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Neuburg: PFC auf und um den Fluplatz in Neuburg: Es geht weiter nur mühsam voran

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PFC auf und um den Fluplatz in Neuburg: Es geht weiter nur mühsam voran

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    Mehrere Flächen auf dem Nato-Flugplatz in Neuburg-Zell sind mit per und polyfluorierten Chemikalien (PFC) kontaminiert. Für zwei besonders betroffene Stellen läuft das Vergabeverfahren für die Sanierung. Untersuchungen werden auch außerhalb des Flugplatzgeländes fortgeführt.
    Mehrere Flächen auf dem Nato-Flugplatz in Neuburg-Zell sind mit per und polyfluorierten Chemikalien (PFC) kontaminiert. Für zwei besonders betroffene Stellen läuft das Vergabeverfahren für die Sanierung. Untersuchungen werden auch außerhalb des Flugplatzgeländes fortgeführt. Foto: Ulrich Wagner

    Es läuft zäh, nach wie vor. Wenn es um das Thema per- und polyfluorierte Chemikalien, kurz PFC, geht, mit der viele Militärgelände belastet sind, weil die giftigen Stoffe einst im Löschschaum verwendet wurden, braucht es Geduld. Die wird auch von den Anliegern rund um den Flugplatz in Neuburg-Zell verlangt. „Das ist eine jahrelange Hängepartie“, beschreibt Landrat Peter von der Grün.

    Bei ihm trafen sich jetzt die Vertreter der betroffenen Ortsteile, um sich über die aktuelle Entwicklung zu informieren. „Es war aber auch ein Treffen zum Kennenlernen“, sagt der Landrat. Denn außer „PFC-Routinier“ Roland Habermeier, Ortssprecher von Zell, waren aus Bruck Stadtrat Florian Herold und Ortssprecherin Alexandra Plenk sowie Hildegard Weis aus Marienheim erstmals bei einem Treffen dabei, wo es explizit um dieses Thema ging.

    Seit August 2018 schlägt das Thema PFC auch in Neuburg hohe Wellen

    Inhaltlich ging es zum einen um einen Rückblick auf das Geschehene, seit PFC ab August 2018 begann, auch in Neuburg hohe Wellen zu schlagen. Aber auch um die Ergebnisse des jüngsten Treffens im September 2020 und die weitere Vorgehensweise. Peter von der Grün erinnerte an seine erste Infoveranstaltung im Mai 2019 als damals frisch gewählter Landrat, berichtete von den Runden Tischen im Haus im Moos und im Landratsamt und wie man „bei diesem rechtlich wahnsinnig komplexen Thema“ nur mühsam, aber immerhin vorwärts gekommen sei.

    Aus Sicht der Ortssprecher war es ein „sehr offenes und Vertrauen bildendes Treffen“, erzählt Roland Habermeier. Ihnen sei es wichtig gewesen, die weiteren Schritte zu erfahren, die nötig sind, um schnellstmöglich die fortwährende Kontamination des Grundwassers mit PFC zu stoppen. Einer dieser wichtigen Schritte sei die Fortführung des Monitorings außerhalb des Flugplatzes. Denn nur dadurch könnten sichere Aussagen zum Abstrom und Verlauf der PFC-Fahne außerhalb des Flugplatzes getroffen werden.

    Wegen einer möglichen PFC-Belastung werden auch heuer die Seen und 36 Hausbrunnen um den Flugplatz in Neuburg beprobt

    Das Landratsamt gab die Zusage, dass das Gesundheitsamt auch in diesem Jahr wieder PFC-Beprobungen der Seen vornehmen wird (Schimmer Weiher, Rosinger Weiher, Zauner Weiher, Zeller Weiher). Außerdem erfuhren Ortssprecher und FW-Stadtrat, dass sich die Bundeswehr bereit erklärt habe, nach 2019 eine neuerliche Beprobung von 36 Hausbrunnen beziehungsweise Grundwassermessstellen außerhalb des Flugplatzes durchzuführen. Die Ausschreibung dafür läuft über die Bundeswehr. Es sollen in diesem Jahr pro Brunnen je zwei Proben untersucht werden.

    Wie Roland Habermeier bei dem Treffen meinte, wäre es auch notwendig, einen Plan für die Fließrichtung des Grundwassers zu bekommen. Wie er erfahren habe, liege die Fließgeschwindigkeit plötzlich mit 800 Meter pro Jahr deutlich höher als die angenommenen 15 Meter. Eine Aussage von Seiten der Bundeswehr, welche Auswirkungen diese deutlich erhöhte Geschwindigkeit für die PFC-Ausbreitung hat, gebe es bislang nicht.

    Der Link zu den Untersuchungsberichten der PFC-Ergebnisse in Neuburg auf der Homepage der Bundeswehr ist gerade nicht aktiv

    Außerdem sei der Link auf der Homepage des Landratsamtes zu den Untersuchungsberichten (Gutachten Orientierende Untersuchung) auf der Homepage der Bundeswehr derzeit nicht aktiv, wie Habermeier bemerkte. Wie das Landratsamt herausfand, sollen die Berichte nach einer Prüfung auf Aspekte der militärischen Sicherheit laut Aussagen der Bundeswehr wieder online gehen und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich sein. Wann das sein wird, stehe jedoch noch nicht fest.

    Wie von Landratsamtseite noch zu erfahren war, läuft derzeit das Vergabeverfahren für die Sanierungsplanung von zwei Kontaminationsflächen auf dem Flugplatz. Im Bereich des ehemaligen Feuerlöschübungsbeckens sowie der „Alten Feuerwache“ wurden, wie berichtet, erhebliche PFC-Kontaminationen gemessen. Festgelegt werden muss nun, welche konkreten Sanierungsmaßnahmen zielführend sind. In Auftrag gegeben werden zudem die Detailuntersuchungen für die acht Kontaminationsverdachtsflächen auf dem Flugplatzgelände. Diese Verfahren sind beim Staatlichen Bauamt anhängig, das die jeweiligen Vergaben auch ausschreibt.

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