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Neuburg: Warum in Neuburg jetzt ein Stück Berliner Mauer steht

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Warum in Neuburg jetzt ein Stück Berliner Mauer steht

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    Dieses Kunstwerk, ein originales Fragment der Berliner Mauer – bemalt von James Rizzi – ist jetzt in Neuburg zu sehen.
    Dieses Kunstwerk, ein originales Fragment der Berliner Mauer – bemalt von James Rizzi – ist jetzt in Neuburg zu sehen. Foto: Elisa Glöckner

    Sie ist mehr als einen Meter breit, 3,60 hoch und 3,6 Tonnen schwer: Die Berliner Mauer, besser gesagt, eines ihrer Fragmente, das seit Mittwochmittag den Spitalplatz akzentuiert. Imposant, bunt, monumental – wie auch die Werke des Künstlers, die es ankündigt. Denn ab März werden die Bilder von Pop-Art-Künstler James Rizzi im Neuburger Schloss zu sehen sein. Eine Ausstellung, die Besuchern mehrere Facetten bieten soll, nicht nur die fürs kreative Auge.

    „In meiner Arbeit geht es um die Menschen, um das alltägliche Leben. Und das ist vor allem ein Zusammenleben“, so hatte es der Künstler einmal gesagt. James Rizzi starb am 26. Dezember 2011 in den USA, wo er bis zuletzt gelebt und gearbeitet hat – in seinem Atelier-Loft im New Yorker Stadtteil Soho. Dort entstanden viele seiner Werke. Auch die, die vom 1. März bis 26. April in Neuburg ausgestellt werden. „Es sind Bilder aus diesem Nachlass, außerdem Privatstücke der Familie Rizzi“, sagt Barbara Nassler von der gleichnamigen Galerie.

    Barbara Nassler bringt die Rizzi-Ausstellung nach Neuburg

    Sie war es auch, die den Impuls für die Vernissage mit dem Titel „Von New York nach Neuburg“ gab. Die Idee dafür kam der Galeristin bei einer Fachmesse in Ulm, wo unter anderem Ausstellungsmöglichkeiten in Containern vorgestellt wurden. Als dann auch noch der Name James Rizzi fiel, hatte Barbara Nassler einen Gedanken: Warum die einzigartigen Bilder und Grafiken Rizzis in einen Container drapieren? Wo Neuburg, eine Stadt voll von Musik und Kultur und dem Schloss doch so passend für eine Vernissage seiner Werke sei? Und so geschah es dann. Doch war das noch nicht alles, was der Galerie-Inhaberin vorschwebte.

    Also hat Barbara Nassler ein ganzes Konzept arrangiert. Demnach wird die Ausstellung aus zwei Teilen bestehen. Eine Etage soll als reiner Verkaufsraum dienen, erklärt die Galeristin. Die andere Etage soll Museumscharakter und pädagogischen Mehrwert haben. Dort soll zum Beispiel ein Parcours entstehen, der den Kontrast nachempfindet, wie Kunst früher gemacht worden ist und wie sie heute entsteht, erzählt sie. Für einen Wettbewerb können sich Schüler dann die Frage stellen, wie sie ihre Heimat aus der Perspektive Rizzis betrachten würden. Ob 3D oder Skulptur, sagt Barbara Nassler, beim Ausarbeiten ihrer Ideen seien die Kinder vollkommen frei. Sobald die Arbeiten eingereicht sind, entscheidet ein Gremium über die Gewinner. Die Preisverleihung findet am 20. März statt.

    Barbara Nassler hat die Ausstellung des verstorbenen US-Künstlers nach Neuburg geholt.
    Barbara Nassler hat die Ausstellung des verstorbenen US-Künstlers nach Neuburg geholt. Foto: Elisa Glöckner

    Überhaupt sollen Kindergärten und Schulen die Ausstellung gratis besuchen können. Dafür hatte die Galeristin bereits vergangenes Jahr einen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro bei der Stadt beantragt, der auch bewilligt wurde. Weitere Sponsoren hätten ihre Unterstützung bereits zugesagt, berichtet Barbara Nassler. Ihr sei es wichtig, dass Kinder wieder mehr an die Kunst herangeführt werden. Zumal einige der Kleinen ein sehr großes Kunstverständnis mitbrächten. „Das ist immer wieder erstaunlich.“

    Ein Gewinnspiel gibt es aber nicht nur für Kinder. Grundsätzlich erhält auch jeder Ausstellungsbesucher eine Karte etwa mit einer Frage, welches das älteste Bild Rizzis sei. Die Antwort darauf finden die Gäste dann beim Rundgang durch das Schloss. Wer gewonnen hat, wird am letzten Ausstellungstag, 26. April, ermittelt. Insgesamt gibt es elf Preise, darunter Regenschirme und Tassen – wobei der Sieger ein originales 3D-Bild des legendären Pop-Art-Künstlers bekommt.

    Ein roter Teppich für James Rizzi: Seit Mittwochmittag steht das Teilstück der Mauer in Neuburg.
    Ein roter Teppich für James Rizzi: Seit Mittwochmittag steht das Teilstück der Mauer in Neuburg. Foto: Elisa Glöckner

    Bevor sich das Schloss aber in Rizzis New Yorker Atelier verwandelt, werben 3,6 Tonnen auf dem Spitalplatz für die Vernissage: Eines von drei Mauerabschnitten, die mit Motiven der amerikanischen Ikone gestaltet sind. Seit Mittwoch steht das Fragment vor der Galerie Nassler, wo es bei einem Festakt mit Oberbürgermeister Bernhard Gmehling offiziell installiert wurde. Ein buntes Stück Beton im winterlichen Alltag also, mit Vögeln, Blumen, ein paar Herzen und viel Farbe. Mit dem Stil, der den Künstler einst ausgezeichnet hat: „James Rizzi war ein lebenslustiger und positiv eingestellter Mensch“, erzählt Barbara Nassler. Man sehe es an seinen Werken. „Immer sind fröhliche Menschen darauf abgebildet. Der eine pfeift, der andere singt.“

    Mehr Infos dazu gibt es online unter www.galerie-nassler.de.

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