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Neuburg: Geld und Auftrittsflächen für die Kultur in Neuburg

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Geld und Auftrittsflächen für die Kultur in Neuburg

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    Auftritte seiner „Herznasen“ in sozialen Einrichtungen wie Altenheimen vermisst  Sepp Egerer sehr.
    Auftritte seiner „Herznasen“ in sozialen Einrichtungen wie Altenheimen vermisst  Sepp Egerer sehr. Foto: Thomas Balbierer

    Die beiden neuen CSU-Stadträtinnen Julia Abspacher und Gabriele Kaps wollen sich für die Neuburger Kulturszene stark machen. Deshalb haben sie für die nächste Stadtratssitzung am Dienstag, 16. Juni, einen Antrag eingereicht, in dem es darum geht, lokalen Kulturschaffenden die Möglichkeit zu geben, unter freiem Himmel aufzutreten und sich bei der Stadt um eine Finanzspritze zu bewerben.

    „Wir sind beide in der Kulturszene vernetzt und haben einfach gemerkt, dass die Leute wieder loslegen wollen“, begründet Abspacher den Antrag. „Und auch die Bürger wollen wieder etwas erleben.“ Die Regierung habe inzwischen die Erlaubnis erteilt, Freiluftveranstaltungen in eingeschränktem Maß zuzulassen und darauf müsse man das lokale Angebot nun anpassen, findet sie. Die Corona-Krise habe die Kulturschaffenden hart getroffen, manche seien in ihrer Existenz bedroht, lautet die Erklärung im Antrag. Zudem sei die Kultur für Neuburg ein wichtiger Standortfaktor, den es zu erhalten gelte.

    Der Antrag an den Neuburger Stadtrat umfasst vier Punkte

    Genauer umfasst der Antrag diese vier Punkte: Die Stadt soll in den Monaten Juli bis September städtische Freiluftflächen bereitstellen, auf denen kulturelle Veranstaltungen stattfinden können, zum Beispiel im Amalienhof oder im Theaterhof, im Museumsgarten, auf dem Karlsplatz oder auf dem Volksfestplatz. Berufsmäßigen Neuburger Künstlern soll bei der Nutzung ein Vorrangsrecht eingeräumt werden, dann folgen Vereine oder Gruppierungen mit Sitz in Neuburg und zuletzt auswärtige Gruppen, die in den vergangenen Jahren zum Neuburger Kulturleben beigetragen oder aufgrund ihres künstlerischen Programms einen Bezug zur Stadt haben. Die Veranstaltungskapazität soll mit Rücksicht auf die Anwohner festgelegt werden. Das Kulturamt soll beauftragt werden, Konzepte für die Veranstaltungen zu erarbeiten, es übernimmt jedoch nicht die Rolle des Veranstalters.

    Außerdem sollen Vereine und Gruppierungen aus dem Kulturbereich mit Sitz oder Tätigkeitsschwerpunkt in Neuburg einmalig einen Antrag stellen können, mit 500 Euro finanziell unterstützt zu werden. Der Gesamtbetrag für diese Förderung soll auf maximal 10.000 Euro festgesetzt werden. Die Unterstützungsempfänger verpflichten sich im Gegenzug zu einem (Altenheim-)Konzert, zur Teilnahme an einer noch zu etablierenden Veranstaltungsreihe im Sommer 2020 oder zu einem Auftritt bei „Wort Klang Bild“ im Jahr 2021. Eine Bedürftigkeit soll bei den Vereinen nicht zwingend als Grundlage für den Antrag notwendig sein, sagt Abspacher. Die 500 Euro täten schließlich jedem Verein oder Künstler gut. Dadurch, dass sich die Empfänger des Geldes zu einem Engagement verpflichten, würden ja auch noch andere Menschen von der Unterstützung profitieren, etwa Heimbewohner, die während des Corona-Lockdowns besonders isoliert waren, oder – bei öffentlichen Konzerten – alle Neuburger Bürger.

    Sepp Egerer lebt von der Kultur und findet den Antrag ein „schönes und nettes Angebot“

    Sepp Egerer, der seinen Lebensunterhalt als Kulturschaffender verdient, kann sich einen Auftritt auf einer städtischen Fläche wie dem Museumsgarten gut vorstellen, da die Egerers ihr Programm relativ kurzfristig anbieten könnten. Auch für Impro-Theater oder kleine Gruppen, die immer wieder dieselbe Show zeigen, würde die Idee funktionieren. Für große Vereine hingegen, die lange proben müssten, sei der Zeitrahmen zu knapp bemessen. Und auch für soziale Auftritte der „Herznasen“ in sozialen Einrichtungen wie Altenheimen wird es erst mal schwierig. Denn dort dürfe man nach wie vor nicht hinein. Insgesamt findet er den Antrag ein „schönes und nettes Angebot, das Anklang finden könnte. Das Volk will auch mal wieder etwas sehen“.

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