Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg-Schrobenhausen: Wie viele Wiesenbrüter gibt es im Kreis Neuburg-Schrobenhausen?

Neuburg-Schrobenhausen

Wie viele Wiesenbrüter gibt es im Kreis Neuburg-Schrobenhausen?

    • |
    Wiesenbrüterarten wie der Kiebitz sind stark gefährdet.
    Wiesenbrüterarten wie der Kiebitz sind stark gefährdet. Foto: Sieglinde Senser (Symbolfoto)

    Von den neun Wiesenbrüterarten, die in Bayern vorkommen, sind sieben akut vom Aussterben bedroht. Dies sind: Bekassine. Braunkehlchen, Grauammer, Großer Brachvogel, Rotschenkel, Uferschnepfe und Wiesenpieper. Die beiden anderen, Kiebitz und Wachtelkönig, sind stark gefährdet. Um zu erfahren, wie es tatsächlich um die Wiesenbrüter in Bayern bestellt ist, wird vom Landesamt für Umwelt (LfU) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) dieses Frühjahr wieder eine umfassende Wiesenbrüterzählung durchgeführt. Die findet auch in ausgewiesenen Gebieten unseres Landkreises statt.

    Tiere im Raum Neuburg: Vogelkundler wollen Wiesenbrüter-Brutgebiete ermitteln

    Über 400, hauptsächlich ehrenamtliche Vogelkundler werden dabei in 1000 bekannten Wiesenbrüter-Brutgebieten Bayerns die aktuellen Bestände ermitteln. In unserem Landkreis wird in den Wiesenbrütergebieten des Donaumooses, dem Paartal und bei Burgheim kartiert. Wiesenbrüter sind Zeigerarten für intakte Feuchtwiesen und Moore. Hier finden sie genügend Insekten, Würmer und Kleinlebewesen für sich und ihre Jungen. Bei uns im Landkreis kommen als Brutvogel nur noch der Große Brachvogel, Kiebitz, und Wiesenpieper vor. Alle anderen Wiesenbrüterarten werden nur noch sporadisch oder im Durchzug gesichtet.

    „Da der Kiebitz wegen zunehmendem Verlust seines Lebensraumes dazu übergehen musste, auch auf Äckern zu brüten, muss er nun auch dort erfasst werden, um ein korrektes Bild von seiner Verbreitung und Bestandssituation zu erhalten“, erklärt Andreas von Lindeiner vom LBV. Auch die Brachvögel haben es bei Trockenheit und fallendem Grundwasser schwer, mit ihren langen Schnäbeln ihre Nahrung aus dem Boden aufzunehmen. Kiebitze, die „Wächter des Moores“, und Große Brachvögel erscheinen Jahr für Jahr an ihrem angestammten Brutplatz. Der Bruterfolg an vielen Plätzen ist jedoch heute als Folge der intensiven Nutzung viel zu gering. Viele Gelege werden jährlich durch landwirtschaftliche Bewirtschaftung zerstört.

    Mayer von LBV Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen kennt Wiesenbrütergebiete im Donaumoos

    Ulrich Mayer von der LBV Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen kennt die Wiesenbrütergebiete des Donaumooses seit über 30 Jahren. „Extensive Feuchtwiesen sind weniger geworden, oft dominieren Wirtschaftswiesen und Äcker mit Kartoffel- und Maisanbau“, so seine Aussage. Der bayrische Staat hat seit Jahren ein aufwendiges Hilfsprogramm für Wiesenbrüter aufgelegt. Landwirte erhalten zum Beispiel Zahlungen für die späte Mahd ihrer Wiesen oder das Anlegen von Brache- und Altgrasstreifen. Dies konnte aber bis jetzt den Rückgang der Wiesenbrüter nicht aufhalten. (nr)

    Lesen Sie dazu auch:

    Wilde Natur: Eine „kleine Sensation“ für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

    Anmeldestart für Ferienprogramm: Das plant das "Haus im Moos" in Karlshuld

    Wald vor Wild? Warum ein neues Jagdgesetz im Raum Neuburg auf Kritik stößt

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden