischenfällen sind auch im Pandemiejahr gestiegen. Die genauen Unfallzahlen veröffentlich das Innenministerium voraussichtlich im Februar. Wenn der rückläufige Trend vor allem bei den schweren Unfällen anhalten würde, so Polizeihauptkommissar Franz Sailer, „dann wäre das ein Traum“.
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