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Neuburg/Ingolstadt: Briefwahl boomt auch im Wahlkreis Ingolstadt mit Neuburg

Neuburg/Ingolstadt

Briefwahl boomt auch im Wahlkreis Ingolstadt mit Neuburg

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    Die per Briefwahl eingegangenen Stimmzettel zur Kommunalwahl werden in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen sortiert. So viele Briefwähler wie bei der jetzigen Bundestagswahl gab es auch in der Region noch nicht.
    Die per Briefwahl eingegangenen Stimmzettel zur Kommunalwahl werden in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen sortiert. So viele Briefwähler wie bei der jetzigen Bundestagswahl gab es auch in der Region noch nicht. Foto: dpa/Sina Schuldt (Symbolbild)

    Wirft man einen Blick auf die bereits bei der Stadt Ingolstadt sowie der zum Wahlkreis 216 gehörenden Kommunen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen eingegangenen roten Umschläge mit den Briefwahlunterlagen, könnte man den Eindruck gewinnen, dass sich das Öffnen der eingerichteten Wahllokale am Sonntag gar nicht mehr so richtig lohnt. Schon jetzt steht fest, dass es auch im hiesigen

    Diese Tendenz zieht sich wie ein roter Faden durch die Städte und Gemeinden des Wahlkreises. In der Stadt Neuburg hatten bis Donnerstag von den rund 20.500 Wahlberechtigten 9436 Unterlagen beantragt und rund 6600 davon schon wieder zurückgesandt. „Aber das werden jetzt fast stündlich mehr“, sagt Tobias Hammer, Wahlorganisationsleiter bei der Stadt. Vor vier Jahren gaben in Neuburg insgesamt 15.299 Wahlberechtigte (73,6 Prozent) bei der Bundestagswahl ihre Stimme ab. Davon waren rund 5600 Briefwähler. Diese Zahl hat Neuburg drei Tage vor Wahlende also bereits überschritten. Zwölf Briefwahlbezirke hat die Stadt eingerichtet und die Zahl der Wahlhelfer wohlweislich von sechs auf acht pro Briefwahlbezirk erhöht. Der Rest der insgesamt 300 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in Neuburg ist auf die 31 Wahllokale verteilt. Ausgezählt wird alles am Sonntag ab 18 Uhr.

    Der Trend zur Briefwahl bei der Bundestagswahl zieht sich auch durch alle Gemeinden in Neuburg-Schrobenhausen

    Der Trend zur Briefwahl zieht sich in den Landkreisgemeinden fort. In Ehekirchen zum Beispiel haben fast die Hälfte (1462) der 2939 Wahlberechtigten

    Noch größer ist das Interesse, in aller Ruhe zu Hause seine zwei Kreuzchen zu machen, in Rennertshofen. Beantragten 2017 noch 1145 Wahlberechtigte (von damals 3808) die Unterlagen, so übertrifft bereits der Rücklauf bis Donnerstag mit 1303 diese Zahl. Insgesamt beantragten 1954 die Briefwahlunterlagen in der Marktgemeinde und damit über die Hälfte der Wahlberechtigten (3851).

    Gleiches Bild in Oberhausen. Machten vor vier Jahren noch 634 Frauen und Männer Briefwahl, so beträgt der Rücklauf jetzt schon über 900. Von 2375 Wahlberechtigten forderten 1175 die Unterlagen an. In Königsmoos gab es vor vier Jahren 979 Briefwählerinnen und -wähler, für diese Wahl haben bis jetzt bereits über 1300 ihre Unterlagen zurückgeschickt. Deutlich mehr sind es auch in Karlskron (2017: 1096/aktuell bereits 1608). In Bergheim (838 von insgesamt 1506 Wahlberechtigten/Rücklauf bis Donnerstag 579)) und Rohrenfels (651 von 1218/Rücklauf 464) beantragten ebenfalls mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten die Unterlagen für die Briefwahl. Dies trifft auch auf Weichering zu (1133 von 1893), wo 780 Unterlagen bei der Gemeinde bereits wieder eingegangen sind. 2017 waren es insgesamt 625. Auf hohem Niveau wie vor vier Jahren (1125) bewegt sich die Zahl der Briefwähler in Burgheim. Dort sind von 1828 beantragten Unterlagen rund 1200 wieder zurück. Karlshuld schließlich meldet 2022 bereits wieder zurückerhaltene Unterlagen von insgesamt 2630 angeforderten. Das sind deutlich mehr als die Hälfte der 4653 Wahlberechtigten. 2017 machten in

    Nahezu die Hälfte aller Wahlberechtigten auch in Ingolstadt beantragten Briefwahlunterlagen

    Auch Karl Koller ist nicht wirklich überrascht. 41.860 – so viele Ingolstädter und Ingolstädterinnen hatten bis zum Donnerstagvormittag Briefwahlunterlagen im Rathaus der Stadt beantragt. Das ist nahezu die Hälfte aller Wahlberechtigten, deren Zahl bei knapp 90.000 liegt. Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren waren es zum selben Zeitpunkt gerade einmal rund 25.000 Anträge gewesen. Koller ist Wahlleiter in Ingolstadt und beobachtet den Trend zur Briefwahl schon seit einigen Jahren. Seit 2008 müssen bei Bundestagswahlen keine Gründe mehr für eine Beantragung der Briefwahl angegeben werden, was das Wählen im Wohnzimmer für viele attraktiv gemacht hat.

    Deshalb hatte die Stadt heuer bereits im Vorfeld 35.000 Unterlagen vorbereitet – musste dann aber noch mal nachlegen. Doch das sei alles problemlos machbar gewesen, betont Koller. Auch personell habe es deshalb keine Engpässe gegeben. Hatten im September 2017 noch fast zwei Drittel aller Ingolstädter Wählerinnen und Wähler ihre Stimme in einem Wahllokal abgegeben, so könnte sich dieses Verhältnis bei der Wahl am Sonntag umkehren, prognostiziert Koller. Bleibt die Wahlbeteiligung annähernd gleich – vor vier Jahren lag sie bei 71,4 Prozent – dann könnte der Anteil der Briefwähler bei rund zwei Drittel liegen. Allerdings könnte ein großer Anteil an Briefwählern auch dafür sorgen, dass die Wahlbeteiligung etwas weiter nach oben geht.

    In Ingolstadt selbst sind bei der Einteilung der Stimmbezirke trotz der hohen Briefwahlquote praktisch keine Veränderungen nötig. Allerdings sieht das im ländlichen Raum teilweise ganz anders aus, berichtet Koller, der auch stellvertretender Wahlleiter für den Wahlkreis 216 ist. Dort müssen einige Stimmbezirke zusammengelegt werden. Denn werden in eine Urne weniger als 50 Stimmzettel eingeworfen, kann das Wahlgeheimnis nicht mehr garantiert werden.

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