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Schrobenhausen: Eine Frau stirbt - und ihr Hund wacht tagelang neben ihr

Schrobenhausen

Eine Frau stirbt - und ihr Hund wacht tagelang neben ihr

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    Der kleine Tobias ließ niemanden in die Nähe seines verstorbenen Frauchens.
    Der kleine Tobias ließ niemanden in die Nähe seines verstorbenen Frauchens. Foto: Tierheim

    Die Frau war anscheinend friedlich eingeschlafen. Und das wohl vor Tagen, wenn nicht Wochen. Der Hund der alten Dame musste schon lange am Bett seines Frauchens gewacht haben. Entsprechend verstört reagierte das Tier, als die Polizei, gerufen von Nachbarn, am 14. Mai morgens um halb acht die Wohnung in Schrobenhausen öffnete, um nach dem Rechten zu schauen.

    Da der Hund niemanden zu seinem Frauchen vorließ, zogen die Beamten den Tierschutzverein Neuburg hinzu. Gerd Schmidt kam in die Wohnung und nahm sich des Hundes an. „Es gibt kein Allgemeinrezept oder Lehrbuch für solche Situationen. Aber mit den Jahren habe ich ein Gespür für die Tiere entwickelt. Ist der Hund wirklich aggressiv? Oder hat er Angst? Ist vielleicht gar in Panik?“ In diesem Fall war es schiere Panik, wie Schmidt berichtete. Ruhiges und gutes Zureden half, sodass der Vorsitzende des Tierschutzvereins den Hund an die Leine nehmen konnte. „Ich spürte, dass der Hund regelrecht froh war, wieder unter die Fittiche genommen zu werden.“

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    Fälle von alleingelassenen Tieren passieren leider immer wieder, wie Schmidt erzählt. „Das muss nicht immer gleich ein Todesfall sein.“ Da gebe es den Mieter, der unbekannt verzieht und seine Katze zurücklasse. Und eben auch immer mal wieder ein Todesfall.

    Gerd Schmidt bittet deshalb darum, auf die Menschen in der Nachbarschaft zu achten, aber nicht nur auf die, sondern eben auch auf die Tiere. „Wenn ältere Menschen, von denen man weiß, dass sie ein Haustier haben, länger nicht mehr beim Gassigehen gesehen werden, sollte man hellhörig werden. Oder wenn ein Tier in der Nachbarschaft im Haus andauernd bellt.“ Könne man selbst nicht nachhaken, solle man zumindest das Veterinäramt am Landratsamt oder die Polizei verständigen. Ist das Tierwohl in Gefahr, ist grundsätzlich das Veterinäramt im Landratsamt der richtige Ansprechpartner.

    Außerdem weist Gerd Schmidt darauf hin, dass das Tierheim auch Tiere für einen gewissen Zeitraum in Pflege nimmt, sollte es dem Herrchen oder Frauchen nicht gut gehen. Auch im Fall eines Krankenhausaufenthalten passiere es, dass Haustiere unversorgt auf dem Grundstück oder im Haus zurückblieben. „Selbst dann kann man auf uns zukommen und wir nehmen die Haustiere in Pflege.“

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