So ganz frisch glänzt das Gold nicht mehr, kein Wunder, ist es doch schon mehr als 150 Jahre alt. Bei den Arbeiten an der Kirche St. Peter in der oberen Altstadt wird auch die Kuppel des Kirchturms renoviert, ein Spengler soll sie wieder herrichten, die Vergoldung erneuert werden. Weil die Kuppel dafür in eine Werkstatt muss, haben Spengler Gerhard Zeitler und seine Arbeiter sie am Mittwoch von der Spitze des Kirchturms heruntergeholt. Und nicht nur die Kuppel: Im Inneren lag ein Umschlag aus Metall, den sie mit nach unten nahmen, um ihn dort zu öffnen.
Darin: Zwei Metallplatten und ein Papier, von den Arbeitern der vergangenen Renovierungen hinterlassen. Unter anderem Graveur Hans-Jürgen Jäger und die Spengler Otto und Peter Seebauer hatten sich darauf verewigt – sicher in dem Wissen, dass die Tafeln Jahre später wieder gefunden werden. Es würde kaum überraschen, würden die jetzigen Arbeiter es ihnen gleichtun.
Pfarrer Herbert Kohler freut sich über den Fund aus der Kuppel von St. Peter
Unter anderem Architekt Thomas Ruidl und Stadtpfarrer Herbert Kohler begleiteten Zeitler und seine Kollegen auf dem Weg nach oben – und gemeinsam mit der Kuppel wieder nach unten. „Das ist ein schöner Fund“, kommentierte Kohler die Entdeckungen in der Kuppel. Erst in der vergangenen Woche bekam die Kirche St. Augustin in der Franziskanerstraße ihre Kuppel wieder zurück. Auch dort hatten die Arbeiter Erinnerungsstücke ihrer Vorgänger gefunden – darunter eine Urkunde und Zeitungsausschnitte.
Seit 2017 laufen bereits die Arbeiten an der Kirche. Den ersten Bauabschnitt haben die Arbeiter bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt. Renoviert wird nun das Dach von Turm und Apsis in dem Teil der Kirche, der in Richtung Schloss und Rathaus zeigt. Am anderen Ende der Kirche, im ersten Bauabschnitt, haben inzwischen die Malerarbeiten begonnen.
Ende des Jahres sollen der Turm und das Äußere der Kirchen fertig sein, wie Architekt Ruidl sagt. Der Plan ist, dass die Arbeiten im Laufe des Jahres 2020 ganz abgeschlossen sind – sodass Advent im kommenden Jahr schon wieder in der renovierten Kirche gefeiert werden kann.
St. Peter soll sein Gerüst bald los sein
Das bedeutet zugleich: Bis Ende dieses Jahres soll das Gerüst von der Kirche weichen. Dann sitzt auch die Kuppel wieder auf dem Turm, unberührt über den Dächern Neuburgs. Darin dann vermutlich neue Erinnerungsstücke: an Spengler Zeitler und seine Kollegen.