Die Postbank bleibt in Neuburg und sichert damit den Bestand einer eigenen Postfiliale. Diese guten Nachrichten für die Stadt kommen von der Deutsche Post DHL Group München und von der Pressestelle der Postbank in Bonn.
Ursache der Überlegungen ist die Beendigung des Mietvertrages für das alte Postgebäude an der Münchener Straße. Eigentümer Hans Mayr will das Erdgeschoß anders nutzen und vor allem die vielen Postautos im Hinterhof weghaben. Spätestens 2023 sollen Postbank und Post ausziehen. Dann läuft der Mietvertrag aus.
Mietvertrag für das alte Neuburger Postgebäude endet
Die Deutsche Post DHL Group sieht Neuburg als wichtigen Standort und will dort weiterhin einen Stützpunkt haben. „Wir werden ein neues Brief- und Paketverteilzentrum bauen“, kündigt Pressesprecher Dieter Nawrath (München) an. Das Zustellzentrum solle in der Größe „1:1 gleich bleiben und deutliche Verbesserungen für die Mitarbeiter bringen“. Sie fahren jedes Jahr mehrere Millionen Briefe, Pakete und Päckchen zu den Adressaten. Filiale und Zusteller befinden sich in Neuburg im gleichen Haus, arbeiten aber getrennt.
Einen Standort für den neuen Zustellstützpunkt hat die Post offenbar noch nicht. Zwischenzeitlich war ein Platz im Bereich Nördliche Grünauer Straße/Ochsengründlweg im Gespräch gewesen. Bauunternehmer Hans Mayr hat in seiner zupackenden Art gleich mal einen Neubau am Schleifmühlweg im Süden der Stadt hingestellt. Der Post DHL Group aber war er letztlich zu klein.
Neuburger Postfiliale soll erhalten bleiben
Die Postfiliale hängt auch in Neuburg an der Postbank. Letztere befindet sich auf Schrumpfungskurs, und wenn die Bank den Standort aufgibt, muss sich die Post etwas Neues suchen. Dann mietet sie sich in der Regel bei Edeka, Rewe und anderen Verbrauchermärkten ein oder vergibt das Filialgeschäft komplett.
In Neuburg wird es weiterhin eine eigenständige Post geben – als Partner der Postbank. „Unsere Filiale in Neuburg wird nicht geschlossen“, versichert Iris Laduch, Pressesprecherin der Postbank in Bonn. Die Geschäfte müssen also nicht schlecht laufen, denn die Postbank – sie gehört zur Deutschen Bank – will heuer und 2022 100 ihrer ursprünglich 800 Filialen schließen.
Postbank schließt 100 von 800 Filialen
Die Begründung gleicht der Argumentation anderer Institute. „Die Kundenfrequenz bei den Postdienstleistungen sinkt, zum einen durch Kundenverhalten, zum anderen durch die auch hier zunehmende Digitalisierung und Automatisierung bei unserem Partner Deutsche Post DHL“, so schreibt die Postbank in einem Brief an ihre Mitarbeiter. Ein Vertrag mit der Post begrenzt die Zahl der Schließungen von Postbankfilialen auf höchstens 50 pro Jahr. 740 Stellen an den Schaltern sollen verschwinden.
In Neuburg bedeutet der Verbleib der Postbank, dass sie sich um einen neuen Standort umsehen muss. Diese Suche sei noch am Laufen, so Iris Laduch. In ein geeignetes Domizil könne dann auch die Postfiliale mit einziehen. „Die beiden Schwesterunternehmen sind miteinander verbunden und finden in der Regel gute Lösungen“, meint der langjährige Post-Sprecher Dieter Nawrath, der in den 70er Jahren in Neuburg gewohnt und an der Realschule seinen Abschluss gemacht hatte.
Hans Mayr will auf dem Postgelände ein Parkdeck bauen
In München gab es heuer starke Proteste gegen die Schließung einer Postbankfiliale mit Servicecenter. Politiker der Linken beklagen eine „Schleifung der Grundversorgung“ durch die Post. Das „Outsourcing“ von Filialen vermindere die Qualität und steuere auf eine Minimalversorgung zu.
Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling legt Wert auf die Präsenz der Post: „Wir wollen, dass die Post in der Stadt bleibt.“ Deshalb unterstütze er sowohl die Filiale wie den angestrebten Neubau des Zustellstützpunktes. Wenn die gelben Postfahrzeuge dann nach über 50 Jahren den Standort Münchener/Ostermannstraße verlassen, will Hans Mayr eine Tiefgarage oder ein Parkdeck hinstellen. Daran zeigt auch der Oberbürgermeister Interesse: „Wir könnten einen Teil dieser zentrumsnahen Parkplätze für die Öffentlichkeit anmieten.“
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