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Neuburg: Was macht eigentlich... Pfarrer Walter Hroß?

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Was macht eigentlich... Pfarrer Walter Hroß?

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    Pfarrer Walter Hroß beim Zelebrieren in der Pfarrkirche Oberhausen.
    Pfarrer Walter Hroß beim Zelebrieren in der Pfarrkirche Oberhausen. Foto: Winfried Rein

    Herr Pfarrer Hroß, Sie sind kürzlich 93 Jahre alt geworden?

    „Ja, ich danke dem Herrgott für dieses schöne Alter. Ich habe telefonische Glückwünsche bekommen, unter anderem von unserem Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.“

    Wo wohnen Sie jetzt?

    „Ich bin im Heim des Klosters St. Elisabeth in Neuburg untergebracht. Die Ordensschwestern und Pflegekräfte kümmern sich gut um die Bewohner. Aber oft ist es sehr ruhig.“

    Walter Hroß als Neupriester beim Primizsegen im Jahr 1954.
    Walter Hroß als Neupriester beim Primizsegen im Jahr 1954. Foto: Winfried Rein

    Wie beschäftigen Sie sich?

    „Ich schlafe viel, lese und schaue ein bisschen Fernsehen. Ich gehe täglich eine Stunde spazieren in der Stadt, ich brauche die frische Luft.“

    Sie sind ja ein großer Fußball- und FC Bayern-Fan.

    „Wenn ein Spiel kommt, schaue ich es an. Aber die besseren Spiele kommen im Bezahlfernsehen. Die Nationalmannschaft ist derzeit eher schwach.“

    Pfarrer Walter Hroß liebt die Fliegerei

    Manchmal wissen die Schwestern gar nicht, wo Sie sind?

    „In Augsburg habe ich mir mal eine Kirche angeschaut, bin dann müde geworden und habe im Auto übernachtet. Da hatte ich vergessen, im Altenheim anzurufen (das prompt die Polizei verständigt hatte). Meine Wohnung in Neuburg gebe ich noch nicht auf.“

    In den 60er Jahren sind Sie in Hl. Geist gelegentlich als Duo „Hroß und Reiter“ bezeichnet worden.

    Der Pilot Walter Hroß beim Landenanflug auf Burgheim. Der Priester war leidenschaftlicher Flieger. Inzwischen hat er seine Lizenz zurückgegeben.
    Der Pilot Walter Hroß beim Landenanflug auf Burgheim. Der Priester war leidenschaftlicher Flieger. Inzwischen hat er seine Lizenz zurückgegeben. Foto: Winfried Rein

    „An diese Zeit als Kaplan und an Stadtpfarrer Joseph Reiter erinnere ich mich immer noch gern zurück.“

    Vermissen Sie die regelmäßigen Gottesdienste?

    „Ja sehr. Aber das Zelebrieren geht wohl nicht mehr. Ich bin als Gast in der Kirche, bete und schaue, was meinen Nachfolger so alles machen. In Ober- und Unterhausen, Sinning, Dezenacker und Längloh habe ich über 20 Jahre lang ausgeholfen, ich kenne und schätze die Leute. Pfarrer Serge Senzedi hält mit mir Kontakt.“

    Als Aushilfspfarrer war Walter Hroß viele Jahre tätig

    Sie hatten einen sehr guten Ruf als Hobbypilot.

    „Die Fliegerei war meine zweite große Leidenschaft und Teil meines Lebens. Ich habe schon mit 15 Jahren während des Weltkriegs mit der Ausbildung angefangen. Die langen Alpensegelflüge und Kameradschaft unter den Fliegern war die schönste Zeit. Meinen Pilotenschein habe ich längst zurückgegeben. Im Sommer fahre ich manchmal zum Sportflugplatz Burgheim und schaue den Piloten und Fallschirmspringern zu.“

    Was empfehlen Sie der Kirche in dieser schwierigen Zeit?

    „Die Seelsorge ist wichtiger denn je. Sie muss sich um die Menschen kümmern und positiv nach vorne sehen. Papst Franziskus sollte weitere Reformen anstoßen. Gegen den massiven Priestermangel würde ich auch den Zölibat in Frage stellen.“

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