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Neuburg: Sanierung: Tore der Neuburger Hofkirche bekommen frischen Anstrich

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Sanierung: Tore der Neuburger Hofkirche bekommen frischen Anstrich

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    Weil sich schon einige Risse im Holz gebildet haben, muss das etwa 100 Jahre alte Hauptportal der Neuburger Hofkirche nun restauriert werden.
    Weil sich schon einige Risse im Holz gebildet haben, muss das etwa 100 Jahre alte Hauptportal der Neuburger Hofkirche nun restauriert werden. Foto: Michael Kienastl

    Langsam fährt der gelbe Türheber unter das Eingangstor und hebt es einige Zentimeter nach oben. Anschließend stützen und kippen die vier Arbeiter das circa 150 Kilogramm schwere und viereinhalb Meter hohe Tor und manövrieren es aus dem Eingang auf ihren Anhänger. Das linke ist erledigt, nun kommt das rechte dran.

    Ostern ist gerade vorbei, da steht schon das nächste Projekt für die Neuburger Hofkirche an: Die Tore des Hauptportals bekommen einen neuen Anstrich. Das hat aber keine optischen Gründe, denn die Tore sind schwer renovierungsbedürftig. „Die haben mittlerweile schon einige Risse“, sagt Ulrike Buller-Lörsch. Bereits im vergangenen Jahr seien die Pläne geschmiedet worden und so ist die Architektin vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt froh, dass die alten Tore nun restauriert werden. „Die Hofkirche ist sehr begehrt und viele Hochzeiten finden hier vor allem im Sommer statt. Die Paare wollen sich natürlich vor einem schönen Tor fotografieren lassen,“ sagt Buller-Lörsch. Schon alleine deswegen sei es schwer denkbar, die Restauration im August zu machen. „Jetzt ist eigentlich der einzige richtige Zeitpunkt.“

    Die Tore der Hofkirche werden innerhalb von sechs Wochen mehrmals mit Leinöl bestrichen

    Verantwortlich für die Arbeiten ist Harald Imig. Der Holzrestaurator aus Günzburg war unter anderem auch bei der aufwendigen Sanierung in der Stadtpfarrkirche Sankt Peter dabei. Er hat bereits 25 Jahre Erfahrung und schon so manches Kirchentor wieder hergestellt. Innerhalb der nächsten sechs Wochen werden er und sein Team zunächst die alten Schichten abtragen und dann die beiden Tore aus massiver Eiche vier- bis fünfmal mit Leinöl bestreichen und Bruchstellen ausbessern.

    Weil Leinöl schon seit vielen Jahrhunderten zur Holzkonservierung eingesetzt wird, hat die Arbeit daneben noch den Effekt, dass der historische Charakter erhalten bleibt. Das knapp 100 Jahre alte Hauptportal kann somit authentisch restauriert werden. Komplett neue Tore hätten schon alleine aus Gründen des Denkmalschutzes nicht eingebaut werden dürfen. Statt der schweren Toren wird nun in den kommenden Wochen ein provisorischer Schutz den Eingang der Hofkirche gegen Wind und Schlagregen abschirmen.

    Finanziert wird das Ganze vom Freistaat Bayern, der wegen verschiedener teils jahrhundertealter Verträge für unterschiedliche Baumaßnahmen, die zum Unterhalt von circa 700 Kirchen in Bayern notwendig sind, die Kosten trägt – unter anderem auch für alle Außentüren. „Insgesamt sind es für die Tore der Hofkirche ungefähr 7000 Euro“, sagt Buller-Lörsch.

    Die Kosten für die Restaurierung des Kirchenportals trägt der Freistaat Bayern

    Erst im vergangenen Jahr musste die bedeutendste Kirche der Stadt wegen veralteter Elektrik saniert werden. Knapp drei Monate im Herbst war sie deswegen geschlossen, für insgesamt 670.000 Euro wurde es heller, wärmer und klangvoller. Auch damals war die Sanierung kein Luxus, es sei eher „Gefahr in Verzug“ gewesen, sagte Pfarrer Herbert Kohler. Der Elektro-Gutachter des Bauamtes hätte die Kirche sonst zusperren lassen. Der nicht mehr zeitgemäße Zustand der Elektroinstallation geriet bei der Sanierung der Fürstengruft und der Schatzkammer 2017 ans Licht.

    Und auch nach dem das Hauptportal neu gestrichen ist, stehen weitere Arbeiten in der Hofkirche an. „Wir denken auch über eine Restauration der Seitentüren nach“, sagt Buller-Lörsch. Das sei aber erst was für den Herbst oder das nächste Frühjahr. Außerdem steht eine Sanierung der Orgel bevor. „Die gehört grundüberholt“, sagt Georg Gabriel. Es gebe vor allem mit der Elektronik Probleme. Laut dem Verwaltungsleiter der Pfarreiengemeinschaft Neuburg Sankt Peter und Heilig Geist liegt dazu ein Angebot aus dem Jahr 2017 vor. Das müsse erneuert und dann abgestimmt werden. Ein Termin stehe aber noch nicht fest, sagt Gabriel.

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