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Neuburg-Schrobenhausen: Corona-Lockerungen: Geht Neuburg-Schrobenhausen einen Sonderweg?

Neuburg-Schrobenhausen

Corona-Lockerungen: Geht Neuburg-Schrobenhausen einen Sonderweg?

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    Viele Einzelhändler müssen derzeit die Türen ihres Geschäftes geschlossen halten.
    Viele Einzelhändler müssen derzeit die Türen ihres Geschäftes geschlossen halten. Foto: dpa (Symbol)

    Nirgends in Bayern gibt es derzeit so wenig Coronainfizierte wie im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Mit nur noch 41 Fällen (Stand Mittwoch) belegt der Landkreis in Bayern Platz eins und in Deutschland Rang drei unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten. Der Inzidenzwert rutscht auf 19,5 und ist damit auf der im Oktober vergangenen Jahres eingeführten Corona-Ampel weit im grünen Bereich. Mit jenen Werten durften sich damals bis zu 100 Menschen zu Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und bis zu zehn Menschen im privaten Rahmen treffen. Das klingt aus heutiger Sicht nach geradezu paradiesischen Zuständen. Doch davon ist man derzeit weit entfernt.

    Stattdessen müssen sich die Deutschen weiterhin in Geduld und Zurückhaltung üben. Ein Umstand, den angesichts der guten Zahlen der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner (FW) nicht verstehen kann. Er hat deshalb laut Medienberichten am Dienstag bei der Regierung von Oberbayern beantragt, dass ab dem kommenden Montag neben Kitas und Grundschulen auch der Einzelhandel und Fahrschulen unter entsprechenden Hygienevorschriften im Landkreis Pfaffenhofen wieder öffnen dürfen. Seinen Vorstoß begründet er damit, dass der Inzidenzwert im Landkreis seit mittlerweile zwölf Tagen unter dem Wert von 50 liege. Damit greift Paragraf 26 der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die besagt: Wird in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt der (...) Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen nicht überschritten und hat die Entwicklung des Inzidenzwertes eine sinkende Tendenz, so kann die zuständige Kreisverwaltungsbehörde im Einvernehmen mit der zuständigen Regierung erleichternde Abweichungen von den Bestimmungen dieser Verordnung durch Allgemeinverfügung zulassen.

    Lockerungen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wären möglich

    Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde die 50er-Marke vor einer Woche unterschritten. Damit könnte auch Landrat Peter von der Grün einen Sonderweg gehen. Doch im Gegensatz zu seinem Pfaffenhofener Kollegen will er erst abwarten, welche Marschroute Bund und Länder ausrufen. „Wenn das Ergebnis nicht befriedigend ist, dann müssen wir handeln“, sagte er am Mittwochnachmittag. Und das wäre nach den Worten des Landrats dann der Fall, wenn der Lockdown verlängert würde, ohne konkrete Öffnungsperspektiven zu nennen. „Wenn es heißt: Bis Mitte März bleibt alles wie gehabt, dann hätte ich damit ein Problem.“ Es sei an der Zeit, den Bürgern stückchenweise wieder mehr Freiheit zurückzugeben. Sollten die Einschränkungen weiterhin so gravierend sein, fürchte er um Nachteile, die nicht mehr aufzufangen seien – nicht nur wirtschaftlich gesehen, sondern auch bildungstechnisch oder psychisch.

    Seiner Einschätzung nach sollten nächste Woche Kitas und Grundschulen wieder öffnen. Danach bräuchten der Einzelhandel und das Gastgewerbe konkrete Perspektiven – wenngleich unter der Voraussetzung, dass die Zahlen niedrig bleiben. Einem Alleingang des Landkreises – wie ihn jetzt Pfaffenhofen anstrebt – steht er allerdings skeptisch gegenüber. Nachdem in der gesamten Region die Zahlen mittlerweile unter 50 gerutscht seien, wäre ihm eine regionale Gemeinschaftslösung am liebsten, um einem Gastro- und Einzelhandelstourismus entgegenzuwirken. „Wir warten jetzt ab, was Söder sagt. Dann entscheiden wir, was wir tun.“

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