Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Neuburg: Frühlingserwachen an der Donau: Neuburger wünschen sich mehr Freiheiten

Neuburg

Frühlingserwachen an der Donau: Neuburger wünschen sich mehr Freiheiten

    • |
    Der Neuburger Eisverkäufer Virginio Cantonati freut sich über das schöne Wetter - wie viele andere in Neuburg auch.
    Der Neuburger Eisverkäufer Virginio Cantonati freut sich über das schöne Wetter - wie viele andere in Neuburg auch. Foto: Andreas Schopf

    Sonne, blauer Himmel, fast 20 Grad: Rechtzeitig zu den Osterferien ist der Frühling endgültig da. Auch in Neuburg lechzen die Menschen nach einer Auszeit an der frischen Luft. Zwar sind wegen der Corona-Pandemie etliche Aktivitäten unmöglich. Doch die Neuburger machen das Beste daraus. Eindrücke vom Dienstag:

    Frühling in Neuburg: Die Sonne an der Donau genießen

    Kühle Erfrischung am Donauufer: Die beiden Brüderpaare Denis (links) und David Seidler (rechts) sowie Denis (vorne) und Mario Railic (hinten Mitte) genießen das frühlingshafte Wetter in ihren Osterferien.
    Kühle Erfrischung am Donauufer: Die beiden Brüderpaare Denis (links) und David Seidler (rechts) sowie Denis (vorne) und Mario Railic (hinten Mitte) genießen das frühlingshafte Wetter in ihren Osterferien. Foto: Schopf

    An der Ringmeierbucht haben sich Daniela Berneisch und ihr Freund Stefan Mordstein eine Decke im Sand ausgebreitet und picknicken in der Sonne. „Ich wohne direkt nebenan und komme im Sommer häufiger hierher“, sagt Berneisch. An diesem Dienstag ist sie heuer das erste Mal da. „Der Auftakt in die Saison“, sagt sie und lacht. Auch wenn es am Donauufer, mit Blick auf das Neuburger Schloss, schön ist, vermissen die beiden die coronabedingt geschlossenen Cafés und Biergärten. „Das wäre eine schöne Abwechslung.“

    Nebenan, am Wasser, hängen vier Jungs ab. In den Urlaub fahren geht aktuell kaum. Also sind sie mit ihren Familien in den Osterferien hier geblieben. Jetzt kühlen sich die beiden Brüderpaare die Füße am Donauufer. „Wenn das Wetter so bleibt, gehen wir vielleicht noch im See in Weichering baden“, erzählen sie von ihren Plänen für die Osterferien. Rad fahren, Fußball spielen, an der Donau „chillen“: Bei diesem Wetter lässt es sich auch im heimischen Neuburg aushalten. Und wo geht es am Nachmittag noch hin? „In die Eisdiele!“

    Eisdielen in Neuburg sind ein beliebtes Ziel

    Das erste Eisdielen-Eis in diesem Jahr: Die Cousinen Laurie Schwarz (rechts) und Amelie Szepessy.
    Das erste Eisdielen-Eis in diesem Jahr: Die Cousinen Laurie Schwarz (rechts) und Amelie Szepessy. Foto: Schopf

    Dieses Ziel haben nicht nur sie. Vor einer Eisdiele in der Luitpoldstraße haben Kornelia und Rolf Hempe ihre Fahrräder abgestellt, schlecken an ihren Eiskugeln und blicken hinauf zum Schloss. Das Rentner-Paar ist erst vor Kurzem aus Passau nach Laisacker gezogen und erkundet die neue Heimat. An diesem Dienstag waren sie mit dem Fahrrad an der Donau. „Normalerweise ist ein Biergarten oder ein Café das Ziel am Ende“, sagen sie. „Jetzt ist die Eisdiele unsere Belohnung.“ Manuele Antinori, Inhaber des Eiscafés Da Manuele, ist froh über die Einnahmen durch den Straßenverkauf. „Das ist besser als nichts“, sagt er. Ansonsten darf er derzeit keine Gäste empfangen. Antinori hat den Eindruck, dass die Leute sich sehr über die Sonne freuen und wieder viel unterwegs sind – und sich dabei gerne ein Eis gönnen. „Wo willst du sonst hin?“, verweist er auf die ansonsten eingeschränkten Möglichkeiten. Mit dem Geschäft sei er angesichts der Umstände zufrieden.

    Gleiches hört man in der Eisdiele Cantonati. „Wir kommen mit einem blauen Auge davon“, sagt Inhaber Virginio Cantonati. „Die Leute freuen sich, dass überhaupt etwas geht, und freuen sich aufs erste Eis.“ Für seinen Umsatz ist das Wetter elementar. Als Cantonati Ende Februar sein Geschäft aufmachte, war das Wetter frühlingshafter, als es die Jahreszeit vermuten ließ. „Wir haben zwei Wochen Vollgas gegeben“, berichtet Cantonati.

    Die Tische stehen bereit, doch arbeiten dürfen sie noch nicht: Michaela (links) und Luisa Enzersberger vom Café Zeitlos.
    Die Tische stehen bereit, doch arbeiten dürfen sie noch nicht: Michaela (links) und Luisa Enzersberger vom Café Zeitlos. Foto: Schopf

    Auch jetzt ist er natürlich froh über den strahlenden Sonnenschein. Zwei seiner Kunden sind Laurie Schwarz und Amelie Szepessy. Die Cousinen aus Neuburg verbringen die Osterferien ebenfalls zuhause. Weil das Wetter derart schön war, sind die 13-Jährigen mit dem Rad spontan zur Eisdiele gefahren. „Es ist heuer unser erstes Eis von der Eisdiele“, sagen sie. Dann fahren sie weiter, um sich an die Donau zu setzen.

    Gastronomen in Neuburg dürfen weiterhin nicht bedienen

    Am Schrannenplatz sitzen Michaela Enzersberger, die Inhaberin des Café Zeitlos, und ihre Tochter Luisa vor ihrem Geschäft in der Sonne und warten auf eine Lieferung. Tische und Stühle sind vor dem Café aufgereiht. Doch selbst Außenbewirtung ist in diesen Tagen nicht erlaubt. An diesem Dienstag haben sie theoretisch nicht einmal für Abholer geöffnet. „Hätten wir bei diesem Wetter geöffnet, wäre die Hütte voll“, sagt Michaela Enzersberger.

    Wie sehr ärgert es, angesichts des Frühlingswetters keine Gäste bedienen zu dürfen? „Natürlich ist Frust da. Aber man muss sich damit abfinden“, so Enzersberger. Sie geht davon aus, dass sich bis Mai nichts an der Situation ändern wird. Abgesehen von den finanziellen Einbußen sehen Mutter und Tochter zumindest einen Vorteil: Sie haben mehr Zeit für sich gewonnen. „Wir haben noch nie so viel miteinander gemacht wie jetzt.“

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden