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Schrobenhausen: MBDA in Schrobenhausen baut massiv Stellen ab

Schrobenhausen

MBDA in Schrobenhausen baut massiv Stellen ab

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    MBDA in Schrobenhausen wird in den nächsten Jahren freiwerdende Stellen wohl nicht nachbesetzen.
    MBDA in Schrobenhausen wird in den nächsten Jahren freiwerdende Stellen wohl nicht nachbesetzen. Foto: MBDA

    Schock bei den Mitarbeitern von MBDA Deutschland in Schrobenhausen. Das Rüstungsunternehmen baut über die kommenden zwei Jahre rund 300 Stellen ab, etwa ein Viertel aller Mitarbeiter. Grund ist, dass für die Finanzierung eines Schlüsselprojekts des Unternehmens, dem Taktischen Luftverteidigungssystem, kurz TLVS, derzeit nur unzureichende Haushaltsmittel für 2021 und die Folgejahre vorgesehen sind. Ein Vertragsabschluss rückt damit in weite Ferne.

    Vor fünf Jahren hat das Verteidigungsministerium die Auswahlentscheidung für ein modernes bodengestütztes Luftverteidigungssystem getroffen. Seither steht MBDA Deutschland mit dem Verteidigungsministerium in Verhandlungen und ist in Vorleistung gegangen. Nun wird diese Entscheidung von Kundenseite infrage gestellt. Die Bundesverteidigungsministerin kündigte stattdessen an, die Luftverteidigung in ihrer Gesamtheit prüfen und bewerten zu wollen. Eine Realisierung von TLVS ist damit aus Sicht des Unternehmens äußerst ungewiss.

    Welche Stellen bei MBDA gestrichen werden, steht noch nicht fest

    Seit 2015 arbeitet MBDA Deutschland mit dem deutschen Kunden an der Realisierung von TLVS. Da es in diesen Jahren nie zu einer Beschaffungsentscheidung kam, hat das Unternehmen insgesamt 150 Millionen Euro in das Projekt investiert, um über diesen langen Zeitraum Kernkompetenzen im Bereich Luftverteidigung zu erhalten und auszubauen sowie die geforderten Angebote zu erstellen und zu verhandeln.

    Da aber das Programm im Haushalt 2021 nur mit einem symbolischen Sockelbetrag von zwei Millionen Euro berücksichtigt worden sei und auch für die Folgejahre keine belastbare Zusicherung erfolgte, habe MBDA Deutschland keinerlei Planungssicherheit, wie Thomas Gottschling, Geschäftsführer von MBDA Deutschland, bekannt gab: „Durch die nicht absehbare Beauftragung von TLVS sind wir jetzt leider gezwungen, die Strukturen der MBDA Deutschland GmbH anzupassen. Dabei werden wir uns zukunftssicher ausrichten und darauf achten, auch zukünftig für unsere Kunden kompetent und leistungsfähig in den Bereichen Flugkörper, komplexe Waffen und Luftverteidigungssysteme zu bleiben. Sollte sich die Auftragslage nachhaltig verbessern, werden wir den Restrukturierungsplan daran anpassen.“

    Welche Stellen gestrichen werden, steht noch nicht fest. Im neuen Jahr werden Gespräche mit den Sozialpartnern geführt. Der Abbau soll möglichst sozialverträglich stattfinden. Betriebsbedingte Kündigungen seien da das letzte Mittel, so die Unternehmensleitung.

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