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Neuburg: Hier haben Neuburger Radler künftig ein paar Sekunden Vorsprung

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Hier haben Neuburger Radler künftig ein paar Sekunden Vorsprung

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    Die kerzengerade Linie des Radwegs vor der Donaubrücke bleibt erhalten.
    Die kerzengerade Linie des Radwegs vor der Donaubrücke bleibt erhalten. Foto: Winfried Rein

    Die Fahrradspur an der Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße in Neuburg wird nun doch nicht abgehängt. Radfahrer dürfen weiterhin geradeaus stadteinwärts fahren. Zu ihrer Sicherheit lassen die Stadtpolitiker jetzt einige Änderungen vornehmen. Vor allem von der Verlängerung der Grünphase auf fünf Sekunden verspricht man sich eine Verbesserung der Abläufe. Das ging aus der jüngsten Sitzung des Neuburger Verkehrsausschusses hervor.

    Ampel-Schaltung in Neuburg: Radfahrer bekommen stadteinwärts Vorlauf

    So soll künftig der Radfahrer stadteinwärts statt bisher zwei dann fünf Sekunden Vorlauf vor dem motorisierten Verkehr erhalten. Die Zeitspanne sollte für die Radfahrer genügen, aus der Reichweite der Rechtsabbieger herauszukommen. Es gibt aber Situationen, in denen sich Radler in Bewegung der grünen Ampel nähern und es bleiben potenzielle Konflikte mit Linksabbiegern stadtauswärts.

    Die Mitglieder des Verkehrsausschusses entschieden sich nach langer Diskussion außerdem für ein weiteres Hinweisschild mit Blinklicht, das die Rechtsabbieger warnen soll. Und es wird ein „Tote-Winkel-Spiegel“ montiert, der Lastwagenfahrern die Lage auf dem Radweg anzeigen soll. Der Spiegel solle „beheizbar“ sein, verlangte Stadtrat Florian Herold von den Freien Wählern, der sich auch einen Bildschirm-Monitor vorstellen kann.

    Vertreter der Firma Siemens Mobility GmbH hatten den Stadträten zuvor deutlich erklärt, dass eine eigene Ampel-Grünphase für Radfahrer an dieser Kreuzung schwer machbar sei. Wenn sich die Umlaufzeiten der Ampel deutlich verlängern, „dann müssen Sie massive Einbußen hinnehmen und die Rückstaumengen werden drastisch steigen“, sagten die Siemens-Experten. Die Leistungsfähigkeit dieses Knotenpunktes „ist eigentlich schon überschritten“.

    Ein Unfallschwerpunkt: die Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße in Neuburg.
    Ein Unfallschwerpunkt: die Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße in Neuburg. Foto: Winfried Rein (Archiv)

    Auf Empfehlung der Sachverständigen sollte man noch den Alleebaum in Nähe der Kreuzung entfernen und den Radweg vor der Ampel aufweiten und für die wartenden Autofahrer besser sichtbar machen. Für diesen baulichen Eingriff lässt sich der Verkehrsausschuss eine Planung vorlegen. Langfristig bleibt auch der Bau eines Kreisverkehrs am nördlichen Brückenkopf ein Thema.

    Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße in Neuburg ist ein Unfallschwerpunkt

    Die Polizeiinspektion Neuburg sieht den Kreuzungsbereich nicht als klassischen Unfallschwerpunkt, doch der Tod eines 81-jährigen Radfahrers im Juli bei einer Kollision mit einem Sattelzug hat die Betrachtung sehr intensiviert. Arbeitskreise und Ausschuss haben sich mehrfach mit dem Thema befasst. Radlfahren entlang der Ingolstädter Straße entspreche einer „Abenteuerfahrt“, findet die Rieder Ortssprecherin Anita Geier. Stadträtin Franziska Hildebrandt hat in wenigen Stunden „fünf Beinahe-Unfälle“ mit Radfahrern beobachtet. Linken-Stadtrat Michael Wittmair hält die komplette Ampelschaltung für falsch, das habe ein anderer Gutachter festgestellt.

    Verkehrsreferent Bernhard Pfahler behielt die Ruhe, erklärte die getroffenen Verbesserungen für sinnvoll und warnte vor noch längeren Rückstaus in der Ingolstädter Straße.

    Der CSU-Landtagsabgeordnete Matthias Enghuber wies die Behauptung von Grünen-Stadtrat Norbert Mages, der zwischenzeitlich Oberbürgermeister Bernhard Gmehling angebrüllt hatte, als „reine Polemik“ zurück. Mages hatte behauptet: „Wenn Verkehrsminister Scheuer rechtzeitig Abbiegekameras eingeführt hätte, dann wäre der Radfahrer noch am Leben.“ Matthias Enghuber wies darauf hin, dass die Kameras bereits heuer in Deutschland verpflichtend sein sollten, doch die Verzögerung in der Europäischen Union die Sicherheitseinrichtung erst 2022 vorschreiben werden.

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