Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Neue Ladesäule: So entwickelt sich die E-Mobilität in Neuburg

Neuburg

Neue Ladesäule: So entwickelt sich die E-Mobilität in Neuburg

    • |
    Seit 5 Mai wurden an der Ladestation am Südpark bereits 1200 Kilowattstunden Strom gezapft. Damit konnten die Erwartungen von Tankstellenbetreiber Sven Seibt (rechts) und Richard Gerstandl (Mitte), Geschäftsführer der PRÄG Energiedienstleistungen GmbH & Co. KG, zu deren Kette die Tankstelle gehört, weit übertroffen werden. Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (li.) freut sich über die zukunftsweisende Wirkung der Schnellladesäule, als er die Ladesäule am Montag einweihte. Zu diesem Termin war er standesgemäß im E-Auto gekommen.
    Seit 5 Mai wurden an der Ladestation am Südpark bereits 1200 Kilowattstunden Strom gezapft. Damit konnten die Erwartungen von Tankstellenbetreiber Sven Seibt (rechts) und Richard Gerstandl (Mitte), Geschäftsführer der PRÄG Energiedienstleistungen GmbH & Co. KG, zu deren Kette die Tankstelle gehört, weit übertroffen werden. Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (li.) freut sich über die zukunftsweisende Wirkung der Schnellladesäule, als er die Ladesäule am Montag einweihte. Zu diesem Termin war er standesgemäß im E-Auto gekommen. Foto: Manfred Dittenhofer

    Zur bestehenden Ladesäulen-Infrastruktur in Neuburg hat sich am Montag offiziell eine Schnellladesäule am Südpark gesellt. Genauso wie die Zulassungen an E-Fahrzeugen dank der staatlichen Anreize langsam steigen, so wächst auch die Zahl der Ladesäulen in der Region. In Neuburg kann man nun an 21 Ladepunkten Strom für sein Elektroauto zapfen. An der am Südpark sogar superschnell.

    Eine neue E-Ladesäule am Neuburger Südpark

    Superschnell bedeutet, an zwei Ladepunkten mit je 150 Kilowatt Leistung Strom in den Akku zu packen. Was bedeutet, dass es dort fast sieben Mal schneller geht, als an den bisherigen Ladepunkten in der Stadt. Das freute bei der Einweihung auch Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Alle bisherigen öffentlich zugänglichen Ladestellen wurden von den Stadtwerken Neuburg eingerichtet. Der stadteigene Stromversorger und Netzbetreiber ist zudem für die Stromversorgung aller öffentlichen und auch der privaten Ladestationen für E-Autos im Stadtgebiet zuständig.

    Eine Herausforderung, wie Marcus Röttel, Netzmeister bei den Stadtwerken, erklärt. Denn Ladestationen brauchen ab einer bestimmten Ladekapazität wie zum Beispiel die an der Tankstelle am Südpark, eine eigene Versorgung. Die Stadtwerke müssen dann zusätzliche Leitungen einplanen und bestehende Trafostationen entweder ertüchtigen oder gleich neue errichten. „Dass wir früh damit begonnen haben, unsere Trafostationen auf Fernauslesbarkeit umzustellen, kommt uns heute zugute.“ Mehr noch: Von den über 200 Trafostationen der Stadtwerke sind rund 50 voll digitalisiert und damit aus der Zentrale steuerbar.

    Neuburg: Zu lange besetzte E-Ladesäulen werden zum Ärgernis

    Die E-Ladesäulen an der Neuburger Schlösslwiese.
    Die E-Ladesäulen an der Neuburger Schlösslwiese. Foto: Andreas Schopf

    Wie alle Netzbetreiber stellen sich auch die Neuburger Stadtwerke auf einen steigenden Strombedarf ein. „Bereits vor fünf Jahren haben wir begonnen, auch unser Stromnetz zu digitalisieren.“ Bei der Elektromobilität unterscheidet Netzmeister Marcus Röttel zwischen privaten und öffentlichen Ladestationen. Bei den öffentlichen Ladesäulen wird sich zum Jahreswechsel etwas ändern. Ist der Strom momentan noch kostenlos, wird ab Januar 2022 an den Ladesäulen bezahlt werden müssen. Laut Oberbürgermeister Bernhard Gmehling könnte der Preis in etwa beim Haustarif liegen. Dann, so hofft auch Röttel, würden auch die zu langen Lade-Parkzeiten an manchen Säulen hoffentlich der Vergangenheit angehören.

