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Neuburg: Nach Beschwerden: Die Gondeln am Neuburger Schrannenplatz kommen weg

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Nach Beschwerden: Die Gondeln am Neuburger Schrannenplatz kommen weg

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    Die drei „Gastro-Gondeln“ am Neuburger Schrannenplatz kommen weg.
    Die drei „Gastro-Gondeln“ am Neuburger Schrannenplatz kommen weg. Foto: Andreas Schopf

    Die Gondeln auf dem Schrannenplatz sind gerade erst verschönert worden. Neuerdings ziert das Obere Tor die Außenhaut einer Kabine. Und auch ein Herz mit dem Slogan „Wir sind Neuburg“ – in Anlehnung an die gleichnamige Facebook-Gruppe – hat Gastronom Anis Chaalali von einem Künstler anfertigen lassen. Die Arbeit war fast überflüssig, zumindest für den Moment. Denn die Gondeln müssen weg. Für diese Entscheidung hat der Inhaber des Gasthauses Pfafflinger wenig Verständnis. Er spricht von „komischen“ Umständen.

    Gondeln am Neuburger Schrannenplatz müssen weg

    Chaalali hatte die drei Gondeln von einem österreichischen Skiort gekauft und im Herbst vor seinem Gasthaus am Schrannenplatz aufgestellt. Der umtriebige Gastronom wollte so eine Möglichkeit schaffen, trotz Corona-Pandemie Gäste zu bewirten. Doch das war nur sehr kurz möglich. Er startete das Angebot im Oktober. Ab November durften schon keine Gäste mehr in den Kabinen Platz nehmen – bis heute. Lediglich zwei Skelette setzte Chaalali zwischendurch hinein, um auf die Perspektivlosigkeit der Gastronomen aufmerksam zu machen.

    Mittlerweile gibt es einen Hoffnungsschimmer. Demnächst könnte, je nach Inzidenz, Außengastronomie möglich sein. Als solche wollte Chaalali seine Gondeln nutzen, was ihm auch von behördlicher Seite erlaubt wurde, wie er berichtet. „Es gab bereits etliche Reservierungen dafür“, sagt er. Die Kabinen seien eine gute Ausweichmöglichkeit bei schlechtem Wetter. Doch die Reservierungen musste er nun alle wieder absagen. Der Grund: Die Genehmigung für die Gondeln lief lediglich bis zum 30. April. Chaalali hat es nach eigener Aussage versäumt, diese Genehmigung zu verlängern. „Ich hatte das nicht mehr auf dem Schirm, weil ich viele andere Dinge im Kopf hatte.“

    Gondeln vor Gasthaus Pfafflinger: Es gab bereits etliche Reservierungen

    Am Mittwoch stand prompt ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor seiner Tür. Dieser teilte Chaalali angeblich mit, dass die Genehmigung abgelaufen ist und es einige Beschwerden gab, warum die Gondeln noch am Schrannenplatz stehen. Die Kabinen müssten bis Ende der Woche weg. Ein Vorgang, der Chaalali verwundert. Natürlich sei es sein Fehler gewesen, die Frist zu vergessen. „Aber man hätte doch reden können.“

    Er weiß nicht, wer sich über ihn und seine Gondeln beschwert hat. Waren es Privatpersonen oder vielleicht andere Gastronomen? „Ich glaube nicht, dass es irgendeine Privatperson war. Es hat doch die ganze Zeit niemanden gestört.“ Die Genehmigung zu verlängern, würde wohl mehrere Wochen dauern, so Chaalali. Auch diesen Punkt versteht er nicht. Schließlich habe der Stadtrat die Gondeln bereits abgesegnet, in der Zwischenzeit habe sich vor Ort jedoch nichts verändert. „Für mich ist das komisch“, betont der Gastronom.

    Gondeln sollen wieder auf dem Neuburger Weihnachtsmarkt zum Einsatz kommen

    Stadtsprecher Bernhard Mahler bestätigt auf Nachfrage, dass die Genehmigung am 30. April ausgelaufen war und ein Sachbearbeiter vor Ort darauf hingewiesen hat. Im Hinblick auf eine neue Erlaubnis verweist Mahler auf die exponierte Lage und besondere Form dieser Gastronomie, weshalb die Verwaltung wohl den Stadtrat hätte entscheiden lassen. Er berichtet von einem Gespräch mit Chaalali am Donnerstag. Darin bot die Stadt an, dass OB Bernhard Gmehling selbst die Genehmigung um vier Wochen verlängern könnte.

    Doch dazu kommt es laut Mahler nicht. Chaalali hat den Abtransport der Kabinen bereits organisiert. Am Freitagnachmittag lässt er sie „abschleppen“ und in ein Lager bringen. Vielleicht kann der Gastronom demnächst ohnehin mehr von einer „normalen“ Außenbestuhlung profitieren, sagt Mahler und meint den angekündigten Wetterumschwung. Die Gondeln sollen im kommenden Winter wieder zum Einsatz kommen. Mahler stellt ein „Winter-Event“ damit auf einem möglichen Weihnachtsmarkt in Aussicht.

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