Wenn Tanja Wimmer von ihrer Arbeit erzählt, darf ein Wort dabei nicht fehlen. Sie sagt zum Beispiel: „Beziehung ist das Einzige, das uns weiterbringt“, und kurz darauf: „Nur mit stabilen Beziehungen können wir gut arbeiten.“ Die 41-jährige Sozialpädagogin leitet seit 2015 das stationäre Heim für derzeit 29 traumatisierte und schwer belastete Kinder und Jugendliche in der Neuburger Bahnhofstraße mit einer Außenwohngruppe. Insgesamt sind es vier Gruppen mit jeweils sechs Vollzeitstellen für Pädagogen. Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen sechs und 21 Jahre alt, haben einen „erheblichen Therapiebedarf“ und häufig Diagnosen wie Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen. Manche denken regelmäßig daran, sich das Leben zu nehmen, die einen reagieren aggressiv, die anderen ziehen sich zurück, viele kommen aus schwierigen Familienverhältnissen mit psychisch erkrankten oder hochbelasteten Eltern.
Neuburg