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Neuburg: Sommerserie (2): Sie wissen, was Neuburger gerne essen

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Sommerserie (2): Sie wissen, was Neuburger gerne essen

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    Frisch aus dem Ofen – so schmeckt die Pizza am besten.
    Frisch aus dem Ofen – so schmeckt die Pizza am besten. Foto: Marcel Rother

    In unserer Sommerserie „Auf Achse“ begleiten wir Menschen aus der Region, die beruflich viel in der Stadt und der Umgebung unterwegs sind. Sie berichten uns, was ihnen an ihrem Beruf besonders gefällt, welche Schwierigkeiten oder Vorurteile dieser manchmal mit sich bringt oder welche Rolle das mitunter heiße Wetter spielt.

    Es ist Abend, die Couch bequem, das Fernsehprogramm spannend. Natürlich meldet sich wer? Richtig: der Hunger. Erst langsam, dann stärker. Bis es in dem Blockbuster nur noch von Burgern, Cola und Cupcakes zu wimmeln scheint. Handlung? Längst vom Magenknurren in die Nebenrolle gedrängt. Höchste Zeit, zum Hörer zu greifen: Jetzt hilft nur noch ein Anruf beim Pizzabäcker...

    Aleksandra Leier ist seit mehr als neun Jahren zuständig für den Lieferservice im Raffaello. 
    Aleksandra Leier ist seit mehr als neun Jahren zuständig für den Lieferservice im Raffaello.  Foto: Marcel Rother

    Ciao! Am anderen Ende der Leitung wartet bereits Aleksandra Leier. Sie nimmt in der Pizzeria Raffaello, beziehungsweise deren Lieferservice Bobbys Pizza, die Anrufe der hungrigen Kunden entgegen. Und sie weiß, was die Neuburger am Liebsten bestellen. Pizza schlägt Pasta, soviel steht fest: „Von zehn Kunden bestellen rund sechs Pizza, der Rest Pasta“, sagt sie. Bei den Pizzen stünde die „Rustica“, belegt mit Schinken, Salami, Peperoni und Champignons hoch im Kurs. Auch der Klassiker „4 Stagioni“, vier Jahreszeiten, findet sich auf der Karte. „In letzter Zeit erfreuen sich auch vegetarische und vegane Pizzen immer größerer Beliebtheit“, sagt Leier. Bei den Nudeln am beliebtesten seien mit Abstand die Ausführungen „Bolognese“ und „Carbonara“. „Die Neuburger essen gerne das, was sie gewöhnt sind.“ Basta.

    Raffaello: „Der einzige echt italienische Pizzadienst in Neuburg“

    Ist die Bestellung aufgenommen, wandert die Rechnung samt Lieferschein in die Küche. Dort werkeln zu Stoßzeiten ein Koch, zwei Pizzabäcker und eine „Salatdame“ im Akkord an den Gerichten. „Wir sind der einzige echt italienische Pizzadienst in Neuburg, in dem ausschließlich Italiener arbeiten“, betont Chef Raffaele Vernino. Koch Filippo Cuffaro wechselt flink zwischen drei Soßen, zwischen ihm ruhen runde Teiglinge, aus denen kurz darauf Pizzaböden gerollt und mit frischen Zutaten belegt werden. Bis sie in dem riesigen dreistöckigen Ofen verschwinden, der maximal 18 Pizzen auf einmal schluckt. Das ist auch nötig, bei der Anzahl an Bestellungen, die ins Haus flattern.

    Die fertigen Gerichte gehen per Expresslieferung an die Kunden in Neuburg und Umgebung.
    Die fertigen Gerichte gehen per Expresslieferung an die Kunden in Neuburg und Umgebung. Foto: Marcel Rother

    „An einem normalen Abend gehen weit über hundert Gerichte raus“, sagt Aleksandra Leier. Rund 80 Bestellungen sind das im Schnitt. Fünf bis sieben Fahrer sind dann im Einsatz und liefern Pizza, Pasta und Salate quer durch Neuburg und das Umland. Und zwar pronto. Mittags seien es besonders Firmen, die das Geschäft ankurbeln. Manchmal mit Großbestellungen für mehrere Abteilungen. An Wochenenden und Feiertagen sei besonders viel los, dann könne es sein, dass Kunden etwas länger warten müssen. „Wir sind bemüht, das Essen in ungefähr einer Dreiviertelstunde zu liefern“, sagt Leier. Abhängig von Entfernung und Nachfrage kämen schon mal ein paar Minuten oben drauf. Bei großen Events, beispielsweise einer Fußball-WM, sei die Nachfrage so groß, dass Kunden bis zu eineinhalb Stunden auf ihre Pizzen warten müssen. Wie diese dann reagieren, sind sie sauer? „Größtenteils verständnisvoll“, sagt Leier. Schließlich würden alle Gerichte frisch zubereitet und die Pizzen hätten dieselbe Qualität, die auch im Lokal auf den Tisch komme.

    Wegen der großen Nachfrage hat Raffaello den Pizzaservice gegründet

    Die Nachfrage im Lieferbereich sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Nicht zuletzt deswegen habe das Restaurant, das seit 2004 existiert, im Jahr 2007 überhaupt einen Lieferdienst etabliert, sagt Leier. Seit einiger Zeit können Kunden auch über eine eigene App bequem von der Couch aus per Smartphone aus ihren Lieblingsgerichten wählen. „Damit sind wir unabhängig von Lieferdiensten wie Lieferando“, betont Leier.

    Damit das Essen an seinen Bestimmungsort kommt, legen die Fahrer der Pizzeria Raffaello tausende Kilometer zurück. Einer von ihnen ist Antonio di Caprio. Zur Mittagszeit und am Abend ist er auf Achse und hat nur ein Ziel: „Ich will das Essen pünktlich zu den Leuten bringen.“ Bisher sei es ihm immer gelungen, sagt er – trotz der Luitpoldstraße. Der Verkehr dort gleiche einem „Chaos“. Für einen echten Italiener kein Problem: Staus und Dränglern begegnet er mit südländischer Gelassenheit, das Hupen eines Autofahrers quittiert er mit einem Lächeln. Mit einem Lächeln wird er auch von den meisten Kunden begrüßt. Es sei denn, sie machen nicht auf oder haben eine falsche Adresse angegeben. Auch das kommt vor, aber selten. Meistens freuen sie sich, dass es endlich klingelt. Und der Pizzaservice ein Stück Dolce Vita nach Hause bringt. Buon appetito!

    Hier geht es zum ersten Teil unserer Sommerserie: "Das Herz von Verena Weig schlägt für Hunde"

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