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Starkbierfest: Der Supermarkt ist Kulturzentrum genug

Starkbierfest

Der Supermarkt ist Kulturzentrum genug

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    Eingeleitet wurde der Abend von Hans und Xaver Wegele mit dem Unterbaar-Lied zum Mitsingen.
    Eingeleitet wurde der Abend von Hans und Xaver Wegele mit dem Unterbaar-Lied zum Mitsingen.

    Ehekirchen-Schönesberg Ein dickes Fell und eine gute Portion Humor – das mussten die Gemeindevertreter am Wochenende dabei haben, wenn sie sich in die „Höhle des Löwen“ nach Schönesberg wagen wollten. Denn dort fand das mittlerweile 14. Starkbierfest statt – dieses Mal jedoch zum ersten Mal organisiert vom Burschenverein Hollenbach. Und die hatten ihre Arbeit gut gemacht. Denn Matthias Artner, Isabella Sigl und Peter Ruisinger – alias Xaver, Kathl und Hans – boten mit einer Stammtisch-Runde und deftigen Trinksprüchen eine starke Leistung.

    Obwohl nicht anwesend, wurde Bürgermeister Günter Gamisch vor dem Derblecken natürlich nicht verschont. „Der macht lieber Urlaub in den Bergen, anstatt sich anzuhören, was in letzter Zeit alles verkehrt gelaufen ist. Aber sein Spitzel, der Wegele Xari, führt schon Protokoll, damit er berichten kann“, wetterte Matthias Artner.

    In die Ferne schweifen könnte demnächst auch Ehekirchens Pfarrer Thomas Brom, mutmaßte das Stammtisch-Trio. Denn der werde schon als Stadtpfarrer für Neuburg gehandelt. „Aber der soll schauen, dass er da bleibt!“, war die einhellige Meinung. Erst den Umbau des alten Kindergartens zum Gemeindehaus antreiben und dann, wenn sich die Kosten überschlagen, sich vom Platz schleichen – so gehe es ja wohl nicht. Sogar den Otto Plath als letzten Widerstandskämpfer gegen die energetische Sanierung hätte er zum Umfallen gebracht. Aber nur, wenn das Ganze nicht mehr als 97000 Euro kostet ...

    Aus den 97000 Euro wurden letztlich 127000 Euro. Das Limit hätte man halt einfach ein wenig höher gesetzt. So eine elastische Kostengrenze sei halt was Praktisches, meinten die Stammtischbrüder. „Ich, wenn der Bürgermeister wär, würd ich sagen, alles wird eben teurer. Der Liter Super hat vor ein paar Monaten auch noch 1,20 Euro gekostet“, schlug Peter Ruisinger dem Bürgermeister vor.

    Dass Plath so vehement gegen die Sanierung gewesen sei, hätte einen einfachen Grund gehabt: Ehekirchen braucht seiner Meinung nach überhaupt kein Gemeindehaus. Gut, die Räume für den Familienhilfeverein seien dort ja noch ganz gut untergebracht. Doch die Bücherei hätte auch in der Schule Platz gefunden. Und das Kulturzentrum? Das sei in Ehekirchen doch immer noch der Netto-Markt.

    Apropros Familienhilfeverein: „Wenn sich der Thomas Bednarz vom Familienhilfeverein wieder beschwert, dass die Gemeinderatssit-zung so lang ist, dann stehen gerade mit Fleiß 22 Punkte auf der Tages-ordnung“, glaubten die drei zu wissen. Denn seit er Mitglied im Gemeinderat sei, kämpfe er dafür, dass um 22 Uhr Schluss ist – weil er ja seinen Schlaf braucht. „Ja, wenn einer schon Bett-Narz heißt ...“

    Die erfolgreichen Proteste der Schönesberger zum Windrad im Kugelholz verglichen die Stammtisch-Gesellen mit den Aufständen der Gallier gegen die Römer. „Der Daferner Josef neben seiner Ottilie oder der Käfer Hans und die Sofia – die haben schon was von der Statur von Asterix und Obelix.“ Und anstatt auf die Römer einzuschlagen, gebe es in Ehekirchen eben abwechselnd eine Biogasanlage, einen Sendemast, eine Photovoltaikanlage oder ein Windrad ...(mit clst)

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