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Oberhausen: Waldbad Oberhausen ist startklar: Der Sommer kann kommen

Oberhausen

Waldbad Oberhausen ist startklar: Der Sommer kann kommen

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    Das Becken des Waldbades braucht nach 54 Jahren dringend eine grundlegende Sanierung. Unter anderem soll die wasserdichte Beckenfolie erneuert werden.
    Das Becken des Waldbades braucht nach 54 Jahren dringend eine grundlegende Sanierung. Unter anderem soll die wasserdichte Beckenfolie erneuert werden.

    Emsige Geschäftigkeit herrschte am Wochenende im Waldbad in Oberhausen. Rasenmäher flitzen über Liegewiese. Blumenbeete werden neu angepflanzt. Viele Mitglieder des Vereins Waldbad helfen mit, das Schwimmbecken, die Technik und die Gartenlandschaft aus dem Winterschlaf zu wecken. Denn die Badesaison könnte trotz Corona-Pandemie und Hygiene-Vorschriften schneller beginnen als gedacht. Bereits am 21. Mai steht zur Öffnung der Bäder im Landkreis eventuell eine Entscheidung an.

    Derweilen steuern sowohl das Waldbad selbst als auch der Verein auf ein Jubiläum zu. Das Waldbad feiert im nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag. Der Verein wird heuer 20 Jahre alt. Passend zu diesen Jubiläen sollen das Becken und die Technik grundlegend saniert werden. Von der damaligen Wifo 1942 erbaut, übernahm die Gemeinde das Freibad 1968. Zu jener Zeit wurde auch die letzte große Renovierung durchgeführt. Seit damals liegt auch die wasserdichte Folie im Becken. Die Umwälzpumpen sind genauso alt. Als die Gemeinde das Bad übernahm wurde das Becken, das vorher bis zu 3,5 Meter tief war, aufgefüllt und auf eine Wassertiefe von 1,68 Meter angehoben. Da auch die Sprungtürme entfernt wurden, musste die Gemeinde keinen Bademeister stellen.

    Waldbad Oberhausen stand vor 20 Jahren vor dem Aus

    Mini Forster-Hüttlinger ist Vorsitzende des Vereins Waldbad in Oberhausen. Sie packt auch bei den Vorbereitungen für die kommende Badesaison kräftig mit an.
    Mini Forster-Hüttlinger ist Vorsitzende des Vereins Waldbad in Oberhausen. Sie packt auch bei den Vorbereitungen für die kommende Badesaison kräftig mit an.

    Die Technik und das Becken selbst seien nun in die Jahre gekommen und müssten grundlegend saniert und ausgetauscht werden, berichtet Mini Forster-Hüttlinger. Die Vorsitzende des Vereins Waldbad kann sich auf einen Stamm von Ehrenamtlern verlassen. Vom Heckenschitt bis hin zur Badetechnik wird alles in Eigenregie von den Mitgliedern gemanagt und verwaltet. Auch das Kioskgebäude wurde vom Verein vor zehn Jahren renoviert.

    Vor 20 Jahren sei das Bad vor dem Aus gestanden, so Forster-Hüttlinger. Für den weiteren Betrieb einer öffentlichen Badeanstalt hätte Oberhausen rund eine Million Euro investieren müssen, um geänderte Rahmenbedingungen zu erfüllen. So kam man auf die Idee, einen Verein zu gründen und das Bad als geschlossenes Vereinsbad weiter zu betreiben. Heute hat dieser Verein 1300 Mitglieder. Und die kommen nicht nur aus Oberhausen. Denn jeder kann beitreten, nicht nur Bewohner von Oberhausen. „Wir haben Münchner und Berliner dabei. Zum Schwimmen kommen Badefreudige aus der gesamten Umgebung.“ So mancher, wie auch Mini Forster-Hüttlinger selbst, hat in dem Waldbad das Schwimmen gelernt. Der Verein hält durch sein Engagement das Bad am Leben. Morgens um sechs Uhr geht es los. Der Bodensauger wird durchs Becken geschickt, die Filter müssen gereinigt werden und die Wasserqualität muss kontinuierlich überprüft werden. Zudem müssen geschulte Augen immer einen blick auf die Badtechnik werfen. Das Bad öffnet um 9 Uhr und steht den Schwimmern und Planschern bis 19 Uhr zur Verfügung. Trotz des großen Engagements der Mitglieder, finanziell könnte der Verein alleine mit den Mitgliedsbeiträgen die Kosten für das Waldbad nicht stemmen. Da hilft die Gemeinde kräftig mit, indem sie die Betriebskosten für Energie und Wasser übernimmt.

    Sanierung des Waldbads in Oberhausen kostet bis zu 80.000 Euro

    Nach der Winterruhe gibt es jede Menge Arbeit im Waldbad. Ein harter Kern an Mitgliedern packt mit an.
    Nach der Winterruhe gibt es jede Menge Arbeit im Waldbad. Ein harter Kern an Mitgliedern packt mit an.

    So konnte das Freibad in Oberhausen bisher Dank der vielen Helfer erhalten werden. Und auch die Zukunft scheint gesichert. Die Zahl der Mitglieder steigt durch den Zuzug in die Neubaugebiete stetig an. Das Bad am Waldrand ist beliebt. Baden dürfen allerdings nur Mitglieder. Der Betrieb eines öffentlichen Bades wäre bei den einzuhaltenden Regularien zu kostenaufwendig. Der Kiosk mit dem Café steht aber auch Gästen offen. Für die Sanierung rechnet Mini Forster-Hüttlinger mit Kosten von 50.000 bis 80.000 Euro.

    „Wir haben uns dafür entschieden, das Becken weiter mit einer Folie auszukleiden.“ Ein Edelstahlbecken sei zu teuer. Und Fliesen seien zu anfällig. Mit der neuen Beckenauskleidung wird auch der Beckenrand erneuert. Für die anstehenden Sanierungsarbeiten sucht der Verein geeignete Handwerksbetriebe, was in der momentanen Situation gar nicht so einfach ist. Sollte die Pandemie-Situation die Öffnung des Waldbades zulassen, wird die maximale Anzahl der Gästen auf dem Gelände wie im vergangenen Jahr auf 120 beschränkt. Dafür hat der Verein bereits in der vergangenen Saison 120 gelbe Plastikenten angeschafft. Am Eingang erhält jeder Gast eine solche Ente. Sind die Enten vergriffen, ist das Bad voll und weitere Gäste müssen warten, bis Enten am Ausgang zurückgegeben werden.

    Mit der Mitgliedschaft hat man jederzeit freien Zugang zum Bad. Der Mitgliedsbeitrag kostet für Einzelpersonen 35 Euro, Familien zahlen 70 Euro, Schüler und Studenten 20 Euro.

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