Es war ein Kraftakt, als im August die Order aus Bayern an alle Landkreise und kreisfreien Städte ging, bis Anfang September ein fertiges Testzentrum – man kann es nicht anders sagen – aus dem Boden zu stampfen. Am Montag verschickte die Staatsregierung eine weitere Hausaufgabe an die Landkreise. Bis 15. Dezember soll in jedem Landkreis in Bayern mindestens ein Impfzentrum entstehen, einsatzbereit binnen 48 Stunden. Das Landratsamt hat bereits erste Vorbereitungen getroffen, wie Landrat Peter von der Grün bei der Sitzung des Kreisausschusses am Donnerstagnachmittag mitteilte. „Wir sind in Gesprächen mit möglichen Betreibern und prüfen denkbare Standorte.“
Neben guter Erreichbarkeit müssen an den möglichen Standorten einige besondere Anforderungen erfüllt werden. Beispielsweise müssen die Impfdosen bei einer Temperatur von minus 70 Grad Celsius gelagert werden, mögliche Räumlichkeiten müssen barrierefrei sein.
Neuburg: Oberbürgermeister wünscht sich dezentrale Impfzentren
Peter von der Grün lobte am Donnerstag außerdem die reibungslosen Abläufe im Testzentrum in Mühlried, das den Bürgerinnen und Bürgern seit September als Teststation zur Verfügung steht. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling merkte in diesem Zusammenhang an, dass es gerade für Bürgerinnen und Bürger aus dem nördlichen Landkreis eine weite Fahrt zum Testzentrum sei. „Ich würde mir deshalb wünschen, dass es nicht nur ein zentrales Impfzentrum gibt, sondern dass mehrere Zentren im Landkreis entstehen“, so Gmehling. Solche Überlegungen seien im Falle der Impfzentren tatsächlich möglich, erklärte von der Grün, da die Staatsregierung von „mindestens“ einem Impfzentrum spricht.
Bei den Testzentren war explizit von einem Zentrum pro Landkreis die Rede, wofür der Freistaat dann auch die Kosten trägt. Vorstellbar sind also durchaus mehrere Zentren, beispielsweise eines eher im Süden und eines eher im Norden. „Neben den Impfzentren sollen auch mobile Impfteams eingesetzt werden, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen zu impfen“, kündigte der Landrat an.
Außerdem sei man mit einigen Ärzten in Neuburg im Gespräch, um weitere Teststellen anbieten zu können. Ergebnisse dazu erhofft sich von der Grün in der kommenden Woche. Grundsätzlich sei er aber vorsichtig optimistisch, so der Landrat. Die Zahlen seien zwar weiterhin hoch, aber der Sieben-Tage-Inzidenzwert gehe langsam aber kontinuierlich nach unten. „Und das, obwohl wir weiter sehr viel testen.“
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