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Neuburg: Ruhestätte Franziskanerstraße: Neue Bäume für den alten Friedhof in Neuburg

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Ruhestätte Franziskanerstraße: Neue Bäume für den alten Friedhof in Neuburg

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    Der erste von acht Bäumen steht. Am Montag hat die Mannschaft von Stadtgärtnerei-Chef Uwe Johannsen damit begonnen, die Winterlinden auf dem alten Friedhof einzupflanzen. 
    Der erste von acht Bäumen steht. Am Montag hat die Mannschaft von Stadtgärtnerei-Chef Uwe Johannsen damit begonnen, die Winterlinden auf dem alten Friedhof einzupflanzen.  Foto: Claudia Stegmann
    Dieses Foto aus den frühen 1990er Jahren beweist, dass im Friedhof an der Franziskanerstraße (links) zahlreiche große Bäume standen.
    Dieses Foto aus den frühen 1990er Jahren beweist, dass im Friedhof an der Franziskanerstraße (links) zahlreiche große Bäume standen. Foto: Archiv M. Prell

    Der Friedhof an der Franziskanerstraße wird grüner. Im Laufe dieser Woche pflanzt die Stadtgärtnerei acht Winterlinden – und zwar an Stellen, an denen schon einmal Bäume wuchsen. „Im alten Friedhof standen einst viel mehr Bäume“, sagt Stadtrat und Friedhofsreferent Alfred Hornung. An das dichte Grün würde er gerne wieder anknüpfen und hat deshalb in Absprache mit OB Bernhard Gmehling die Neupflanzung in die Wege geleitet.

    Als ehemaligen Förster liegen Hornung Bäume naturgemäß am Herzen. Als er im vergangenen Jahr das Amt des Friedhofsreferenten von seiner Vorgängerin Elfriede Müller übernommen hat, dauerte es nicht lange, ehe er den Baumbestand auf dem ältesten Friedhof der Stadt unter die Lupe nahm. Früher, so sagt er, habe der Friedhof einen parkähnlichen Charakter gehabt. Doch wie der Mensch hat auch ein Baum einen begrenzten Lebenszyklus. Er wird alt, knorrig und manchmal auch krank – und dann muss er aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Schließlich soll niemand durch herabfallende Äste erschlagen oder verletzt werden.

    Im Friedhof an der Franziskanerstraße gab es nicht immer Bäume

    Dieses undatierte Foto, das in jedem Fall vor 1940 entstanden ist, zeigt ebenfalls den alten Friedhof, damals aber noch fast ohne Bäume.
    Dieses undatierte Foto, das in jedem Fall vor 1940 entstanden ist, zeigt ebenfalls den alten Friedhof, damals aber noch fast ohne Bäume. Foto: Archiv Ortrud Schmid

    Eine Aufnahme aus den frühen 1990er Jahren aus dem Archiv von Marcus Prell zeigt, dass das Friedhofsareal in der Tat einst dicht begrünt war. Große Bäume mit üppigen Kronen sind auf dem Foto zu erkennen – ein Zeichen, dass die Bäume sicherlich mindestens 50 Jahre alt sein müssen. Das war aber nicht immer so: Auf einer alten Schwarz-Weiß-Aufnahme ist ebenfalls der alte Friedhof gut zu erkennen. Bäume sieht man dort allerdings so gut wie keine. Nirgends findet sich zwischen den Gräbern ein Baum; lediglich auf den damals noch freien Flächen sind einige Bäume zu erkennen. Aus welchem Jahr das Bild stammt, ist schwer zu sagen. Gewiss ist nur, dass es vor 1940 entstanden ist, weil die Brüdergartensiedlung, die 1940/41 geplant bzw. gebaut worden war, auf dem Foto nicht zu sehen ist.

    Der Friedhof an der Franziskanerstraße hat seinen Ursprung im Jahr 1805. Seitdem wurde er mehrfach erweitert, zuletzt 1948, als der „neue Teil“ über die ursprüngliche Begrenzungsmauer hinaus erschlossen wurde. Hornungs Vorstellung eines „parkähnlichen Friedhofs“ dürfte sich also hauptsächlich an die Zeit nach dem 2. Weltkrieg anlehnen. „Der Friedhof ist insbesondere für viele ältere Menschen eine Begegnungsstätte“, sagt der Stadtrat. Eine naturnahe Gestaltung mit schattigen Plätzen sei deshalb zielführend.

    Der alte Friedhof in Neuburg sollte einst 2021 aufgelassen werden

    Etwa 7000 Euro kostet die Pflanzaktion. Die Winterlinden, die die Stadtgärtnerei einpflanzt, sind bereits zehn Jahre alt und haben eine stattliche Größe. Sie werden ausschließlich dort eingepflanzt, wo schon einmal Bäume standen, aber nicht zeitnah ersetzt wurden. „Manchmal gab es einfach andere Prioritäten“, erklärt Hornung und meint damit etwa die neuen Pflastersteine entlang des Hauptwegs, auf denen sich Rollator- und Rollstuhlfahrer besser fortbewegen können. Wäre es nach den Stadträten Anfang der 1970er Jahre gegangen, dann wäre die von Alfred Hornung initiierte Aktion völlig umsonst. Denn nach Recherchen von Heimatforscher Winfried Dier hat der Stadtrat im Mai 1971 einstimmig beschlossen, dass Grabrechte nur noch bis Ende 1999 verlängert werden dürften, damit der Friedhof „in etwa 50 Jahren“ aufgelassen werden kann. Diese Frist würde in diesem Jahr auslaufen. Winfried Dier vermutet, dass dieser Beschluss in den Folgejahren wieder aufgehoben wurde. In den Stadtrats-Unterlagen konnte er bislang aber keinen entsprechenden Beweis finden.

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