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Neuburg: Radwege in Neuburg: „Da ist Luft nach oben“

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Radwege in Neuburg: „Da ist Luft nach oben“

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    Mit neuen roten Fahrradstreifen macht die Stadt Neuburg an der Kreuzung der Monheimer mit der Ingolstädter Straße die Kraftfahrer auf querende Radler aufmerksam. Eine generelle Lösung bleibt dem Arbeitskreis Verkehr und natürlich dem Stadtrat vorbehalten. 
    Mit neuen roten Fahrradstreifen macht die Stadt Neuburg an der Kreuzung der Monheimer mit der Ingolstädter Straße die Kraftfahrer auf querende Radler aufmerksam. Eine generelle Lösung bleibt dem Arbeitskreis Verkehr und natürlich dem Stadtrat vorbehalten.  Foto: Winfried Rein

    Neuburg soll für Fußgänger und Radfahrer sicherer werden – das ist das Begehr der Initiativen Fridays und Parents for Future. Mithilfe einer Online-Petition wollen sie mindestens 550 Unterschriften für ihr Anliegen sammeln, die sie dann an Oberbürgermeister Bernhard Gmehling überreichen wollen. Ihre Ziele: An Kreuzungen mit Ampeln soll es für Rad- und Autofahrer separate Grünphasen geben, das Tempo in der Neuburger Innenstadt soll generell auf 30 Stundenkilometer gedrosselt werden, und die Vorschläge des Verkehrswissenschaftlers Heiner Monheim sollen umgesetzt werden.

    Etwa 370 Neuburger haben bislang die Petition unterschrieben, sagt die Mitorganisatorin der

    Huniar: Neuburg braucht ein Gesamtkonzept für seine Radwege

    Deshalb unterstützt Huniar die Petition von Fridays und Parents for Future. Seiner Meinung nach sollte Neuburg nicht nur punktuell Lösungen suchen, damit Rad- und Autofahrer gleichermaßen zu ihrem Recht kommen, sondern das große Ganze sehen. „Es braucht eine Gesamtbetrachtung“, sagt er. Diese Arbeit könne allerdings die Stadt alleine nicht übernehmen. Dafür brauche es gute Fachbüros.

    Ein Radwege-Gesamtkonzept gibt es in der Stadt Neuburg in der Tat nicht. Zwar werden immer wieder

    Fridays for future: Viele Radfahrer fühlen sich in Neuburg unsicher

    Ex-OB Hans Günter Huniar unterstützt als passionierter Radfahrer die Radwege-Petition, die Mona Wolbert mitorganisiert hat. 
    Ex-OB Hans Günter Huniar unterstützt als passionierter Radfahrer die Radwege-Petition, die Mona Wolbert mitorganisiert hat.  Foto: Claudia Stegmann

    Grundsätzlich misst Habermeyer, der im Augenblick OB Gmehling im Urlaub vertritt, der Petition eine nicht zu unterschätzende Bedeutung bei, die an Gewicht gewinnt, je mehr Menschen sie unterschreiben. Allerdings gibt es ein grundlegendes Problem: Der Platz in der Innenstadt ist schlichtweg begrenzt, was dazu führt, dass die Interessen aller Verkehrsteilnehmer gegeneinander abgewogen werden müssen. So mag etwa die Forderung nach Tempo-30 für Radfahrer von Vorteil sein, für den Verkehrsfluss würde sich dies nach den Worten von Habermeyer aber negativ auswirken. Der Ausweg aus der Misere: Ein Teil des Verkehrs muss aus der Stadt raus – Stichwort zweite Donaubrücke. Erst dann kann über ein „Nebeneinander“ von Rad- und Autofahrern diskutiert werden.

    Neben der Petition haben die Aktivisten von Fridays und Parents for Future auch zwei Umfragen zur Radfahrer-Situation in Neuburg gestartet. Eine Frage zielte dabei auf die gefühlte Sicherheit ab. Zwei Drittel der etwa 60 Befragten gab jeweils an, sich beim Radfahren in Neuburg unsicher zu fühlen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder Bezug auf den jüngsten tödlichen Unfall an der Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße im Juli genommen. Ein 81-Jähriger war dort mit seinem E-Bike mit einem Lastwagen kollidiert und noch an der Unfallstelle gestorben. Für die Petitions-Initiatoren ist dieser Unfall ein Beweis dafür, „dass Radfahren in Neuburg nicht sicher ist“. Ob der Unfall jedoch durch eine andere Verkehrsführung oder Ampelschaltung hätte verhindert werden können oder ob menschliches Versagen zu dem Unglück führte, muss erst noch geklärt werden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum genauen Unfallhergang laufen derzeit noch.

    Listen für die Petition „Sichere Radwege in Neuburg“ liegen aus

    Nichtsdestotrotz wird demnächst eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Polizei, Rettungsdiensten und Stadtverwaltung, prüfen, ob die Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße sicherer gemacht werden muss. Die rot markierte Querungshilfe für Radfahrer an dieser Stelle wurde kurz nach dem Unfall bereits aufgefrischt.

    Petition: Wer als Neuburger die Initiative von Fridays und Parents for Future unterstützen möchte, kann dies mit seiner Unterschrift tun. Listen liegen im Unverpacktladen, im Naturladen von Ursula Kober und in allen Fahrradgeschäften in Neuburg aus. Die Teilnahme ist aber auch online möglich.

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