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Ingolstadt: Nicht mehr Platz 1 in Deutschland: Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt weiter

Ingolstadt

Nicht mehr Platz 1 in Deutschland: Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt weiter

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    Coronavirus: Seit Dienstag kann man sich am Audi Sportpark in Ingolstadt wieder testen lassen.
    Coronavirus: Seit Dienstag kann man sich am Audi Sportpark in Ingolstadt wieder testen lassen. Foto: Guido Kirchner/dpa (Symbolbild)

    Ganz oben in der bundesweiten Statistik des Robert-Koch-Instituts stand am Dienstag die Stadt Ingolstadt, was die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus innerhalb einer Woche umgerechnet auf 100.000 Einwohner anging. Das waren am 1. September 58 Neuinfizierte innerhalb der vergangenen sieben Tage. Der überwiegende Teil sind Reiserückkehrer aus südosteuropäischen Ländern. Am gestrigen Mittwoch waren es noch fünf neue Fälle. Die Infiziertenzahl innerhalb der vergangenen Woche sank damit auf 54. Und auch am Donnerstag sind die Zahlen weiter gesunken: Seit dem Vortag meldet die Stadt Ingolstadt keinen neuen Covid-19-Fall. Die 7-Tages-Inzidenz, also die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, fällt damit nach Angaben der Stadt Ingolstadt auf 26,2. Das Robert-Koch-Institut, dem Werte oft verzögert gemeldet werden, gibt den Wert weiterhin mit 35,0 an.

    Im Klinikum Ingolstadt – wo auch Infizierte aus der Region aufgenommen werden – wird derzeit nur ein infizierter Patient behandelt. Er muss nicht beatmet werden.

    „Das Infektionsgeschehen ist im Hinblick auf die aktuellen Corona-Zahlen in Ingolstadt weiter beherrschbar und trotz weiteren Anstiegs unter Kontrolle“, erklärte Ordnungsreferent Dirk Müller am Mittwoch. Nach wiederholtem Überschreiten des bayerischen Frühwarnwerts traf sich ein behördeninterner Kreis aus der städtischen Koordinierungsgruppe unter der Leitung von Dirk Müller und Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll, um die aktuelle Lage zu beurteilen und über das weitere Vorgehen und verschiedene Handlungsmöglichkeiten zu beraten.

    Die Corona-Neuinfizierten in Ingolstadt sind vorwiegend Reiserückkehrer

    Das epidemiologische Geschehen, so Müller, ließe sich, weil es sich eben vorwiegend um Reiserückkehrer aus dem südosteuropäischen Raum handle, auf Ebene der Kontaktverfolgung weitgehend eingrenzen. Mit entsprechenden Maßnahmen und Einzelanordnungen könne lokal noch jederzeit nachgesteuert werden: Rückkehrer aus Risikogebieten sind verpflichtet, sich beim Gesundheitsamt zu melden, einen Test zu machen und bis zum Vorliegen des Testergebnisses in häuslicher Quarantäne zu bleiben. Das Gesundheitsamt ist dann auch in der Lage, das Umfeld zu recherchieren, Kontakte einzugrenzen und Auflagen zu kontrollieren.

    Insbesondere die Einhaltung der häuslichen Quarantäne ist in diesem Zusammenhang von äußerster Wichtigkeit, um eine mögliche Ausbreitung des Virus zu verhindern. Müller mahnt: „Wir werden weiterhin mit Schwerpunktkontrollen von Polizei, Gesundheits- und Ordnungsamt öffentlichkeitswirksam auf Quarantäne- und sonstige Vorgaben hinweisen. Wer die Gesundheit anderer gefährdet, muss mit Bußgeldern rechnen.“ Kontrollen allein würden aber nicht reichen.

    Am Dienstag hat Ingolstadt das Corona-Testzentrum am Audi Sportpark wieder eröffnet

    „Wir setzen vor allem auf Einsicht und gegenseitige Rücksichtnahme der Menschen in unserer Stadt“, betont Müller. Daher wird auch von Seiten der Stadt für Rückkehrende aus Risikogebieten ein zweiter Test nach fünf bis sieben Tagen empfohlen, um den ersten Test zu bestätigen. Bis zum Vorliegen des zweiten Testergebnisses wird weiterhin empfohlen, die Zahl der persönlichen Kontakte zu beschränken.

    Zu diesem Zweck hatte die Stadt am Dienstag auch wieder das Corona-Testzentrum am Audi Sportpark eröffnet. Dort kann man sich – nach vorheriger Terminreservierung – kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Gleich am Eröffnungstag wurden 120 Anmeldungen registriert. Die Termine können maximal drei Tage im Voraus gebucht werden. Informationen dazu stehen auf der Website der Stadt. Telefonisch kann man sich auch unter 0841/3051430 anmelden.

    Ingolstadt ist aktuell die Stadt in Deutschland mit den meisten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
    Ingolstadt ist aktuell die Stadt in Deutschland mit den meisten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Foto: Bernhard Weizenegger

    Eine Allgemeinverfügung, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen – ähnlich wie in Rosenheim, hält Müller noch nicht für notwendig, da der Inzidenzwert von 50 noch nicht erreicht ist. Dann jedoch könnten Maßnahmen verschärft werden, die das öffentliche Leben regulieren und soziale Kontakte einschränken.

    Stadt Ingolstadt appelliert an die Vernunft der Bürger

    Deshalb appelliert die Stadt nachdrücklich an die Ingolstädter, unbedingt die Maskenpflicht und die Abstandsregelungen einzuhalten. In den Schulen müssen in den ersten beiden Wochen des Schuljahres auch in Bayern Masken während des Unterrichts getragen werden. Ausgenommen davon sind Grundschulen.

    Bürgermeisterin Deneke-Stoll hofft stark auf das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung: „Am besten wäre es, in den nächsten 14 Tagen die sozialen Kontakte auf ein notwendiges und sinnvolles Maß zu reduzieren. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, das Infektionsgeschehen durch verantwortliches Handeln einzudämmen.“ (nr), mit sli

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