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Neuburg-Schrobenhausen: Corona: Ab sofort werden Senioren auch zuhause geimpft

Neuburg-Schrobenhausen

Corona: Ab sofort werden Senioren auch zuhause geimpft

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    Für immobile Menschen werden ab sofort auch Impfungen zuhause angeboten.
    Für immobile Menschen werden ab sofort auch Impfungen zuhause angeboten. Foto: Katrin Kretzmann

    Die Erleichterung steht Anja Weiss aus Neuburg ins Gesicht geschrieben, als sie dem mobilen Impfteam des BRK an einem Freitagmorgen die Tür öffnet. „Ich bin so froh, dass ihr da seid und wir nirgends hinfahren müssen.“ Mit „wir“ meint die Neuburgerin sich und ihre Mutter Marianne Sand, die alleine in ihrer Wohnung lebt. Die 72-Jährige leidet an Multipler Sklerose, ist auf den Rollstuhl und die Fürsorge ihrer Tochter angewiesen. Die Fahrt ins Impfzentrum wäre für die Seniorin kaum möglich. „Als uns dann die Option der Impfung via Hausbesuch über den ambulanten Pflegedienst angeboten wurde, haben wir gar nicht lange überlegen müssen“, sagt

    Insgesamt zwölf Adressen im Neuburger Stadtgebiet stehen auf dem Fahrplan des Impfteams. Dort wohnen Menschen, die vom ambulanten Pflegedienst des Roten Kreuzes unterstützt werden. Meist sind sie allein und können ihr Leben aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr ohne Hilfe führen. Oft sind es auch Ehepaare, wobei ein Partner pflegebedürftig ist, der andere aber nicht mehr in der Lage ist, vollumfänglich für ihn zu sorgen. „Für viele dieser Menschen wäre es eine Tortur, in eines unserer Impfzentren zu fahren“, sagt Bernhard Pfahler, Organisationsleiter des BRK-Kreisverbands.

    Die Hausbesuche des BRK sind „die beste Idee des Jahrhunderts“

    So sei man auf die Idee gekommen, die Impfung gegen das Corona-Virus über Hausbesuche zu verabreichen. Auf den Weg mache sich dann ein Team bestehend aus einem Arzt, einer Verwaltungs- sowie einer medizinischen Fachkraft – ausgestattet mit einem „mobilen Büro“, um den Verwaltungsaufwand gleich vor Ort zu erledigen. Über den ambulanten Pflegedienst sei zuvor abgefragt worden, wer sich impfen lassen möchte. „Neben den Patienten haben auch die Pflegepersonen wie beispielsweise der Partner oder ein Kind die Möglichkeit, eine Impfung zu bekommen“, erklärt Pfahler.

    Als „beste Idee des Jahrhunderts“ bezeichnet Ruth Streicher das Impfangebot des BRK. Seit einem Schlaganfall vor fünf Jahren braucht ihre Mutter Marianne Unterstützung. Täglich kommt ein Mitarbeiter des ambulanten Pflegedienstes ins Haus, in dem die 93-Jährige mit ihrem Mann lebt. Auch für das Ehepaar wäre der Besuch eines Impfzentrums unmöglich. Als Impfärztin Isolde Dachs die Spritze mit den Worten „schon geschafft“ aus dem Oberarm Streichers zieht, meint diese sichtlich überrascht: „Wie? Das war es schon? Na das ging ja flott.“ (nr)

    Kontakt Interessenten für dieses Angebot können sich telefonisch unter der Nummer 08252/94400 an das Callcenter der Impfzentren wenden.

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