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Rennertshofen: Starkbierfest Rennertshofen: Schluss mit dem Gejammer!

Rennertshofen

Starkbierfest Rennertshofen: Schluss mit dem Gejammer!

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    In seinem Element: Fastenprediger Bruder Barnabas, alias Toni Ruf, beim Einmarsch in den Saal der Schlossgaststätte in Bertoldsheim.
    In seinem Element: Fastenprediger Bruder Barnabas, alias Toni Ruf, beim Einmarsch in den Saal der Schlossgaststätte in Bertoldsheim. Foto: Manfred Dittenhofer

    Ja, er hat sich so richtig wohlgefühlt beim südlichen Nachbarn. Noch dazu in einer Gemeinde, die – da schuldenfrei – keine Ansprüche an den bayerischen Finanzminister hat. Und so konnte der Oberpfälzer Albert Füracker in der Marktgemeinde Rennertshofen beim 23. Starkbierfest, organisiert vom CSU-Ortsverein, locker durch die europäische und deutsche Politik flanieren. Dabei betonte er lieber das Gute an Bayern und die tolle Arbeit der Staatsregierung, statt auf den politischen Gegner draufzuhauen.

    Der bayerische Finanzminister Albert Füracker unterhielt eine Stunde lang gut aufgelegt die Besucher des Rennertshofener Starkbierfestes in Bertoldsheim.
    Der bayerische Finanzminister Albert Füracker unterhielt eine Stunde lang gut aufgelegt die Besucher des Rennertshofener Starkbierfestes in Bertoldsheim. Foto: Manfred Dittenhofer

    Mit Blick auf die anstehende Europawahl plädierte Füracker für ein Miteinander und sprach sich vehement gegen den Brexit aus. Der destabilisiere Europa und damit die Basis für Frieden und Wohlstand. Nur im europäischen Verbund könne Bayern stark sein. Schließlich würden zwei Drittel der im Freistaat hergestellten Produkte exportiert. Füracker brach eine Lanze für alle Unternehmer – die würden schließlich mit ihren Investitionen Arbeitsplätze schaffen –, besonders aber für die Landwirte und Automobilbauer. Denn diese beiden Schlüsselbranchen in Bayern würden gerade von den Deutschen selbst schlecht geredet. Die einen aber würden das Land versorgen, die anderen für unseren Wohlstand sorgen.

    Überhaupt sei er, Füracker, das Jammern leid. Manche würden nur noch die Probleme sehen. Wenn man sie aber frage, wo sie denn leben wollten, käme als Antwort dann schon „Bayern“. Trotzdem herrsche in der Gesellschaft eine Sinnkrise. Und eines sei klar: Die Bauern gehörten genauso gerettet wie die Bienen. Und Infrastruktur, wie etwa Straßen, bringe Wohlstand in die Regionen.

    Albert Füracker sprach beim Starkbierfest in Rennertshofen ernste Themen starkbiergerecht an

    Es waren ernste Themen, die Füracker anging, die er aber starkbiergerecht verpackte – denn, so der Finanzminister: „ Man sollte nicht immer nur überlegen, was einem am anderen ärgert, sondern zumindest am Biertisch alle Gruppierungen anhören, selbst wenn ein Landrat mal andersgläubig ist.“

    Als allerdings Bruder Barnabas, alias Toni Ruf, die Sache mit den Schulden der Marktgemeinde für die Zukunft stark relativierte, war der bayerische Finanzminister bereits auf dem Heimweg in die Oberpfalz. Die Rennertshofener Gäste aber erlebten weiterhin einen Abend mit vielen Lachern, bei dem die lokale Prominenz ihr Fett wegbekam.

    Bruder Barnabas ließ das vergangene Jahr Revue passieren und hielt der Prominenz den Spiegel vor. Einige Ratschläge hatte der Fastenprediger Toni Ruf auch mit dabei.
    Bruder Barnabas ließ das vergangene Jahr Revue passieren und hielt der Prominenz den Spiegel vor. Einige Ratschläge hatte der Fastenprediger Toni Ruf auch mit dabei. Foto: Manfred Dittenhofer

    Dabei war der streitbare Mönch Toni Ruf gehandicapt. Eine Schulter-OP am Mittwoch hätte dem Starkbier-Bruder fast das Rednerpult verwehrt. Aber eben nur fast. Der Fastenprediger war trotz seiner Schulterschiene voll einsatzbereit.

    Das bekam vor allem die Prominenz zu spüren. Und die war reichlich in die Schlossgaststätte nach Bertoldsheim gekommen: aus dem Bundestag der Brandl Reinhard, aus dem Landtag der Enghuber Matthias, aus dem Landratsamt der von der Grün Peter, aus Neuburg der Gmehling Bernhard. Und aus Rennertshofen natürlich viele Gemeinderäte sowie ein alter und ein neuerer Bürgermeister. Da eine Fastenpredigt ja auch immer etwas Lehrreiches in sich bergen sollte, gab Bruder Barnabas dieses Mal Tipps, wie die kommende hohe Verschuldung der Gemeinde verhindert werden könne: Statt Schule Homeoffice auch für Schüler. Statt eine Mehrzweckhalle zu bauen, könnte man den Feuerwehrpalast der Rennertshofener Wehr nutzen. Und die Kläranlage könnte doch gleich im Riedensheimer Polder integriert werden. Das sei eh der tiefste Punkt der Gemeinde.

    Fastenpredigt: Wird Tabea Landes der JU die nächste Bürgermeisterin von Rennertshofen?

    Großes Thema waren auch die Kommunalwahlen im nächsten Jahr. Nicht nur die Fußballnationalmannschaft mache einen Verjüngungsprozess durch. Das brauche auch der Gemeinderat, bevor man das Rathaus seniorengerecht umbauen müsse. Ohne jemanden direkt anzuschauen, warnte Barnabas die Gemeinderäte Rehm, Bayer, Ehrnstraßer, Haag. „Wenn Hummels, Müller und Boateng schon zu alt sind, dann wird’s für Euch ganz eng.“ Die Jungen stünden in den Startlöchern, wie die lautstarke Fankurve beim Starkbierfest zeigte, die Tabea Landes mitgebracht hatte. Sie führt den Ortsverein der Jungen Union in Rennertshofen. Und geht man nach dem Applaus dieses Abends, wird sie nächste Bürgermeisterin von Rennertshofen, obwohl der Mönch Bürgermeister Georg Hirschbeck einen ruhigen bis überhaupt keinen Wahlkampf voraussagte. Denn seinen einzigen ernsthaften Gegner, Peter von der Grün, habe die CSU in einem Komplott zum Landrat gewählt. Ein abgekartetes Spiel der Schwarzen, die Gemeinderat Michael

    Am Ende seiner Rede entschuldigte er sich bei all jenen, die er nicht derbleckt hatte. Denn die größte Strafe sei es, in der Fastenpredigt nicht erwähnt zu werden.

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