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Neuburg: Studentenwerk in Geldnot: Neuburger Campus soll weniger Parkplätze bekommen

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Studentenwerk in Geldnot: Neuburger Campus soll weniger Parkplätze bekommen

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    Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny-Kaserne entsteht der neue Campus für Neuburg. Die Zahl der Parkplätze für das Wohnheim soll deutlich reduziert werden, beantragt das Studentenwerk Nürnberg-Erlangen.
    Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny-Kaserne entsteht der neue Campus für Neuburg. Die Zahl der Parkplätze für das Wohnheim soll deutlich reduziert werden, beantragt das Studentenwerk Nürnberg-Erlangen. Foto: Stadt Neuburg (Archiv)

    Das Wohnheim auf dem neuen THI-Campus in Neuburg soll weniger Parkplätze bekommen, als bislang geplant. Dies beantragt der Betreiber, das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg. Bisher sollten auf die vorgesehenen 118 Wohnheimplätze 59 Stellplätze kommen, was einem Schlüssel von 1:2 entspricht. Das Studentenwerk wünscht sich, dieses Verhältnis auf mindestens 1:4 zu reduzieren. Dahinter stecken finanzielle Nöte, die den Bau des Wohnheims sogar gefährden könnten, heißt es.

    Campus Neuburg: Weniger Parkplätze für das neue Wohnheim?

    Im Antrag an die Stadt Neuburg führt Geschäftsführer Mathias Meyer aus, dass 59 Stellplätze aus Sicht des Betreibers weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll seien. Meyer liefert dafür mehrere Begründungen. In erster Linie geht es ums Geld. Für das Studentenwohnheim werden auf dem ehemaligen Gelände der Lassigny-Kaserne die Gebäude vier und fünf saniert und umgebaut. Meyer schreibt von einem „enormen Planungsaufwand“ und „hohen finanziellen Belastungen“.

    Die Kosten könne man noch nicht abschließend beziffern, würden aber bereits jetzt im zweistelligen Millionenbereich liegen. Weil coronabedingt Mensen und Cafeterien geschlossen sind, habe das Studentenwerk mit hohen finanziellen Verlusten zu kämpfen. „Vor diesem Hintergrund sehen wir auch die Umsetzung des Bauvorhabens in Neuburg als gefährdet, sofern wir hier keine Einsparmöglichkeit finden“, betont Meyer.

    Studentenwerk Erlangen-Nürnberg: Gibt es weniger Parkplätze am Campus Neuburg?

    Diese Möglichkeit sehen die Verantwortlichen im Bereich Stellplätze. Auf dem verfügbaren Grundstück könnten 36 dieser Plätze erschlossen werden. Die restlichen 23 müssten abgelöst werden, was Kosten in Höhe von 230.000 Euro zur Folge hätte. Die will man vermeiden – zumal der Bedarf für so viele Parkplätze laut Studentenwerk gar nicht vorhanden ist. Dies leite man ab aus den Erfahrungen an den Standorten Nürnberg und Erlangen. Auf dem Campus in Neuburg werden die Laufwege kurz sein, und auch das Stadtzentrum ist fußläufig erreichbar, sodass ein Auto gar nicht nötig sei, heißt es.

    Im ehemaligen THW-Gebäude laufen derzeit die Bauarbeiten. Dort entstehen unter anderem Hörsäle für den neuen Campus in Neuburg.
    Im ehemaligen THW-Gebäude laufen derzeit die Bauarbeiten. Dort entstehen unter anderem Hörsäle für den neuen Campus in Neuburg. Foto: Schopf

    Durch die internationale Ausrichtung erwarte man zudem diverse ausländische Studenten, die sich während ihrer verhältnismäßig kurzen Zeit in Neuburg wohl kein Auto anschaffen werden. Und auch der Zeitgeist der jungen Leute – Stichwort „Fridays for Future“ – müsse man einkalkulieren. Studenten würden aus Gründen der Nachhaltigkeit vermehrt auf Fahrräder oder den ÖPNV setzen, anstatt ein eigenes Auto zu haben, so Meyer. Auf dem Wohnheimgelände sind insgesamt 134 Fahrradstellplätze vorgesehen.

    Campus Neuburg: Bauausschuss berät über Stellplätze

    Der Neuburger Bauausschuss wird sich in seiner Sitzung am Mittwoch (16 Uhr im Kolpinghaus) mit dem Antrag beschäftigen. Im Beschlussentwurf wird vorgeschlagen, dass man den Antrag ablehnt, den Schlüssel auf 1:4 zu verringern, was lediglich rund 30 Stellplätze bedeuten würde. Da 36 möglich sind, sollten zumindest diese verlangt werden, heißt es.

    Unterdessen schreiten die Grundstücksverhandlungen voran. Laut Müller soll in dieser oder der nächsten Woche die Übernahme der Flächen des Landkreises durch den Freistaat unterschrieben werden. Die Flächen für das Wohnheim, die das Studentenwerk von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übernehmen soll, sind dagegen noch in der Klärung. Laut Müller laufen die Verhandlungen. „Wir hoffen, dass es in diesem Monat zur Klärung kommt“, sagt der THI-Kanzler. Im Gebäude sechs, dem ehemaligen THW-Gebäude, laufen die Sanierungsarbeiten seit einigen Wochen. Das Bauwerk sei mittlerweile entkernt worden, nun stehe der „innere Wiederaufbau“ an, so Müller. Der neue Campus soll zum kommenden Wintersemester mit 80 Studenten starten. Bis 2030 sind 1200 Studenten geplant.

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