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Neuburg-Schrobenhausen: Es gibt noch genügend FFP2-Masken für pflegende Angehörige

Neuburg-Schrobenhausen

Es gibt noch genügend FFP2-Masken für pflegende Angehörige

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    Über ein Fenster des Bücherturms werden in Neuburg FFP2-Masken an pflegende Angehörige ausgegeben. 
    Über ein Fenster des Bücherturms werden in Neuburg FFP2-Masken an pflegende Angehörige ausgegeben.  Foto: Andrea Hammerl

    Vor vier Wochen haben die Kommunen im Landkreis damit begonnen, kostenlose FFP2-Masken an pflegende Angehörige auszugeben. Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hatte rund eine Million Schutzmasken zu diesem Zweck an die Landkreise verteilt. 7445 Stück fielen dabei für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ab. Doch wie es aussieht, ist die Nachfrage eher gering. Nur ein kleiner Teil der Masken wurde bislang abgeholt.

    2400 Masken hat die Stadt Neuburg erhalten und gibt sie „coronakonform an einem Fenster im Erdgeschoss des Bücherturms aus“, wie Stadtsprecher Bernhard Mahler auf Anfrage mitteilt. Bislang haben 53 Personen insgesamt 159 FFP2-Masken abgeholt, somit 6,6 Prozent der Berechtigten. In Schrobenhausen wurden 183 von 1200 Stück in der Stadtbücherei abgeholt, die Aktion wurde „bis auf Weiteres verlängert“, so Leiterin Heike Kielsmeier.

    FFP2-Masken: In Burgheim und Bergheim kamen 30 pflegende Angehörige

    In Burgheim holten circa 20 Personen ihre Masken ab. Zunächst hatte die Verwaltung die Abholzeit auf eine Woche beschränkt, überreicht werden sie kontaktlos über ein Fenster, da das Rathaus geschlossen ist. Aber nachdem der erwartete große Ansturm ausgeblieben ist, wurde die Frist verlängert. „Die Aktion mag ja grundsätzlich gut sein“, meint Bürgermeister Michael Böhm, „aber geärgert hat uns, dass die Regierung sagt, wir sollen die Rathäuser schließen und uns im gleichen Atemzug Leute ins Rathaus schickt, um Masken abzuholen“. Er spricht von „blindem Aktionismus“, was die geringe Nachfrage bestätige.

    „Das hätte man sich sparen können, jetzt kommt es viel zu spät“, findet der Bergheimer Bürgermeister Tobias Gensberger. In der Verwaltungsgemeinschaft Neuburg liegen 339 Masken für 113 Personen aus Rohrenfels und Bergheim bereit, abgeholt haben nur elf Personen die ihnen zustehenden 33 FFP2-Masken, also nicht einmal zehn Prozent. Gensberger spricht von einer Hauruckaktion. Monatelang seien Stoffmasken gefordert gewesen, plötzlich hieß es „ab Montag müsst ihr FFP2-Masken tragen“. Er habe daraufhin in Eigenregie 200 Masken aus dem kommunalen Vorrat im Dorfladen hinterlegt, um Kunden, die noch keine Masken besorgen konnten, das Einkaufen zu ermöglichen. Während der Krise hat der Bergheimer die Zusammenarbeit mit den IKommZ-Gemeinden sehr zu schätzen gelernt. Dadurch sei die Gemeinde günstig an FFP2-Masken herangekommen, da diese im gemeinsamen Großeinkauf preiswerter waren.

    Auch in Rohrenfels und Weichering gibt es noch genügend FFP2-Masken

    Gensbergers Kollegin Manuela Heckl aus Rohrenfels bedauert zwar die geringe Nachfrage, stellt jedoch die „tolle Geste des Freistaats“ in den Vordergrund, mit der die Arbeit pflegender Angehöriger wertgeschätzt werde. „Leider hat es nicht den Effekt gehabt, den man sich wohl gewünscht hat,“ bilanziert sie, möglicherweise sei es manchen zu umständlich, nach Kreut in die VG zu fahren.

    Viele hätten es vielleicht noch gar nicht mitbekommen oder genierten sich, wegen drei kostenlosen Masken ins Rathaus zu gehen, vermutet Bürgermeister Thomas Mack. In Weichering wurden etwa ein Viertel der 180 angelieferten FFP2-Masken abgeholt oder zugestellt. „Wir kennen ja unsere Leute“, sagt Mack, der denjenigen, die sich mit dem Abholen schwergetan hätten, die Masken vorbeibringen ließ.

    Die Bürgermeister von Karlshuld, Königsmoos und Ehekirchen betonen das Motiv des Freistaats, die Arbeit der pflegenden Angehörigen zu würdigen. In Karlshuld wurden 60 von 460 Masken abgeholt, in Ehekirchen 60 von 280 in Königsmoos 90 von 360. Michael Lederer erzählt von positiven Rückmeldungen der Beschenkten bei vergleichsweise geringem Aufwand für die Verwaltung, Günter Gamisch hat die Verteilung gerne übernommen, um Pflegende zu unterstützen, und Heinrich Seißler findet es „toll, dass an sie gedacht wurde, denn sie leisten eine körperlich wie psychisch enorm fordernde Arbeit“.

    Wie pflegende Angehörige an kostenlose FFP2-Masken kommen

    Als „gut gemeint“ wertet Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl die Aktion, findet aber, es hätte unbürokratischer organisiert werden können, da die Kommunen ihre Bürger ohnehin kennen würden.

    Was mit den übrig gebliebenden FFP2-Masken passiert, ist noch nicht klar. Das soll laut Information aus dem Gesundheitsministerium in einigen Wochen entschieden werden.

    Und so bekommt man die kostenlosen FFP2-Masken: Jede Hauptpflegeperson erhält bei ihrer Heimatkommune drei kostenlose Schutzmasken. Als Nachweis muss ein Schreiben der Pflegekasse vorgezeigt werden, aus dem der Pflegegrad der zu betreuenden pflegebedürftigen Person hervorgeht.

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