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Rennertshofen: Alfred Ehrnstraßer aus Rennertshofen: 75 Jahre und ein Stück weise

Rennertshofen

Alfred Ehrnstraßer aus Rennertshofen: 75 Jahre und ein Stück weise

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    Alfred Ehrnstraßer ließt gerne und viel – auch die Zeitungen aus der Region.
    Alfred Ehrnstraßer ließt gerne und viel – auch die Zeitungen aus der Region. Foto: Manfred Dittenhofer

    Man muss schon erst als Erwachsener nach Rennertshofen zugezogen sein, wenn man Alfred Ehrnstraßer nicht als Lehrer in der Marktgemeinde erlebt hat. Denn in seinen 33 Jahren als Pädagoge an der Rennertshofener Schule sind ganze Generationen irgendwann in seinem Unterricht gesessen. Bekannt ist Ehrenstraßer aber auch aufgrund seines politischen Wirkens. Alles zusammen sorgte dann dafür, dass ihm an seinem 75. Geburtstag trotz der Kontaktbeschränkungen nicht langweilig wurde.

    Dabei wäre der in Wolnzach aufgewachsene Ehrnstraßer fast in Aschaffenburg gelandet. Dort war er bereits an einer Schule tätig, wollte aber näher an die Heimat versetzt werden. Als er dann als Lehrer in Rohrbach bei Wolnzach eingesetzt war, lernte er seine Ehefrau beim Tanzen in Baar kennen. Eine Rennertshofenerin.

    So kam Alfred Ehrnstraßer, der Liebhaber bayerischer Mundartliteratur, nach Rennertshofen

    So kam der Liebhaber bayerischer Mundartliteratur in die Marktgemeinde, wo der ehemalige Schulrektor nun seinen 75. Geburtstag feierte. Kein Wunder, dass weder Telefon noch Hausklingel an diesem Tag still standen. Schließlich wirkte Alfred Ehrnstraßer auch 30 Jahre im Marktgemeinderat, unter anderem als Fraktionsführer und als zweiter Bürgermeister.

    So recht feiern konnte er nicht, das lässt die momentane Situation bekanntlich nicht zu. Aber seine Familie wohnt ganz in der Nähe und die vier Enkelsöhne im Alter zwischen 15 Monaten und zehn Jahren sorgen für Beschäftigung.

    Alfred Ehrnstraßer besetzte bei Starkbierfesten in Rennertshofen die Rolle des Barnabas

    2008 ging er als Rektor der Rennertshofener Schule in den verdienten Ruhestand. Im vergangenen Jahr dann trat er zur Wahl des Gemeinderates nicht mehr an. Wer den Rennertshofener weder aus der Schule noch aus dem Gemeinderat kennt, der hat ihn vielleicht – und hoffentlich – als Bruder Barnabas bei den Rennertshofener Starkbierfesten erlebt. Dort las er den Gemeindepolitikern regelmäßig und ordentlich die Leviten.

    Begonnen hatte das Rennertshofener Starkbierfest vor etwa 30 Jahren als Wahlkampfveranstaltung, um die Kandidaten vorzustellen. Dabei hat Ehrnstraßer mit seinen bayerischen Geschichten zum Bier die Stimmung aufgelockert. Dabei trinkt der Pädagoge gar nicht viel vom Gerstensaft. Aber bayrische Literatur liebt er. So ist es nicht verwunderlich, dass die Texte für das Starkbierfest für ihn immer eine besondere Freude waren und als die Stelle des Barnabas vakant war, er die logische Besetzung war. Auch heute genießt er nach wie vor die bayerischen Mundartdichter und Autoren, die tiefgreifende Weisheiten festhielten.

    Ohne Zitat von Alfred Ehrnstraße darf dieser Beitrag nicht enden

    Deshalb darf dieser Beitrag über Alfred Ehrnstraßer auch nicht ohne Zitat enden. Und dafür nimmt er ein Buch von Antoine de Saint-Exupéry zur Hand: „Mensch sein heißt Verantwortung fühlen: sich schämen beim Anblick einer Not, auch wenn man offenbar keine Mitschuld an ihr hat; stolz sein über den Erfolg der Kameraden; seinen Stein beitragen im Bewusstsein, mitzuwirken am Bau der Welt. Verantwortlich sind wir alle.“

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