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Oberhausen/Bergheim: Literatur: Oberhausen und Bergheim erben 5000 Bücher

Oberhausen/Bergheim

Literatur: Oberhausen und Bergheim erben 5000 Bücher

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    Viel Spaß beim Stöbern in den Bücherkisten hatten Tobias Gensberger, Fabian Balleis und Fridolin Gößl. 
    Viel Spaß beim Stöbern in den Bücherkisten hatten Tobias Gensberger, Fabian Balleis und Fridolin Gößl.  Foto: Andrea Hammerl
    Froh über die Hilfe von Johannes Grasheu, der beim Ausladen in Schweinspoint als Gabelstaplerfahrer einsprang, waren Fridolin Gößl und Tobias Gensberger.
    Froh über die Hilfe von Johannes Grasheu, der beim Ausladen in Schweinspoint als Gabelstaplerfahrer einsprang, waren Fridolin Gößl und Tobias Gensberger. Foto: Andrea Hammerl

    Ein nur rückwärts mit dem Lastwagen anzusteuerndes Ziel in München, eine flux im Getränkemarkt geliehene Sackkarre und neun Paletten mit Büchern – es ist kleines Abenteuer, auf das sich die Bürgermeister Fridolin Gößl aus Oberhausen und Tobias Gensberger aus Bergheim ehrenamtlich eingelassen haben. Nun liefern sie der Stiftung Sankt Johannes in Schweinspoint circa 5000 Bücher für deren Buch-Meister-Projekt frei Haus.

    Auf dem Hof der Stiftung warten Projektleiterin Sandra Mayr und Johannes Grasheu samt Gabelstapler. Einen Teil der Bücher sollen die Bergheimer Gemeindebücherei sowie die Schule und das Kaffeehaus in Oberhausen erhalten, der Rest kommt dem Buch-Meister-Projekt zugute, das im Schreibwarengeschäft Deibl Kreativ in Rain angesiedelt ist. „Eine Win-Win-Situation“, freut sich die Projektleiterin, der üblicherweise Bücher wäschekorb-, nicht lastzugweise gespendet werden.

    113 Kisten mit Büchern haben Gensberger und Gößl aus München geholt

    Geschafft! die letzte der neun Paletten mit insgesamt 113 Bücherkisten ist ausgeladen. Fabian Balleis, Johannes Grasheu, Sandra Mayr, Stefan Heckeler, Fridolin Gößl und Tobias Gensberger (von links) haben Feierabend.
    Geschafft! die letzte der neun Paletten mit insgesamt 113 Bücherkisten ist ausgeladen. Fabian Balleis, Johannes Grasheu, Sandra Mayr, Stefan Heckeler, Fridolin Gößl und Tobias Gensberger (von links) haben Feierabend. Foto: Andrea Hammerl

    „Wir sind sehr froh, dass Sie abladen“, seufzt Gößl, der gemeinsam mit Gensberger und den Helfern Fabian Balleis und Stefan Heckeler in München kräftig zugepackt hat, um 113 Bücherkisten in den Lkw zu laden. Weil weder in den Bauhöfen der Gemeinden noch in der Gensberger’schen Spedition eine Sackkarre aufzutreiben war, marschierte Heckeler kurzerhand in einen nahegelegenen Getränkemarkt, um sich dort eine auszuleihen – was dem Quartett ein Gutteil der körperlichen Arbeit erleichterte. Aus dem vierten Stock konnten die Bücherkisten immerhin mithilfe des hausinternen Aufzugs transportiert werden.

    Früh um 6.30 Uhr war das Team in die Landeshauptstadt aufgebrochen, wo Gensbergers Fahrkünste am Steuer der Zugmaschine eines 40-Tonners in den engen, beidseitig beparkten Straßen in Neuhausen gefordert waren, denn das Ziel konnte er über die letzten beiden Straßenzüge nur rückwärts ansteuern. „Mit solchen Kollegen muss man sich gut stellen“, sagt Gößl augenzwinkernd. Einer seiner Mitarbeiter hatte ihm die Bücher aus einer Wohnungsauflösung angeboten, etwa ein Viertel bis ein Drittel davon noch originalverpackt. Hochwertige Bildbände, historische Bücher, Romane, Kochbücher – es ist alles dabei.

    Bücher werden von der Stiftung St. Johannes sortiert und verteilt

    Zunächst werden modernere Bücher für die beiden Gemeinden beiseitegelegt. Die Schulbücherei kann nur solche in aktueller Rechtschreibung brauchen. Der Rest wird von den Klienten vorsortiert und die brauchbaren dann am Computer mit spezieller Software eingescannt und von einem großen Internetkonzern automatisch bewertet und zum Kauf angeboten. Nicht über Internet verkaufbare, aber brauchbare Ware wird als Flohmarktware verwertet. Der Erlös finanziert das Projekt. Beschädigte oder aufgrund von Kaffeeflecken unbrauchbare Bücher, aber auch solche ohne ISBN-Nummer, die nicht gescannt werden können, werden vernichtet oder zum Basteln benutzt. So gibt es bei Deibl Kreativ etwa Sessel, Tisch und Hocker aus Büchern.

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