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Neuburg: Wichtelhütten-Chefs halten „Mahnwache“ in Neuburg - dann kommt die Polizei

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Wichtelhütten-Chefs halten „Mahnwache“ in Neuburg - dann kommt die Polizei

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    Hätten in normalen Zeiten am Donnerstagabend ihre Wichtelhütte eröffnet: Rüdiger Mahlo (links) und Kalle Grömmer. Die „Ersatzaktion“ im Hofgarten könnte nun Folgen für die beiden haben.
    Hätten in normalen Zeiten am Donnerstagabend ihre Wichtelhütte eröffnet: Rüdiger Mahlo (links) und Kalle Grömmer. Die „Ersatzaktion“ im Hofgarten könnte nun Folgen für die beiden haben. Foto: Xaver Habermeier (Archiv)

    Es war eine Aktion, die aus dem Bauch heraus kam. Eine, zu der kein anderer eingeladen war und keine, mit der man mutwillig gegen irgendetwas verstoßen wollte, wie sie betonen. Als sich Kalle Grömmer und Rüdiger Mahlo am Donnerstagabend unter dem Schachbrett im Hofgarten auf zwei Klappstühlen niederließen und sich ihren mitgebrachten Glühwein in die Tassen einschenkten, wollten sie quasi nur ihre Enttäuschung hinterunterspülen. Ihre Enttschäuschung darüber, dass sie ihre so geliebte Wichtelhütte heuer nicht eröffnen können.

    Neuburg: Wichtelhütten-Chefs trinken Glühwein im Hofgarten

    Mit dem Weihnachtsmarkt wäre nämlich am Donnerstagabend auch die Wichtelhütte im Hofgarten an der Luitpoldstraße eröffnet worden. Obwohl die Betreiber Kalle Grömmer und Rüdiger Mahlo bis zuletzt alles versuchten, um die Tradition auch in Corona-Zeiten aufleben zu lassen, blieb ihnen letztlich nichts anderes übrig, als klein beizugeben. Nicht mal eine „Wichtelhütte to go“ war möglich.

    „Wennst also schon keinen Spaß haben kannst“, wie Rüdiger Mahlo sagt, macht man sich halt mit zwei Klappstühlen und einer Kühlbox in den Hofgarten auf, um mit einer friedlichen „Mahnwache“ zumindest daran zu erinnern, was ohne das Virus gewesen wäre. Doch weil die beiden in Neuburg viele Menschen kennen „und wir natürlich auch gerne mit den Leuten ratschen“, wie Mahlo zugibt, dauerte es nicht lange, bis die ersten Spaziergänger auf sie aufmerksam wurden, stehen blieben und mit ihnen das Gespräch suchten.

    Irgendjemand habe sie bei der Polizei hingehängt, sagen sie

    Natürlich hätten sie keinen, der anhielt, einfach weitergeschickt, ohne ein Wort zu wechseln. „Aber es gab ja keinen Menschenauflauf von 20 oder 30 Leuten“, verdeutlicht Mahlo. Und Glühwein habe man den Leuten auch nicht angeboten.

    Aber irgendjemand habe sie dann doch hingehängt und bei der Polizei angerufen, weiß Mahlo. Denn als gerade fünf Menschen bei den beiden Wichtelhütten-Chefs standen, kam eine Streife der PI Neuburg vorbei. Die Beamten hatten keine andere Wahl, als gegen die sieben Personen aus sechs Haushalten ein Bußgeldverfahren einzuleiten, weil sie damit gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen hatten.

    Die Strafe ist noch offen

    Ob es eine Strafe geben und wie hoch diese im Fall des Falles ausfallen wird, sei augenblicklich noch offen, sagt Mahlo. „Das läuft nun über das Landratsamt.“ Dass ihre private „Mahnwache“ solche Folgen haben würde, hätten sie natürlich nicht erwartet. „Damit erzielt man schon einen gewissen Lerneffekt. So etwas werden wir natürlich nicht mehr tun“, verspricht Mahlo auch im Namen seines Kollegen Kalle Grömmer.

    Dabei wollten die beiden Freunde doch mit der Aktion nur aufzeigen, wie sehr ihnen das Herz blutet, weil sie ihre – und von tausenden anderen Menschen auch – so geliebte Wichtelhütte heuer nicht betreiben können.

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