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Neuburg: Südpark in Neuburg: Wann der Verkehr hier wieder fließen kann

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Südpark in Neuburg: Wann der Verkehr hier wieder fließen kann

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    Bauleiter Uwe Beßle (rechts) und Holger Uslar vom Straßenbauamt sind zufrieden.
    Bauleiter Uwe Beßle (rechts) und Holger Uslar vom Straßenbauamt sind zufrieden. Foto: Winfried Rein

    Die Brücke am Südpark ist fertig. Deshalb wird bald schon die Umleitungsschleife „abgehängt“ und der Verkehr kann wieder geradeaus über die B 16 fließen.

    Schleife am Südpark in Neuburg verbraucht Land und kostet viel Geld

    Das Straßenbauamt Ingolstadt zeigt sich sehr zufrieden mit der gesamten Baustelle. „Sie liegt bestens im Zeit- und Finanzplan“, so Bauleiter Uwe Beßle, „und wenn alles gut läuft, können wir die Anbindung an Pfingsten 2021 freigeben.“ Wenn es länger dauert, gilt der Ferienbeginn Anfang August als Stichtag. Auf jeden Fall müsse die Bundesstraße zur Asphaltierung vorher einige Tage gesperrt werden.

    Die Südpark-Schleife verbraucht Land und kostet viel Geld. Sie entsteht aus Gründen der Verkehrssicherheit, um Linksabbiegen zu vermeiden und die Zufahrt zum Einkaufszentrum zu verbessern. Die Kosten von rund acht Millionen Euro teilen sich der Freistaat Bayern und die Stadt Neuburg. Die Kommune übernimmt 45 Prozent, davon erhält sie etwa die Hälfte als Förderung erstattet. Es verbleibt ein Eigenanteil von 2,5 Millionen Euro.

    Die B16-Brücke ist 15 Meter breit und nimmt vier Fahrspuren auf.
    Die B16-Brücke ist 15 Meter breit und nimmt vier Fahrspuren auf. Foto: Winfried Rein

    „Wenn alle großen Baustellen so laufen, dann sind wir zufrieden“, so lautet das Fazit von Holger Uslar, Abteilungsleiter im Straßenbauamt. Am Südpark in Feldkirchen ist flott und unfallfrei gebaut worden. Auf dem gelb gespurten Umleitungsschwenk hat es zwei Unfälle mit Blechschäden gegeben. Schon in der zweiten November-Woche wird es mit der gewohnten Straßenführung leichter für die Kraftfahrer. Die Fachbehörde lässt aber wieder gelbe Linien ziehen und eine „Betonleitwand“ errichten, weil dahinter noch Erdbau stattfindet. Die Fahrbahnbreite auf der Brücke erreicht 15 Meter, weil es vier Fahrspuren gibt.

    Infrastruktur in Neuburg: Südpark-Einfahrt sieht aus wie ein künstlicher Flusskanal

    Der „Betontrog“ der künftigen Südpark-Einfahrt sieht aus wie ein künstlicher Flusskanal. Er wird noch um eineinhalb Meter aufgefüllt und mit stabilen Böschungen samt Treppen versehen. Die Brücke allein kostet 3,3 Millionen Euro, der Straßenbau 2,6 Millionen, die Kanalisation 800.000 und allein die archäologischen Arbeiten 150.000 Euro. Die Bodenforscher legten 26 Brandgräber aus der frühen Urnenfelderzeit frei und fanden Relikte aus der Bronze- und Jungsteinzeit etwa 4500 Jahre vor Christi. Die künftigen Südparkeinfahrten führen in den bestehenden Kreisverkehr, der unverändert erhalten bleibt. Die Baustelleneinrichtung verschwindet und an der gleichen Stelle soll ein neuer Lidl-Markt entstehen.

    Bauunternehmer Hans Mayr hat den Weg für 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche frei gemacht, „wer baut, ist noch ungeklärt“, so Hans Mayr. Das bisherige Marktgebäude – es ist um 400 Quadratmeter kleiner – gibt Lidl auf. Der Stadtrat hat seinen Segen dazu längst gegeben. Die bestehende Leitplanung schließt zwar neue Märkte mit mehr als 800 Quadratmeter aus, aber die Befreiung ist erteilt worden, weil es sich letztlich um eine Umsiedlung handle. Sein Sortiment dürfe der Lidl-Markt allerdings nicht wesentlich erweitern.

    Oberbürgermeister Bernhard Gmehling bezeichnet die neue Anbindung des Südparks als „enorm wichtig für den Standort“. Die Stadt Neuburg investiere in moderne Infrastruktur und die Schleife im Westen gehöre dazu. Dass sie so ausgedehnt ausfällt, liege an den gegebenen DIN-Vorschriften.

    
Der Südpark in Neuburg-West ist 1997 eröffnet worden und hat sich gut gemacht.
    Der Südpark in Neuburg-West ist 1997 eröffnet worden und hat sich gut gemacht. Foto: Winfried Rein

    Das Einkaufszentrum wird jetzt im November 23 Jahre alt. Genau genommen hätte man schon in den Anfangsjahren für eine ausreichende Verkehrsanknüpfung sorgen sollen. Man wollte aber eine schnelle Antwort auf den Westpark Ingolstadt, dann folgte das ewige Hin und Her um den Eternitweg. Erst vor drei Jahren ist er ausgebaut und offiziell freigegeben worden.

    Mieter und Händler im Südpark freuen sich auf die verbesserte Zufahrt 2021

    Die Mieter und Händler im Südpark freuen sich auf die verbesserte Zufahrt 2021. „Diese Lösung ist goldrichtig und wertet das Zentrum weiter auf“, findet Ulrich Kaliner, Sprecher von „berlinovo“. Er spricht von einer „Win-Win-Situation“. Die Berliner Immobiliengesellschaft ist Eigentümer des Südparks und betrachtet ihn als bayerische „Perle“ in ihrem Bestand. Man werde einige Immobilien verkaufen, um in den Berliner Wohnungsmarkt zu investieren, sagt Ulrich Kaliner, „aber den Südpark behalten wir.“

    Alle Flächen in dem Einkaufszentrum sind vermietet, der jüngste Partner ist „Depot“, ein Anbieter von Wohnaccessoires und Deko. Den Südpark, einst von dem Neuburger Geschäftsmann Rolf Klug auf den Weg gebracht, steuern jährlich 1,5 bis zwei Millionen Kunden an. Der Jahresumsatz wird auf 70 Millionen Euro geschätzt.

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