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Protest: Funkmast sorgt in Unterstall für Ärger

Protest

Funkmast sorgt in Unterstall für Ärger

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    Das Schützenheim liegt auf einer Anhöhe am Ortsrand von Unterstall – ideal für einen Funkmast. Doch etliche Anwohner sind wenig begeistert von den Plänen des Schützenvereins. Sie fürchten um ihre Gesundheit und wollen die Installation auf jeden Fall verhindern.
    Das Schützenheim liegt auf einer Anhöhe am Ortsrand von Unterstall – ideal für einen Funkmast. Doch etliche Anwohner sind wenig begeistert von den Plänen des Schützenvereins. Sie fürchten um ihre Gesundheit und wollen die Installation auf jeden Fall verhindern. Foto: Claudia Stegmann

    Marianne Köpf wollte ihren Ohren nicht trauen. Auf dem Dach des Unterstaller Schützenheims, das keine 100 Meter Luftlinie von ihrem Haus entfernt ist, soll ein Handymast installiert werden. Der Vertrag sei bereits unterschrieben worden, ohne dass die Nachbarn im Vorfeld informiert worden seien. „Hinterfotzig“ findet

    Dass der Handymast derart große Wellen schlägt, damit hätte der Schützenverein nicht gerechnet. „Wir haben mit dem nächstgelegenen Nachbarn gesprochen, und der hatte nichts dagegen. Dass sich Nachbarn in der zweiten oder gar dritten Reihe betroffen fühlen könnten, hätten wir nicht gedacht“, sagen Vereinsvorsitzende Ann-Kathrin Mayer und ihr Großvater Ernst Heckl, der Beisitzer im Verein ist. Beide wurden von der Kritik, die jetzt über den Verein hereinbricht, völlig überrascht.

    Das Schützenheim als Standort für einen Funkmast hat die Gemeinde vorgeschlagen. Vor etwa einem Jahr, bestätigt Bürgermeister Tobias Gensberger, habe die Deutsche Funkturm (DFMG), eine Telekom-Gesellschaft, bei der Gemeinde eine Anfrage gestellt, worauf sie mehrere Vorschläge gemacht habe. Nach einem Besuch eines DFMG-Vertreters vor Ort sei die erste Wahl auf das Schützenheim gefallen.

    Am Mittwoch vor einer Woche trafen sich schließlich die Vorstandsmitglieder der Schützen, um über das Angebot der DFMG zu beraten. Über 3000 Euro bekämen die Schützen als jährliche Pacht, der Vertrag würde auf 15 Jahre festgeschrieben. Die Entscheidung fiel einstimmig aus, wie Ann-Kathrin Mayer berichtet: Der Mast soll auf das Dach – aber nur, wenn der nächstgelegene Nachbar nichts dagegen hat. Als dieser seine Zustimmung gab und weil die Einnahmen für den Verein wichtig seien, wurde vor wenigen Tagen der Vertrag unterschrieben. Voraussichtlich im Sommer soll der Mast installiert werden.

    Auf die Beschwerden hin hat sich die erst 18-jährige Vereinsvorsitzende nun an die DFMG gewandt und um eine Infoveranstaltung gebeten, bei der die Anlieger aus erster Hand über die technischen Daten der Anlage und die befürchtete Strahlenbelastung informiert werden sollen. Termin ist bereits der kommende Mittwoch, 23. März, um 20 Uhr im Schützenheim. Die betroffenen Anwohner werden von den Schützen noch eine Einladung erhalten.

    Rechtlich gesehen hat die Gemeinde keine Handhabe gegen den Funkmasten. „Das ist eine reine privatrechtliche Angelegenheit“, erklärt Bürgermeister Gensberger. Und baurechtlich stehe dem Ganzen nichts entgegen.

    Zum jetzigen Zeitpunkt möchte Ann-Kathrin Mayer an der Entscheidung festhalten. „Die überwiegende Mehrheit des Vorstands will, dass der Mast installiert wird.“ Gegner gebe es immer, und im Umfeld des Schützenheims würden schließlich auch Befürworter der Antenne liegen. Denn immerhin liege Unterstall in einem Funkloch. Ein Handyempfang sei nur punktuell möglich. Ihr Großvater Ernst Heckl ist dagegen eher auf den Dorffrieden bedacht. „Wir müssen das nicht machen, wenn so viele dagegen sind.“ Tobias Gensberger hingegen glaubt, dass ein Funkmast früher oder später ohnehin kommen würde. „Lieber steht er auf dem Dach des Schützenheims als auf dem Dach eines Privatmanns“, sagt er. Denn durch die Einnahmen könnte der Verein zum Erhalt des Schützenheims beitragen – und davon hätten dann alle was.

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