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Neuburg-Schrobenhausen: Neuburg und Region: Vor dieser Betrugsmasche warnt die Polizei

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Neuburg und Region: Vor dieser Betrugsmasche warnt die Polizei

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    Zur Zeit häufen sich Anrufe falscher Polizeibeamter in der Region.
    Zur Zeit häufen sich Anrufe falscher Polizeibeamter in der Region. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Es war Donnerstagnachmittag, gegen 15 Uhr, als sie diesen Anruf bekam. Am anderen Hörer meldete sich die Kriminalpolizei. In der Nähe sei eingebrochen worden, erzählte man ihr. Vier Personen seien es gewesen, drei bereits verhaftet worden, nur eine sei noch nicht gefasst. Die Neuburgerin, 82 Jahre alt, war irritiert. Irritiert darüber, dass man ihr sagte, dass angeblich ein Notizblock gefunden wurde, auf dem ihr Name stehen soll. „Sie wussten, dass ich alleinstehend bin und wollten wissen, wie viel Geld ich auf der Bank habe.“ Sie antwortete dem Anrufer nicht. Stattdessen legte die Neuburgerin auf und rief bei der Polizei – der richtigen – an.

    Telefonbetrug in Neuburg-Schrobenhausen: 30 Fälle meldet die Polizei

    Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord berichtet, sei es zuletzt zu vielen solcher Anrufe von vermeintlichen Polizeibeamten gekommen, hauptsächlich in und um Ingolstadt, Fürstenfeldbruck und Herrsching am Ammersee. Insgesamt gingen rund 30 Meldungen ein. Bislang hätten die meisten Betroffenen den Betrugsversuch erkannt und die Gespräche beendet. Nur in einem Fall seien die Täter erfolgreich gewesen: So übergab eine 82-Jährige aus Ingolstadt den falschen Polizisten Bargeld und Goldmünzen im Wert von 15.000 Euro. Die Polizei warnt deshalb vor weiteren Anrufen.

    Den Ausführungen der Mitteilung zufolge, handelt es sich dabei um eine bereits bekannte Masche, „bei der sich ein angeblicher Polizeibeamter am Telefon meldet und erklärt, dass eine Einbrecherbande im Wohnumfeld festgenommen wurde“. Am Telefon versuchen die Betrüger dann durch „geschickte Gesprächsführung“, so heißt es, Informationen über die persönlichen Verhältnisse und eventuell vorhandene Wertgegenstände zu bekommen. Es sei wahrscheinlich, dass die Betrüger weiter in der Region versuchen werden, ältere Mitbürger zu schädigen.

    Anrufe falscher Polizeibeamter: Diese Tipps gibt die Kriminalpolizei Ingolstadt

    Um nicht Opfer eines solchen Betrugs zu werden, richtet sich die Kriminalpolizei Ingolstadt mit folgenden Tipps an die Bevölkerung:

    • Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei derartigen Anrufen.
    • Gelegentlich wird auf Telefondisplays durch einen technischen Trick die Nummer 110 angezeigt. Beachten Sie hierzu, dass die Polizei Sie niemals unter der Notrufnummer 110 anruft.
    • Beenden Sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten beziehungsweise Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben.
    • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein. „Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen“, macht die Kriminalpolizei in ihrem Schreiben deutlich.
    • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
    • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern.
    • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
    • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
    • Und: Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.

    Noch immer ist die 82 Jahre alte Neuburgerin schockiert über den Anruf. So schockiert, dass sie sich mit ihrem Anliegen an die Redaktion der Neuburger Rundschau gewandt hat. „Ich finde es fies“, sagt sie, „dass vor allem ältere Leute von diesen Menschen angerufen werden“. Schließlich komme es doch hin und wieder vor, dass Senioren den Betrügern am Telefon glauben, vielleicht Daten herausgeben zu Geld oder Wertgegenständen. „Das ärgert mich.“ Sie selbst habe das Erlebnis noch nicht ganz verdaut, diese Heimtücke der Täter. „Ich schaue oft aus dem Fenster, weil ich Angst habe, dass da jemand sein könnte.“ Deswegen hoffe sie, mit ihrer Erfahrung andere sensibilisieren zu können.

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