Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Südpark: Shopping-Stau in der Adventszeit

Neuburg

Südpark: Shopping-Stau in der Adventszeit

    • |

    Selten war es so ruhig im Eternitweg. Kein Auto weit und breit. Die Krähen krächzen das Lied von der Kälte. Bagger und Baustellengerät stehen verlassen in der Mittagszeit um die offene Baugrube. Die innerstädtische Verbindung zum Südpark ist dicht.

    So sollte es eigentlich auch ohne Baustelle am Eternitweg aussehen, hätte nur jemand auf die Schilder gehört, die schon seit Jahren alles außer Linienbusse und Taxen aus der Straße verbannen. Doch bislang hat kaum jemand roten Kreisen auf grauem Metall Beachtung geschenkt. Sogar Stadt und Polizei haben beide Augen zugedrückt. Aus dem Rathaus hieß es: Für die Überwachung des Verkehrs ist die

    Man ließ also die Autofahrer im Eternitweg gewähren und schmiedete in der Zwischenzeit im Rathaus einen Plan für die Zukunft. 19 Jahre nachdem der Südpark aus dem Boden gestanzt wurde, beschloss der Stadtrat schließlich, den neuralgischen Punkt Eternitweg auszubauen, nachdem alle Pläne wie die Zufahrt entlang der Bahntrasse gescheitert waren. Das Resultat waren eine legale und eine semilegale Zufahrt, die beide befahren wurden.

    Seit rund zwei Wochen ist der Eternitweg nun gesperrt. Bis kurz vor Weihnachten werden neue Kanäle und Wasserleitungen verlegt, im neuen Jahr schließlich der Ausbau umgesetzt. Ist der Eternitweg schließlich legal befahrbar, kommt der nächste Part des umfassenden Straßenbaus: An der Bundesstraße soll es keine Linksabbieger mehr geben. Zwei Rechtsabbieger-Schleifen bringen die Autofahrer künftig ins Gewerbegebiet und auf die B16 zurück. Dann wird die Umleitung genau in die andere Richtung gelenkt und der Eternitweg wird für kurze Zeit die einzige Zufahrt zum Südpark sein. Der genaue Zeitpunkt lasse sich nicht festlegen: Es werde noch geplant, heißt es vonseiten der Stadt.

    Nun hat man jene Situation, wie sie rein rechtlich schon seit Jahren im Eternitweg vorherrschen müsste: Kein einziges Fahrzeug fährt zum Einkaufen in den Südpark, keines zurück. Doch was sind die Auswirkungen auf den Verkehr im Gewerbegebiet? Hat die Polizei Recht behalten? Unfälle gab es in den vergangenen zwei Wochen nicht, heißt es aus der Polizeiinspektion Neuburg. Dass sich die Autos bis ins letzte Eck des Parkplatzes zurück stauen, sei aber in den Stoßzeiten keine Seltenheit, berichtet ein Beamter. Andere weichen über den Kahlhofweg aus, was nicht gern gesehen wird. An der Linksabbiegerspur auf der B16 sei die Blechkarawane auffällig länger, sagt er.

    Die Kunden stimmen in das Lamento ein. Am ersten Adventswochenende, Freitag- und Samstagnachmittag, habe sich der Verkehr bis weit hinter die Tankstelle gestaut. Man wartet eben, bis sich die Schlange nach und nach auf der Bundesstraße auflöst. Harry Schmid, der im Eternitweg lebt und dort auch eine Fahrschule betreibt, bekommt es regelmäßig zu sehen, wenn er mit seinen Fahrschülern Runden durch das Gewerbegebiet dreht. Immer am späten Nachmittag, ab 15.30 Uhr, nimmt der Verkehr für eineinhalb Stunden zu. Dafür herrscht in seiner Straße Stille wie seit Jahren nicht mehr.

    Und was sagen die Händler? Jürgen Gust betreibt einen Lottoshop im Südpark und weiß: „Es ist nicht wirklich optimal.“ Gerade am Wochenende reihen sich die Wagen bis hinter die Tankstelle aneinander. Doch grundsätzlich kann man hochzufrieden sein, schiebt er hinterher. So gut wie heute ging es dem Südpark wahrscheinlich noch nie. Keine Leerstände, An- und Umbauten bedeuten letztlich Kundschaft – die sich allerdings noch gedulden muss, bis zwei legale und befahrbare Zufahrtsstraßen in den Südpark führen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden