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Neuburg: So erlebten die Menschen in Neuburg den Volkstrauertag

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So erlebten die Menschen in Neuburg den Volkstrauertag

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    Bernhard Peterke, OB Bernhard Gmehling, Oberstleutnant Sven Jacob, Landrat Peter von der Grün und Sabine Schneider (v.l.) traten vor die Kränze.
    Bernhard Peterke, OB Bernhard Gmehling, Oberstleutnant Sven Jacob, Landrat Peter von der Grün und Sabine Schneider (v.l.) traten vor die Kränze. Foto: Winfried Rein

    Der Volkstrauertag bleibt ein Tag des Nichtvergessens. Er erinnert an die gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege, an die Millionen ziviler Opfer und an die Leidtragenden von Terror und Gewalt in heutigen Tagen. „Der Tag ruft uns gleichzeitig zum Einsatz für die demokratische Gesellschaft und gegen Hass und Unfrieden auf“, so Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.

    Volkstrauertag in Neuburg: Angemessene Zeremonie trotz Corona und Pandemie

    Beim zentralen Gedenken im alten Friedhof an der Franziskanerstraße fand die Stadt trotz der gebotenen Einschränkungen eine angemessene Form für das Zeremoniell. Bundeswehr, VdK und Donautaler waren mit Fahnenabordnungen und nicht in Mannschaftsstärke vertreten. Die Stadtkapelle spielte mit sechs Musikern. Im Umland übernahmen Stadträte oder Ortssprecher(innen) die Ansprachen, meist in der Kirche.

    Die VdK-Vertreter brachten einen Kranz mit gelben und weißen Blüten mit.
    Die VdK-Vertreter brachten einen Kranz mit gelben und weißen Blüten mit. Foto: Winfried Rein

    „Der Volkstrauertag ist kein Auslaufmodell“, das ist dem VdK sehr wichtig. Kreisvorsitzender Bernhard Peterke betonte als Hauptredner, dass er den Gedenktag als Gelegenheit sehe, aus der Vergangenheit zu lernen und durch gemeinsames Handeln die Zukunft besser zu gestalten. Jeder Einzelne sei auf der Welt, „um sie aktiv im Kleinen wie im Großen mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen“.

    Wer Frieden in seiner eigenen kleinen Welt erreiche, „der darf vom Frieden in der großen Welt träumen“. Dazu gehörten Verständnis, Hilfsbereitschaft, Wertschätzung und Verantwortung für die Mitmenschen, so Bernhard Peterke. Er wünschte allen Selbstreflektion „und die Kraft, geduldig und barmherzig mit uns und anderen umzugehen“. Mit dieser Einstellung könne es gelingen, in Zeiten von Gewalt und Terror „die Sehnsucht nach Versöhnung und Frieden wachzuhalten“.

    Der „Sozialverband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e. V.“ widmet sich naturgemäß dem Gedenken an die 65 Millionen Toten und 56 Millionen Versehrten der beiden Weltkriege. Der VdK musste heuer in der Pandemie seine Zusammentreffen einstellen, führt aber die Beratung seiner Klientel fort.

    In den Gottesdiensten in Neuburg beteten die Geistlichen für den Frieden

    Die Stadtkapelle spielte „Über den Sternen“, dann sprach Hauptmann Lars Seyfert das Totengedenken. Es galt nicht nur gefallenen Soldaten, sondern auch Opfern von Terror, Widerstand, Euthanasie und des Fremdenhasses. Bernhard Peterke, Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Oberstleutnant Sven Jacob, Landrat Peter von der Grün und Stellvertreterin Sabine Schneider verneigten sich vor den Blumenkränzen. Zur Gedenkfeier gekommen waren auch Staatssekretär Roland Weigert, MdL Matthias Enghuber, Stadträte, Klosterschwestern und weitere Bürger.

    Auch die Geistlichen gedachten der Gewaltopfer und beteten für Frieden.
    Auch die Geistlichen gedachten der Gewaltopfer und beteten für Frieden. Foto: Winfried Rein

    In den Gottesdiensten beteten die Geistlichen für den Frieden. Die Unruhe im Land nehme zu, sagte Stadtpfarrer Herbert Kohler mit Blick auf die jüngsten Demonstrationen. Es sei ein Grundrecht, seine Meinung frei zu äußern, „es ist aber kein Grundrecht, Unfrieden oder sogar Hass zu schüren“. In allen Neuburger Ortsteilen ehrten Geistliche, Vereine und die Stadtvertreter die Toten der Kriege und Gewalt. In Bergen, Bruck, Bittenbrunn, Joshofen, Marienheim, Ried, Sehensand und Zell organisierten sie wie bisher eigene kurze Gedenkfeiern. In Bittenbrunn sprach OB Bernhard Gmehling selbst mit Abstand auf dem Friedhof.

    Volkstrauertag in Neuburg: In Sehensand sprach Altstadtrat Goschenhofer

    In Sehensand übernahm diese Aufgabe Altstadtrat Fritz Goschenhofer. Er bedauerte in der Kirche St. Stephanus, „dass viele zuhause bleiben und keine Ahnung mehr davon haben, was der Volkstrauertag eigentlich ist“. Man dürfe die Erinnerung an die Kriege und ihre Entstehung nicht verdrängen und sei aufgerufen, die Demokratie und ihre Werte zu verteidigen. Deshalb dürften Nationalisten, Populisten und Extremisten keinen Einfluss mehr bekommen. Der Frieden sei ein Privileg, so Fritz Goschenhofer, „und wir haben die Verantwortung, dass dieses Privileg erhalten bleibt“.

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