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Neuburg an der Donau: Kliniken St. Elisabeth bleiben in kirchlicher Hand

Neuburg an der Donau

Kliniken St. Elisabeth bleiben in kirchlicher Hand

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    Ein durchaus attraktives Angebot stellen die Kliniken St. Elisabeth und deren drei Beteiligungsgesellschaften für den künftigen Gesellschafter aus Augsburg dar. Was sich unter dem neuen kirchlichen Träger für das Neuburger Haus ändern wird, darüber kann im Augenblick freilich nur spekuliert werden.
    Ein durchaus attraktives Angebot stellen die Kliniken St. Elisabeth und deren drei Beteiligungsgesellschaften für den künftigen Gesellschafter aus Augsburg dar. Was sich unter dem neuen kirchlichen Träger für das Neuburger Haus ändern wird, darüber kann im Augenblick freilich nur spekuliert werden. Foto: Hajo Dietz

    Der Wunsch der Schwestern der Elisabethinerinnen scheint sich zu erfüllen. Alles sieht danach aus, dass die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF) – und damit der ersehnte kirchliche Träger – neuer Gesellschafter des Ordenskrankenhauses in Neuburg wird. Nach langwierigen Verhandlungen sollen nun die Verträge ausgearbeitet werden. Dazu hat der Aufsichtsrat der KJF den Vorsitzenden des Vorstandes beauftragt. Die Mitarbeiter beider Häuser wurden am Montagnachmittag darüber in Kenntnis gesetzt. Mit dem Rückzug der Elisabethinerinnen wird in Neuburg eine 175-jährige Tradition zu Ende gehen.

    Völlig überraschend kommt diese Entwicklung nicht mehr. Zuletzt jedenfalls deutete vieles darauf hin, dass der erfahrene Träger von Fach- und Rehakliniken, darunter das Josefinum in Augsburg, der Favorit unter den Interessenten ist. Im Gespräch waren daneben unter anderem auch das Klinikum Ingolstadt, der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und als weiterer kirchlicher Träger die Stiftung St. Johannes in Schweinspoint.

    Das Kloster der Elisabethinerinnen ist alleiniger Gesellschafter der Vereinigte Ordenskrankenhäuser GmbH (VOK) – bekannt unter dem Namen Kliniken St. Elisabeth – und deren Beteiligungsgesellschaften (Medizinisches Versorgungszentrum Neuburg, Klinik Service GmbH und GPI Gesundheits-Partner-Ingolstadt Land Plus GmbH). Warum sich der Orden an die KJF gewandt und eine Übernahme der Geschäftsanteile sowie der dazu gehörenden Immobilien angeboten hat, liegt auf der Hand. Es sind das hohe Alter der Ordensfrauen und der fehlende Nachwuchs, die keine Perspektiven zulassen.

    Gelinge nun der erstrebte positive Vertragsabschluss für Patienten und Mitarbeiter, seien mit der KJF diese Perspektiven für das Neuburger Krankenhaus gegeben, wie Geschäftsführer Günter Strobl meint. Zumal sich die Kliniken St. Elisabeth als durchaus attraktives Angebot präsentieren. Trotz seiner 25 Jahre ist die Substanz des Krankenhauses gut. Während die beiden Ärztehäuser und die Kinderklinik auf neuestem Stand sind, müsste am Stammhaus nur punktuell nachgebessert werden. Wirtschaftlich stehen die Kliniken mit ihren 312 Krankenhausbetten und knapp 850 Mitarbeitern zudem mit glänzenden Zahlen da. Für 2016 meldet Strobl ein Umsatzplus von zehn Prozent. Dazu trugen unter anderem zwei Premieren bei: Erstmals stiegen die stationären Aufnahmen auf mehr als 14000 an – und das mit gut 14600 sogar deutlich. Ebenfalls bislang einmalig sind die 1000 Geburten, die es 2016 gab.

    Der Orden sei froh über die in seinem Sinne positive Entscheidung und erleichtert, dass die Hängepartie endlich ihren Abschluss finde, verdeutlicht der Geschäftsführer. Das schließe nicht aus, dass auch die anderen Verhandlungspartner jeder für sich keine schlechte Lösung gewesen wären. Aber es sei auch ein Versprechen des Ordens gewesen, die Kliniken in kirchlicher Hand zu belassen.

    Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Krankenhäusern werde, so Strobl, auch unter Federführung der KJF Augsburg fortgeführt. Dazu gehören die vielfältigen Kooperationen mit dem Klinikum Ingolstadt, aber auch die mit dem Kreiskrankenhaus Schrobenhausen. Die weitere Entwicklung des Gesundheitsstandortes Neuburg-

    Wie Geschäftsführer Strobl sagt, sei es jetzt noch viel zu früh, über zukünftige Strategien oder medizinische Ausrichtungen zu sprechen – wie etwa über die Zukunft der überregional angesehenen Kinderklinik in Neuburg. Für das laufende Verfahren wurde jedenfalls Stillschweigen vereinbart. Dass Neuburg ein Akut-Krankenhaus bleibe, stehe indes außer Frage. "Kommentar

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