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Rohrenfels: Frühlingsgefühle in Rohrenfels: Wo einst Unkraut wucherte, blühen jetzt Blumen

Rohrenfels

Frühlingsgefühle in Rohrenfels: Wo einst Unkraut wucherte, blühen jetzt Blumen

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    Elfriede Preschl (rechts) und Elisabeth Preschl sind für die Tulpenpracht in Rohrenfels verantwortlich. Im Herbst haben sie mithilfe von Kindern die Blumenzwiebeln eingepflanzt.
    Elfriede Preschl (rechts) und Elisabeth Preschl sind für die Tulpenpracht in Rohrenfels verantwortlich. Im Herbst haben sie mithilfe von Kindern die Blumenzwiebeln eingepflanzt. Foto: Claudia Stegmann
    Wenn die Tulpen verblüht sind, bleibt der Streifen eine grüne Rasenfläche.
    Wenn die Tulpen verblüht sind, bleibt der Streifen eine grüne Rasenfläche. Foto: Claudia Stegmann

    Es gab da diesen Moment, da blutete Elfriede Preschl und Elisabeth Preschl das Herz. Die Kornblumen auf einem schmalen Grünstreifen entlang der Hauptstraßen standen gerade in ihrer vollen Pracht, als sie gebeten wurden, die Wiese abzumähen. An den kniehohen Blumen hatten sich Autofahrer gestört, die von einer Seitenstraße in die Hauptstraße einbiegen wollten und nun nicht mehr freie Sicht auf den Verkehr hatten. Wäre der Zeitpunkt ein anderer gewesen, dann hätten sich die beiden wohl nicht derart überwinden müssen. Doch den Blumen in ihrer schönsten Blütezeit den Garaus machen zu müssen, „das hat ganz schön weh getan“, sagt Elfriede Preschl.

    Dabei hat sich die Seniorenbeauftragte aus Rohrenfels zum Ziel gesetzt, aus dem Ort ein blühendes Eldorado zu machen. Oder zumindest ein paar bunte Akzepte zu setzen – etwa mit Kornblumen am Straßenrand. Denn blühende Flächen suchte man bis vor etlichen Jahren vergeblich in Rohrenfels. Dies war nicht zuletzt Sabine Baues-Pommer von der Kreisgartenberatung aufgefallen. Es gäbe kein anders Dorf, das so unschmuck sei wie Rohrenfels, habe sie offen zu Elfriede Preschl gesagt, die auch im örtlichen Gartenbauverein aktiv ist. Die nahm sich die gut gemeinte Kritik zu Herzen und startete vor drei Jahren ein privates Blumen-Projekt.

    In Rohrenfels wurden aus Brachflächen bunte Blühflächen

    Nach Rücksprache mit dem damaligen Bürgermeister Wigbert Kramer bekam Elfriede Preschl die Erlaubnis, sich auf gemeindeeigenen, brachliegenden Grünstreifen nach Lust und Laune austoben zu dürfen – und dementsprechend legte die heute 64-Jährige los.

    Alles, was im heimischen Garten entbehrlich war, pflanzte sie zusammen mit anderen Senioren aus dem Ort in ein Beet an der Schulstraße und entlang des Gehwegs an der Hauptstraße an. „Da gab es vorher nur Unkraut und hohes Gras“, erzählt sie. Die „Schandflecke“, wie Elfriede Preschl die Flächen bezeichnet, wurden hergerichtet und bepflanzt. Nicht alles klappt gleich aufs erste Mal: Die Idee des Kornblumenfeldes etwa musste wieder verworfen werden.

    Jetzt blühen dort Osterglocken und Tulpen in allen Farben. Im vergangenen Herbst hat Elisabeth Preschl ihren zwölfjährigen Enkel Quirin und zwei seiner Freunde dazu überreden können, beim Einpflanzen der Blumenzwiebeln mitzuhelfen. „Die haben das ganz toll gemacht“, lobt Elisabeth Preschl (77) das Engagement der Buben.

    Die Gemeinde Rohrenfels bekommt die blühende Beete für umsonst

    Jetzt, nach drei Jahren, haben sich die Blumenbeete und Blühstreifen so entwickelt, dass die Initiatorin erstmals richtig zufrieden mit dem Ergebnis ist. Die positive Resonanz bestärkt sie dabei in ihrer Arbeit. „Da freut man sich natürlich, dass die Zeit nicht umsonst investiert war“, sagt sie.

    Dieses Beet wird auch im Sommer bepflanzt.
    Dieses Beet wird auch im Sommer bepflanzt. Foto: Claudia Stegmann

    Sobald die Frühjahrsblumen verblüht sich, werden sich Elfriede Preschl und Elisabeth Preschl – die übrigens weder verwandt noch verschwägert sind – um den Sommerflor kümmern. Auch hier gilt wieder: Die Blumen sind allesamt Spenden von Privatleuten. „Die Gemeinde muss dafür gar nichts bezahlen.“

    Mit dem Anpflanzen der Blumen und Bodendecker ist es aber nicht getan. Die Beete müssen gejätet und vor allem gegossen werden. Und das hat sich vor allem anfangs als harte Arbeit entpuppt. „Mit einem Schubkarren hab ich acht Gießkannen voll Wasser von mir daheim hierher geschoben“, erzählt Elfriede Preschl. Mittlerweile steht auf dem Schneider-Grundstück an der Hauptstraße ein 1000-Liter-Wassertank, aus dem sie das Gießwasser abzapfen kann. Der Weg hat sich zwar verkürzt, bleibt aber immer noch mit jeweils zehn Kilo Gewicht in jeder Hand eine anstrengende Angelegenheiten. „Je weiter ich laufen muss, desto länger werden die Arme“, sagt die 64-Jährige und lacht.

    Das Ergebnis in Rohrenfels gefällt auch Sabine Baues-Pommer

    Mehr als die schweren Gießkannen stören Elfriede Preschl aber die Zigarettenstummel zwischen den Blumen. Wenn sie einmal anfängt, den Abfall der Raucher aufzusammeln, kommt ganz schnell ein ganzer Haufen zusammen – gepaart mit anderem Müll, der einfach fallen gelassen oder aus dem fahrenden Auto geworfen wird.

    Über die Folgen ihrer Anregung freut sich übrigens auch Sabine Baues-Pommer. Die Farbtupfer würden dem Ort, der doch arg von der Staatsstraße dominiert werde, gut tun. „Ich hoffe, dass sich noch weitere Flecken finden, die sich bepflanzen lassen und kann nur sagen: Weiter so!“

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