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Runder Tisch: Die zwei Seiten einer Medaille

Runder Tisch

Die zwei Seiten einer Medaille

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    Sie trafen sich auf dem Podium und tauschten Argumente für und gegen den geplanten Digitalfunk für Behörden aus (von links): Dr. Albert Reischl und Professor Dr. Klaus Buchner vertraten die Gegner, Thomas Wandinger vom bayerischen Innenministerium und Ulrich Wittfeld von der Firma Telent die Befürworter.
    Sie trafen sich auf dem Podium und tauschten Argumente für und gegen den geplanten Digitalfunk für Behörden aus (von links): Dr. Albert Reischl und Professor Dr. Klaus Buchner vertraten die Gegner, Thomas Wandinger vom bayerischen Innenministerium und Ulrich Wittfeld von der Firma Telent die Befürworter. Foto: Foto: mad

    Neuburg Helfen sie Leben retten und sorgen sie für die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Sicherheitskräfte? Oder machen sie krank? In Burgheim trafen Befürworter und Gegner von BOS-Sendemasten aufeinander, wobei in emotionsgeladener Atmosphäre Argumente ausgetauscht wurden. Überzeugen konnte die eine Seite die andere aber nicht. In der nächsten

    Ist der digitale Behördenfunk zeitgemäß und so richtig wie wichtig? Oder wird mit seiner Einführung den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie der Bevölkerung eine veraltete und dazu krank machende Technik vor die Nase gesetzt? Und das auch noch als geheime Kommandosache, denn – da waren sich Befürworter und Gegner einig – der Informationsfluss war bisher eher mangelhaft. Das sollte am Donnerstagabend allerdings besser werden. Zuerst informierten Thomas Wandinger vom bayerischen Innenministerium und Ulrich Wittfeld von der Firma Telent über die Technik des digitalen Funks, das sogenannte TETRA, und über den aktuellen Stand der Planung. Wo heute stellenweise gar kein Empfang möglich sei, könne dann über Funk mit besserer Übertragungsqualität gesendet und empfangen werden, so Wandinger: „Das System ist abhörsicher, mit einer Lokalisierungsfunktion bei einem Notruf ausgestattet und kann zur Datenübertragung genutzt werden.“

    Als Vertreter der Behörden und Organisationen saßen der Neuburger Polizeichef Wolfgang Brandl und BRK-Geschäftsführer Robert Augustin mit auf dem Podium. „Wir warten seit 20 Jahren auf ein zeitgemäßes und nutzbares Funksystem, das wir auch flächendeckend nutzen können“, setzte sich Brandl für den Digitalfunk ein. Augustin berichtete von guten Erfahrungen, die er in England miterlebt habe.

    Ulrich Wittfeld verwies auf die gesetzlichen Grenzwerte, die bei TETRA noch dazu weit unterschritten würden. Dem widersprachen Professor Dr. Klaus Buchner, der zusammen mit Dr. Albert Reischl aus Burgheim die TETRA-Gegner vertrat. Der Physiker berichtete, dass der Europarat eine Empfehlung zur Senkung der Grenzwerte ausgesprochen hat. Die Weltgesundheitsorganisation warne vor einem möglichen Krebsrisiko, ähnlich wie bei Benzindämpfen, DDT oder Chloroform.

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