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Neuburg: Gitarrenfestival in Neuburg erstmals im Live-Stream

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Gitarrenfestival in Neuburg erstmals im Live-Stream

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    Sönke Meinen und Will McNicol treten auch heuer wieder in Neuburg auf. McNicol wird per Video zugeschaltet.
    Sönke Meinen und Will McNicol treten auch heuer wieder in Neuburg auf. McNicol wird per Video zugeschaltet. Foto: Helge Heinemann

    Es ist die erste größere Veranstaltung, die seit Beginn der Corona-Pandemie in Neuburg stattfinden kann: das Gitarrenfestival „Barock bis Rock“. Am 17. und 18 Juli treten sieben Bands beziehungsweise Solokünstler vor Publikum im Garten des Neuburger Stadtmuseums auf. Für Norbert „Noppo“ Heine, der das Festival bereits zum achten Mal organisiert, stand schon vor zwei Monaten fest: Es muss gehen, egal wie. Deshalb hat er sich etwas Besonders ausgedacht. Der Zuschauer kann wählen, ob er sich die Musik direkt und unter freiem Himmel im Museumsgarten anhören will oder lieber per Live-Stream vom heimischen Wohnzimmer aus.

    Die Setliste verspricht wieder einiges: Am Freitag gibt es unter dem Titel „sechs Seiten“ eher klassische Gitarrenmusik zu hören, erzählt Heine. Dann tritt das Münchner Gitarrentrio auf, eine „echte Größe in der Klassikwelt“, wie der Veranstalter sagt. Sönke Meinen steht ebenfalls am ersten der beiden Abende auf der Bühne. „Ein Ausnahmetalent“, „ein Fingerakrobat“, lobt ihn Heine. Einer der virtuose, aber gleichzeitig sehr eingängige eigene Werke spielt.

    Bis zu 150 Personen dürfen in den Museumsgarten Neuburg

    Dave Goodman rundet den Abend ab, ein „typischer Singer-/Songwriter, der richtig Spaß macht“. Meinen und Goodman sind keine Neulinge auf dem Gitarrenfestival, ebensowenig Will McNicol, der am Samstag spielt, also am zweiten Abend, der unter dem Namen „Guitarristas“ eher Blues, Rock und Jazzmusik bietet. McNicol, der in London lebt, kann wegen Corona allerdings nicht anreisen. Er wird live zugeschaltet und sein Auftritt wird im Museumsgarten auf einer großen Leinwand gezeigt.

    Das Gitarrenfestival findet jedes Jahr im Museumsgarten statt – auch 2020 wieder mit dem Ensemble G-36. Viele Besucher schätzen die Atmosphäre. Diesmal sind weniger Menschen zugelassen und sie dürfen nicht so dicht gedrängt sitzen.
    Das Gitarrenfestival findet jedes Jahr im Museumsgarten statt – auch 2020 wieder mit dem Ensemble G-36. Viele Besucher schätzen die Atmosphäre. Diesmal sind weniger Menschen zugelassen und sie dürfen nicht so dicht gedrängt sitzen.

    Das Duo Antoinette & Holzmannn aus Berlin bringt urbane Chansons auf die Bühne. Und dann sind am Samstag noch regionale Künstler zu hören. Zum einen tritt Noppo Heines eigenes Gitarrenensemble G-36 auf, zum anderen das Trio Hudlhub mit Wurzeln in Karlshuld und Schrobenhausen.

    Bis zu 150 Personen dürfen an einem Abend in den Museumsgarten. Die Besucher werden in kleinen Gruppen sitzen, damit die coronabedingten Abstandsregeln eingehalten werden können. Es gibt auch wieder Essen und Getränke, doch wer sich im Garten bewegt, zum Beispiel um sich ein Glas Wein zu holen, muss eine Maske tragen. „Und darauf werden wir auch achten“, betont Heine.

    Gitarrenfestival wird im live-Stream übertragen

    Wer sich damit trotzdem nicht wohl fühlt, für den hat der findige Veranstalter eine Alternative im Angebot. Es wird zum ersten Mal einen professionellen Live-Stream geben, für den man ein vergünstigtes elektronisches Ticket kaufen kann. Nach dem Kauf über die Seite www.theos-tickets.de erhält man eine Bestätigungsmail mit einem Link und einem Code, erklärt Heine. Mit diesen Daten wiederum bekommt man einen einmaligen Zugang zu einer Internetplattform, über die man am jeweiligen Abend das gesamte Konzert von zuhause aus live streamen kann. Das Café Ozon, der Inhaber ist einer von Heines Sponsoren, wird das Gitarrenfestival als eine Art „Public Viewing“ für die Gäste im Lokal übertragen.

    Die Sparkasse, ebenfalls ein Sponsor, macht daraus ein Fest für die eigenen Mitarbeiter, erzählt Heine stolz. Außerdem hätten durch den Stream erstmals auch Menschen, die nicht aus der Umgebung kommen, also zum Beispiel Fans der internationalen Künstler aus dem Ausland, eine Chance, das Gitarrenfestival zu verfolgen. So hofft Heine, möglichst viele Tickets zu verkaufen. Denn der Stream ist mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden. Der Veranstalter holt dafür extra ein mehrköpfiges Team mit drei bis vier Kameras und einem Bildregisseur nach Neuburg. Die Streamer sollen keine „Zaungäste“ sein, betont Heine, die Übertragung kein „Abfallprodukt“, es soll eine qualitativ hochwertige Live-Sendung werden inklusive Backstage-Interviews mit den Künstlern.

    Auch Kammeroper Neuburg plant Aufführung per Live-Stream

    Von Noppo Heines Idee könnten künftig auch andere Neuburger Veranstaltungen profitieren. Die Kammeroper zum Beispiel will ihre diesjährige Aufführung am 24. Juli per Live-Stream zeigen. Darüber hinaus ist Heine mit dem Kulturamt im Gespräch. Kulturamtsleiterin Marieluise Kühnel habe schon Interesse bekundet. Das Gitarrenfestival fungiert als „Testballon“. Heine ist optimistisch, dass sein Festival und die neue Idee gut angenommen werden: „Die Menschen lechzen danach, dass wieder etwas passiert.“

    Karten für das Gitarrenfestival „Barock bis Rock“ am Wochenende 17./18. Juli gibt es beim Stadtmarketing und bei Isabel Patels Geschäft „Ideenquell“ in Neuburg, außerdem im Internet unter www.theos-tickets.de, wo es auch die e-Tickets zu kaufen gibt. Das Festival beginnt jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Der Stream startet um 19 Uhr. Gespielt wird bis circa 23 Uhr. Die Moderation übernimmt Bernhard Mahler.

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