Ein Gast, eine Fahrt, ein Ticket: Seit Monatsbeginn ist das nun auch in der Region 10 möglich. Am 1. September ging der Regional- oder auch VGI-Tarif (kurz für Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt) offiziell in Betrieb. Und dennoch: Endstation ist bis auf Weiteres noch nicht in Sicht. Wie Robert Frank, Geschäftsführer der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) und des Zweckverbands Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt (VGI), in der jüngsten Kreistagssitzung berichtete, müssten in den kommenden Monaten an einigen Stellen kleinere Verbesserungsmaßnahmen vorgenommen werden.
Regionaltarif trat am 1. September in Kraft
„Die Umstellung verlief nahezu reibungslos“, sagte Frank am Donnerstagnachmittag über die Systemeinführung. An jenem Stichtag, in der Nacht vom 31. August auf den 1. September, wurden sämtliche regionale Tarife in einen ganzheitlichen überführt. Das habe, wie Frank weiter ausführte, vor allem technische Änderungen und auch Neuerungen nach sich gezogen. Unter anderem mussten betroffene Unternehmen und Transportmittel mit nötigem Equipment wie Fahrkartenautomaten und -drucker ausgerüstet werden. Fahrscheine bekamen ein einheitliches Logo, um sie für Kontrolleure, Passagiere und Fahrer erkennbar zu machen.
„Der öffentliche Personennahverkehr hat sich verbessert“, lobte der Referent vor den Kreisräten. Er sei erkennbarer, attraktiver und als einheitliches System wahrnehmbar. Doch, hakte er ein, würden im Laufe der kommenden Monate kleinere Korrekturmaßnahmen stattfinden. Dazu zählt unter anderem das Ausklamüsern der Einnahmen. Frank erklärte, dass Unternehmen, die keine direkte Konkurrenz auf ihren Strecken haben, zwar wüssten, welche Erlöse sie generierten. Dazu ließen bereits bekannte Daten wie Wohnort und Ziel des Passagiers Rückschlüsse auf das spezifische Fahrgastverhalten zu. Jene Daten sind etwa über Abonnements von Schülern erfahrbar, die ihrerseits 80 Prozent der Nutzer ausmachen. Auf anderen Routen, die von Bus, Bahn und Schnellbus parallel befahren werden, falle die Einnahmenaufteilung aber schwerer. „Ein Fahrschein, drei Möglichkeiten: An einer Erhebung führt also kein Weg vorbei“, sagte Frank.
Drei Landkreise und die Stadt Ingolstadt sind im Regionaltarif
Auf den Weg gebracht haben den Regionaltarif VGI die drei Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen sowie die Stadt Ingolstadt. Nach monatelanger intensiver Vorbereitung können Fahrgäste auf allen Nahverkehrsverbindungen in der Region 10 sowohl alle Nahverkehrszüge der Agilis, der Bayerischen Regiobahn (BRB) und der DB Regio sowie alle in der Region fahrenden Buslinien mit nur einem einzigen Ticket befahren. Damit verbessert sich die Mobilität innerhalb des öffentlichen Nahverkehrs für rund 450000 Einwohner maßgeblich.