    Mit der zunehmenden Anzahl an Elektrofahrzeugen werden zu lange besetzte Ladesäulen vermehrt zum Ärgernis. „Im Grunde sind unsere öffentlichen Ladesäulen als Stromtankstellen für den Notfall gedacht.“ Röttel definiert Notfall, wenn zum Beispiel auswärtige E-Fahrzeug-Lenker nach Neuburg kommen und dringend Strom brauchen. Dass einheimische Fahrzeuge an den Säulen dauerparken, sei nicht eingeplant. „Die Schilder weisen ja auch darauf hin, dass man auf den Plätzen mit den Ladesäulen nur während der Ladezeit stehen darf.“ Außerdem werde an technischen Lösungen gearbeitet, die das Parken an den Ladesäulen verteuern würden. „Wenn der Strom Januar 2022 bezahlt werden muss, müssen sich die Fahrzeuginhaber vor dem Laden registrieren. Sobald das Fahrzeug aufgeladen ist, könnte man dann auch eine Parkgebühr abbuchen, die natürlich teurer sein müsste als ein normaler Parkplatz.“ Einen weiteren Ausbau des Ladenetzes sieht Röttel vor allem bei Firmen und beim Handel für ihre Mitarbeiter- und Kundenparkplätze.

    Elektromobilität: Wie ist das bei Privathaushalten in Neuburg?

    Aber auch die privaten Ladestationen, sogenannte Wallboxes, stellen die Stadtwerke vor Herausforderungen. Bereitstellen müssen sie laut Bundesnetzagentur 11 Kilowatt Ladeleistung pro Hausanschluss. Das entspricht der Leistung eines Starkstromanschlusses und gilt laut Röttel auch für Mehrfamilienhäuser.

    Viele Hausbesitzer wünschten sich allerdings mehr Leistung. Das sei aber gar nicht notwendig, denn das Fahrzeug stehe eh die Nacht über in der Garage. Eine Ladestation mit 11 kW lädt eine leere 50 kWh-Batterie in unter fünf Stunden. Würden alle Stellplätze von Mehrfamilienhäusern oder Wohnblöcken mit Ladestationen mit jeweils 11 kW Leistung ausgestattet werden, müssten sowohl das Netz als auch die Trafostationen umfassend erweitert werden. Außerdem komme man bei dem erwarteten weiteren Zuwachs wahrscheinlich auch an einer Regelsteuerung der privaten Ladestationen nicht vorbei.

    Übrigens: Jede Ladestation für E-Fahrzeuge in Privathaushalten muss bei den Stadtwerken angezeigt werden. Elektrofirmen wissen das meist. Die privaten Bastler nicht unbedingt. Bisher liegen den Stadtwerken Anzeigen von 50 Ladepunkten im Stadtgebiet vor. Tendenz steigend.

    Elektroauto in Neuburg laden: Das kostet der Strom an der Tankstelle am Südpark

    Aber zurück zur Schnellladestation an der Tankstelle am Südpark. Dort kann man mit 22 oder mit 150 kW laden. Länger ist billiger, dann kostet die Kilowattstunde 39 Cent. Beim Schnellladen fallen pro Kilowattstunde 49 Cent an. Tankstellenpächter Sven Seibt, der die Tankstelle seit 14 Jahren betreibt, freut sich, dass er neben allen Kraftstoffen und Erdgas nun auch Strom anbieten kann. Und Neuburgs Oberbürgermeister hofft, dass auch bald eine Wasserstoff-Zapfstelle in der Ottheinrichstadt entsteht. „Denn alleine mit Elektrofahrzeugen lässt sich die Zukunft der Mobilität meiner Meinung nach nicht bewerkstelligen.“

    Die E-Ladestationen in Neuburg:

    • Bahnhofsplatz 2 Ladesäulen mit je 2 Ladepunkten à 22 kW
    • Eulatalstraße 1 Ladesäule mit 2 Ladepunkten à 22 kW
    • Stadtwerke Neuburg (Heinrichsheimstraße) 1 Wallbox mit 1 Ladepunkt à 22 kW
    • Landratsamt 1 Ladesäule mit 2 Ladepunkten à 22 kW
    • Parkbad 2 Ladesäulen mit je 2 Ladepunkten à 22 kW
    • Schlösslwiese 2 Ladesäulen mit je 2 Ladepunkten à 22 kW
    • Tiefgarage Fürstgarten (Münchener Straße) 1 Ladesäule mit 2 Ladepunkten à 22 kW
    • Tankstelle am Südpark 1 Ladesäule mit 2 Ladepunkten à 150 kW und zweimal 22 kW

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden