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Neuburg: In Neuburg soll im Marstall geimpft werden

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In Neuburg soll im Marstall geimpft werden

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    Als Fieberambulanz hat sich der Marstall im Sommer schon einmal bewährt. Jetzt soll dort ein Impfzentrum eingerichtet werden – sofern der Freistaat dafür die Kosten übernimmt.
    Als Fieberambulanz hat sich der Marstall im Sommer schon einmal bewährt. Jetzt soll dort ein Impfzentrum eingerichtet werden – sofern der Freistaat dafür die Kosten übernimmt. Foto: Claudia Stegmann

    Der Standort für ein potenziell zweites Impfzentrum im Landkreis steht fest: Der Marstall in der Neuburger Altstadt erfüllt alle Voraussetzungen, die dafür erforderlich sind. Die Stadt Neuburg stellt das Gebäude inklusive technischer Infrastruktur kostenlos zur Verfügung, im Marstallhof kann geparkt werden. Außerdem haben sich die Räume bereits als Fieberambulanz bewährt. Landrat Peter von der Grün und OB Bernhard Gmehling hatten diesbezüglich am Donnerstag ein Treffen und sind sich einig. Beschlossen ist die Sache damit aber noch nicht. Denn die Regierung von Oberbayern muss erst noch grünes Licht geben, ob ein zweites Impfzentrum im Landkreis vom Freistaat finanziert wird.

    Noch vor Weihnachten könnten die ersten Impfdosen in den Landkreis geschickt werden.
    Noch vor Weihnachten könnten die ersten Impfdosen in den Landkreis geschickt werden. Foto: Ralf Lienert

    Da geht es nämlich um nicht wenig Geld. Rund 15- bis 20.000 Euro täglich kostet nach den Worten des Landrats der Betrieb einer solchen Einrichtung. In Summe kommen da also etliche Millionen zusammen. Mehrfache Nachfragen diesbezüglich seitens des Landratsamtes und der Stadt Neuburg konnten eine Finanzierungszu- oder absage nicht beschleunigen. „Wir hoffen aber, dass wir noch vor Weihnachten eine Antwort bekommen“, heißt es aus dem Landratsamt. Für OB Gmehling steht außer Frage, dass Neuburg ein Impfzentrum bekommen soll. „Es ist nicht zumutbar, dass alle Landkreisbürger nach Schrobenhausen fahren. Ich werde alle politischen Hebel in Bewegung setzen, dass wir in Neuburg ein Impfzentrum bekommen“, sagte er.

    Das Impfzentrum in Neuburg soll zum 1. Februar 2021 kommen

    Gesetzt den Fall, der Freistaat genehmigt ein zweites Impfzentrum in Neuburg, dann soll dieses bis 1. Februar aufgebaut werden. Die Zeit bis dahin soll genutzt werden, um aus dem Betrieb am Impfzentrum in Mühlried zu lernen. Wie vom Freistaat gefordert, ist das Impfzentrum dort seit dem 15. Dezember startklar, am Mittwoch war es vom BRK mithilfe von 30 Ehrenamtlichen getestet worden. Beide Impfzentren werden vom Kreiskrankenhaus Schrobenhausen und dem BRK betrieben. Geplant ist, die beiden Standorte zeitversetzt zu öffnen: In Mühlried soll von 8 bis 15 Uhr geimpft werden, in Neuburg von 15 bis 20 Uhr.

    Wenn wie anvisiert am 21. Dezember der Impfstoff in der EU zugelassen wird, dann werden die ersten Impfdosen schon wenige Tage später im Landkreis ankommen. Nach Informationen des Gesundheitsamtes bestehe eine „realistische Möglichkeit“, dass der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bereits am 23. Dezember beliefert wird. Man solle sich ab 7 Uhr morgens bereithalten, dass der Stoff entgegengenommen werden kann. „Es wird erwartet, dass unmittelbar mit der Verimpfung begonnen wird“, heißt es in dem Schreiben an die Landratsämter weiter. Denn der Impfstoff ist nur vier Tage haltbar und darf – so die oberste Prämisse – keinesfalls verfallen.

    Nach Neuburg-Schrobenhausen kommt der Impfstoff wohl vor Weihnachten

    Das Impfzentrum in Mühlried, das unter demselben Dach des Corona-Testzentrums beheimatet ist, wurde bereits offiziell eröffnet.
    Das Impfzentrum in Mühlried, das unter demselben Dach des Corona-Testzentrums beheimatet ist, wurde bereits offiziell eröffnet. Foto: Andrea Hammerl

    Das bedeutet, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die ersten Landkreisbürger schon an Weihnachten geimpft werden. Die Verteilung verläuft nach einer Prioritätenliste, die allerdings noch nicht festgezurrt ist. Klar ist nur, dass in der ersten Runde Personen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Corona-Erkrankungen zum Zuge kommen, also Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen sowie Menschen über 80 Jahre. Außerdem sollen Mitarbeiter von medizinischen Einrichtungen berücksichtigt werden, die durch ihre Arbeit ein besonders hohes Infektionsrisiko haben. Wie hoch innerhalb dieser Gruppe die Impfbereitschaft ist, wird sich zeigen.

    Das BRK wird zunächst mit einem, später mit drei mobilen Teams die Pflegeeinrichtungen im Landkreis abfahren und vor Ort impfen. Etwa 30 Impfungen, so schätzt Bernhard Pfahler vom BRK, kann ein Team pro Tag durchführen. Das Landratsamt geht im Augenblick davon aus, dass mit der ersten Lieferung etwa 1000 Dosen kommen – zu viele, um sie allein durch die mobilen Teams verimpfen zu können. Deshalb wird zeitgleich auch das Impfzentrum in Mühlried in Betrieb gehen.

    Wie viele Impfdosen Neuburg-Schrobenhausen bekommt, ist nicht klar

    Die Impfung im Landkreis organisiert das Gesundheitsamt. Es entwirft Pläne, wer wann geimpft werden kann. Das Kreiskrankenhaus entwickelt die dafür notwendige Software. Wie hoch die Bereitschaft sein wird, zu den ersten Empfängern zu gehören, wird sich zeigen. Nach Aussage von Holger Koch, dem Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen, will sich nach einer ersten Einschätzung wohl nur etwa ein Drittel des medizinischen Personals sofort impfen lassen.

    Die Impfung im Landkreis organisiert das Gesundheitsamt. Es entwirft Pläne, wer wann geimpft werden kann. Wie hoch die Bereitschaft sein wird, zu den ersten Empfängern zu gehören, wird sich zeigen. Nach Aussage von Holger Koch, dem Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen, will sich nach einer ersten Umfrage wohl nur etwa ein Drittel des medizinischen Personals sofort impfen lassen.

    Wann sich die Masse der Impfwilligen, die keiner besonderen Risiko- oder Berufsgruppe angehören, immunisieren lassen kann, steht derzeit noch in den Sternen. Denn noch weiß niemand, wann und wie viele Impfdosen im kommenden Jahr ausgeliefert werden.

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