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Neuburg: Fluglärm in Neuburg: Die Beschwerden nehmen zu

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Fluglärm in Neuburg: Die Beschwerden nehmen zu

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    Die Bundeswehr ist darum bemüht mit ihren Starts und Landungen die Bürger so wenig wie möglich zu belästigen.
    Die Bundeswehr ist darum bemüht mit ihren Starts und Landungen die Bürger so wenig wie möglich zu belästigen. Foto: Xaver Habermeier

    Die Beschwerden über den Fluglärm rund um Neuburg haben einen neuen Höchststand erreicht. 66 im vergangenen Jahr, 60 bis August dieses Jahres. Kein Vergleich zu den Jahren davor mit zwölf im Jahr 2017 und 20 2018. In den sozialen Netzwerken, beim Luftfahrtamt der Bundeswehr, aber auch bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden häufen sich die kritischen Worte.

    Diese machen dem Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders, Oberst Gordon Schnitger, deutlich zu schaffen, wie er beim Treffen der Lärmschutzkommission zugab: „Coronabedingt fehlt mir der Dialog mit den Menschen.“ Sowohl bei den Besuchergruppen, die normalerweise regelmäßig über das Gelände der Luftwaffe geführt und dort über deren Nöte und Zwänge informiert werden, als auch bei Gesprächen vor Ort auf diversen Veranstaltungen. „Denn nur, wenn wir die Menschen informieren, können wir auf Verständnis hoffen“, sagt Schnitger. Die Bundeswehr sei sehr bemüht, so bürgerfreundlich wie möglich ihren Flugbetrieb zu betreiben. So gebe es keine Starts und Landungen zwischen 12.30 und 14 Uhr sowie zwischen 22.30 und 6 Uhr. Auch bei Beerdigungen, Großereignissen, Abiturprüfungen oder Ähnlichem werde Rücksicht genommen. Dennoch seien manche Dinge nötig, wie zum Beispiel das Ausrücken der Alarmrotte oder die Landung von Tankern, die dann auch in den Ruhezeiten stattfinden müssen.

    Neuburger Jagdgeschwader ist um Rücksichtnahme bemüht

    Den Menschen in Weichering machen vor allem die Kalibrierungsflüge zu schaffen, wie Bürgermeister Thomas Mack sagte. Denn zum Einstellen der Messtechnik sind fünf Flüge mit hoher Geschwindigkeit und mit längeren Anläufen nötig, was in erster Linie den Gemeindebereich Sehensand, Wagenhofen und Ballersdorf in Mitleidenschaft gezogen. Auch hier sei man bemüht, die Siedlungsgebiete auszusparen, so Schnitger. Auf Karten zeigte der Kommandeur der Fliegenden Gruppe, Oberstleutnant Sören Richter, die Flugkurven bei Starts und Landungen. Übungsluftraum gebe es über Neuburg keinen. Die Eurofighter trainieren meist über dem Lechfeld, welches fliegerisch zehn Minuten entfernt ist.

    Gordon Schnitger
    Gordon Schnitger

    So gut wie alle Flüge haben in diesem Jahr in Neuburg stattgefunden, denn coronabedingt hat das Jagdgeschwader kaum verlegt. In normalen Jahren bleiben den Bürgern rund 15 Prozent der Flüge erspart, die dann bei Übungen im Ausland geflogen werden. „Normalerweise wären wir gerade in Frankreich“, sagt Schnitger. Weil seit Monaten viele Menschen im Homeoffice arbeiten und vermehrt zu Hause sind, so vermutet der Kommodore, würden die Flüge intensiver wahrgenommen werden. Klar, dass Beschwerden nicht ausbleiben. Zumal das Geschwader seit zwei Jahren nun fast im Normalbetrieb laufe. Daher auch der Sprung der Beschwerden von 20 im Jahr 2018 auf 60 im vergangenen.

    Neuburger Piloten fliegen rund 4000 Stunden

    4000 Flugstunden werden es Ende des Jahres sein, die von den Neuburger Piloten absolviert werden. Im kommenden Jahr sollen es noch mehr werden, denn die Struktur des Geschwaders sei auf rund 5300 Flugstunden ausgelegt. Zum Vergleich: 2019 waren es 3400. Nur rund 40 Prozent davon können im Simulator absolviert werden, denn das Wetter, die Gravitationskräfte und das unterbewusste Wissen nicht einfach anhalten und aussteigen zu können, kann der beste Simulator nicht nachstellen.

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