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Schule: Viel Platz für die Abiturienten des Descartes-Gymnasiums

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Viel Platz für die Abiturienten des Descartes-Gymnasiums

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    In der großen Sporthalle schreiben 55 Abiturienten und fünf Gäste an ihrer Deutschprüfung. Mathe und Sprache folgen kommende Woche.
    In der großen Sporthalle schreiben 55 Abiturienten und fünf Gäste an ihrer Deutschprüfung. Mathe und Sprache folgen kommende Woche. Foto: Winfried Rein

    Für kurze Zeit stand das Abitur auf der Kippe, doch jetzt sind sie angetreten: 55 Absolventen des Neuburger Descartes-Gymnasiums und fünf externe Teilnehmer brüteten am Mittwoch über Gedichtinterpretationen und Aufsätzen. Zusammen mit 35.000 weiteren Schülern in Bayern nehmen sie die letzten Hürden zum

    Während der Corona-Krise gab es Unterricht auf Distanz

    Der Deutsch-Prüfung folgt nächsten Dienstag Mathematik und am Freitag das dritte Abiturfach. Einen „Rabatt“ oder leichtere Aufgaben gibt es heuer nicht. In den ersten Wochen der Coronakrise habe sich der Unterricht auf Distanz nicht immer leicht gestaltet, berichtet Oberstudiendirektor Peter Seyberth. Eine Art „Crashkurs“ in den vergangenen drei Wochen hat sich dann ausschließlich der Abitur-Vorbereitung gewidmet. Die Absolvia 2020 müsse sich über die spätere Bewertung ihrer Leistungen keine Sorge machen. „Ich habe ihnen gesagt, ihr bekommt ein richtiges Abitur“, so der Direktor.

    Die Abiturprüfungen finden teils mit Maske statt

    Es wird also nichts verschenkt. In Erinnerung bleiben dem Jahrgang 2020 sicher die besonderen Umstände ihrer Prüfungen: geschrieben auf Abstand in der Weite der Sporthalle, teils mit Maske, desinfizierten Händen, Duden und Schulbüchern und dem Verbot der „Rudelbildung“.

    Die Abiturienten konnten wählen zwischen Eichendorff, Schnitzler oder Kafka

    „Das war nicht einfach, aber machbar“, sagt Lukas und meint die Hygienevorschriften genauso wie die Deutschaufgaben. Der Abiturient wählte eine Analyse des Werkes „Unser Dogma ist einfach“ des isländischen Schriftstellers Kristof Magnusson mit dem besonderen Aspekt der Übertragung in eine „Leichte Sprache“. Andere interpretierten lieber Joseph Eichendorffs Gedicht „Entschluß“ oder Franz Kafkas „Der plötzliche Spaziergang“. Auch die Krise des Theaters oder Arthur Schnitzlers Drama „Die Frage an das Schicksal“ standen zur Auswahl.

    An der laufenden Abi-Prüfung in Neuburg nehmen heuer fünf Externe teil. Sie kommen nicht vom Descartes-Gymnasium, müssen sich angemessen vorbereitet und angemeldet haben. Theoretisch gibt es keine Altersgrenze für Gast-Absolventen.

    Die heuer niedrige Zahl von 55 Abiturienten am Descartes-Gymnasium erklärt sich durch die Einführung der sogenannten Mittelstufe plus vor vier Jahren. Der Großteil der damaligen Achtklässler durchlief die 9. Klasse freiwillig zweimal (9+), um den Lernstoff zu entzerren und Nachmittagsunterricht zu reduzieren. Sie machen 2021 ihr Abitur. Ihre Klassenkameraden, die schneller durch das G 8 wollten, sind heuer an der Reihe. Bayern ist mittlerweile zum neunjährigen Gymnasium (G9) zurückgekehrt, die Mittelstufe Plus endet offiziell 2021.

    Die Q11 lernt in den alten Turnhallen, ansonsten ist das Gymnasium noch weitgehend leer. „Die Lehrer freuen sich, dass sie ihre Schüler wiederhaben“, versichert der Chef. Gleichzeitig hat er sofort festgestellt, dass „die Schüler mit der merkwürdigen Situation kämpfen.“ Nach Pfingsten sollen bis zu den Sommerferien wieder alle Klassen im Wechselrhythmus unterrichtet werden. Die Hoffnungen gehen jetzt dahin, so Peter Seyberth, „dass das neue Schuljahr ein normales wird.“

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