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Neuburg: Nach Zwangspause: Nehmen Bürger in Neuburg AstraZeneca-Impfungen an?

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Nach Zwangspause: Nehmen Bürger in Neuburg AstraZeneca-Impfungen an?

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    Die Corona-Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers AstraZeneca laufen seit Samstag auch im Kreis Neuburg-Schrobenhausen wieder.
    Die Corona-Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers AstraZeneca laufen seit Samstag auch im Kreis Neuburg-Schrobenhausen wieder.

    Der Impfstoff der Firma AstraZeneca hat in den vergangenen Tagen viele Schlagzeilen gemacht. Wegen möglicherweise gefährlicher Nebenwirkungen verhängte das Bundesgesundheitsministerium zuletzt eine Zwangspause. Seit Samstag wird auch im Kreis Neuburg-Schrobenhausen das Vakzin wieder verimpft. Wie kam das bei den Betroffenen vor Ort an?

    Corona-Impfung mit AstraZeneca auch wieder im Kreis Neuburg-Schrobenhausen

    Impfen mit AstraZeneca ist für viele in der Region offenbar kein Problem. 200 Bürger zwischen 36 und 91 Jahren ließen sich am Samstag in der Neuburger Ostendhalle den englischen Impfstoff spritzen. Am Montag geht es mit 130 Dosen weiter, am Mittwoch mit 180.

    In Neuburg wird abwechselnd Biontech und AstraZeneca verwendet, im Impfzentrum Mühlried zusätzlich das Vakzin des amerikanischen Herstellers Moderna. Bei AstraZeneca habe man einige wenige Absagen von Impfkandidaten per Internet registriert, so BRK-Organisator Bernhard Pfahler. „Aber es gibt keinen Knick.“ Das heißt, die im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen angelieferten Mengen des Oxford-Stoffes würden auch komplett verabreicht.

    Die Termine kommen jetzt kurzfristiger. Die „Impflinge“ vom Samstag erhielten ihre Zusagen zumeist am Freitag oder Donnerstag. Das war die Folge der vom Bundesgesundheitsministerium verhängten Zwangspause. Sie dauerte gerade mal vier Tage und änderte weder etwas am Impfstoff noch am Prozedere. Der Neuburger Gerhard Weiß musste vergangenen Montag kurz vor der Impfung umdrehen, am Samstag kam er wieder.

    Viele Bürger im Kreis Neuburg-Schrobenhausen lassen sich mit AstraZeneca impfen

    Stadtrat Wolfgang Schlegl hatte keine Bedenken gegen AstraZeneca und lässt sich hier von Sophie Hammerl impfen.
    Stadtrat Wolfgang Schlegl hatte keine Bedenken gegen AstraZeneca und lässt sich hier von Sophie Hammerl impfen. Foto: Winfried Rein

    „Natürlich lasse ich mich impfen“, bekräftigte auch Wolfgang Führmann aus Rennertshofen. Der langjährige Kommunalpolitiker freute sich am Samstag auch über AstraZeneca. Er befand sich in Gesellschaft jüngerer Mitstreiter, denn Lehrerinnen und Lehrer, Arzthelferinnen, Erzieherinnen, die Partner von Schwangeren, Diabetiker und chronisch Erkrankte werden jetzt geimpft. Die Priorisierung hat sich geändert.

    „Wir haben keine Probleme mit dem Impfstoff“ – eine Lebenshilfe-Mitarbeiterin und eine Neuburger Arzthelferin reihten sich ebenso wie Grundschulrektor Manfred Hiebl gerne in die Impfstraße ein. Ein junges Paar verließ die Ostendhalle oh-ne Impfung. Die Frau leidet an einer Störung der Blutgerinnung und verzichtete auf die Spritze mit AstraZeneca. Das sei in diesem Fall die richtige Entscheidung gewesen, sagte Impf-Arzt Dr. Florian Wild.

    Nebenwirkungen könnten bei Jüngeren wegen des stärkeren Immunsystems eher auftreten, vermutet der Oberarzt der Kinderklinik. Stadtrat Wolfgang Schlegl ließ sich impfen, obwohl sein Sohn kurzzeitig mit Nachwirkungen zu kämpfen hatte. Die Großmutter dagegen „hat alles bestens vertragen“. Ein Ehepaar aus Oberhausen hatte nach dem geplatzten Montags-Termin gleich am Samstag Ersatztermine. Impfen ließ sich vorerst nur der Ehemann. „Mal sehen, wie er’s verträgt“, sagte seine Ehefrau.

    Corona-Impfung im Kreis Neuburg-Schrobenhausen: Bisher sind 4000 Menschen geimpft

    Die Test- und Impf-Beauftragten in Mühlried und Neuburg arbeiten systematisch und zuverlässig. Am Samstag nahmen sie im Ostend neben 200 Impfungen auch 132 Tests ab. Wenn im April größere Lieferungen kommen, schaffen beide Impfzentren voraussichtlich 850 Impfungen täglich. Das versichern die Vertreter des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen, die das Impf-Thema im Auftrag des Landratsamtes mit dem BRK betreuen und bisher ihre Ankündigungen sicher umgesetzt haben.

    Dazu zählen auch die mobilen Impf-Teams, die das Rote Kreuz in dieser Woche erstmals ins Umland schicken will. Sie impfen Rentner, die nicht mehr mobil und meist über ambulante Hilfen bereits gelistet sind. Erfreulicherweise sind die elf Altenheime im Landkreis mit 1800 Betroffenen mittlerweile „durchgeimpft“. Bei den Bewohnern erreicht die durchschnittliche Quote fast 90 Prozent, beim Pflegepersonal nur 60 Prozent. Insgesamt sind bisher gut 4000 Landkreisbürger zweimal geimpft worden – 60.000 sollten es bis zur allgemeinen Immunität sein.

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