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Neuburg: Fast keine Fahrgäste: Wie ein Neuburger Taxifahrer durch die Krise kommt

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Fast keine Fahrgäste: Wie ein Neuburger Taxifahrer durch die Krise kommt

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    Heuer sind viele Feiern und Veranstaltungen ausgefallen. Der Neuburger Taxiunternehmer Thomas Bucher hatte in der Folge deutlich weniger Fahrgäste.
    Heuer sind viele Feiern und Veranstaltungen ausgefallen. Der Neuburger Taxiunternehmer Thomas Bucher hatte in der Folge deutlich weniger Fahrgäste. Foto: Andreas Schopf

    Im März ist er von einer „kurzen Sache“ ausgegangen. Dass das damals neuartige Coronavirus sein Leben und das aller anderen derartig auf den Kopf stellen würde, hätte Thomas Bucher nie für möglich gehalten. Doch es kam so – und der Neuburger Taxiunternehmer erlebte, wie viele andere Geschäftstreibende auch, eine harte Zeit.

    Neuburg: So erlebt ein Taxiunternehmer die Corona-Krise

    Im April ging sein Umsatz um 85 Prozent zurück. Feste, Geburtstage, Versammlungen: Während des ersten Lockdowns fiel alles aus. Ein Taxi hat in der Folge so gut wie niemand gebraucht. Anstatt in seinem Auto verbrachte Bucher die meiste Zeit des Tages zuhause oder in seinem Büro und wartete auf den Anruf eines Kunden. „Das Telefon hat in den seltensten Fällen geklingelt“, sagt der 48-jährige Neuburger. Um die Festkosten zu drücken, meldete er zwei seiner Fahrzeuge ab. Auch eine Mitarbeiterin, die noch in der Probezeit war, musste Bucher entlassen.

    Immerhin: Er erhielt eine Überbrückungshilfe, die die Fixkosten zumindest teilweise deckte. Und das Landratsamt setzte die Betriebspflicht zwischen 22 und 6 Uhr aus, sodass in dieser Zeit kein Taxi bereitstehen musste. „Zum Glück“, sagt Bucher. „Ansonsten wären die Unkosten noch größer gewesen.“ Das einzige Geld, das er damals verdiente, kam durch Krankenfahrten herein, dazu „ganz wenige“ Fahrten in die Apotheke oder vom Bahnhof in die Kaserne. Aus Hygienegründen baute der Taxiunternehmer eine Spuckschutz-Folie in seine Autos ein.

    Ab Mai ging es wieder etwas aufwärts

    Ab Mai ging es wieder etwas aufwärts. Trotzdem machte Bucher im Sommer deutlich weniger Umsatz als im Vorjahr. Nur, weil er als Lieferdienst für einen Fastfood-Anbieter einstieg und so etwas Umsatz gutmachen konnte, drückte er das Minus auf etwa 25 bis 30 Prozent. „Die Feste haben gefehlt“, sagt er. Die brauche man, um ein Plus zu erwirtschaften, um damit umsatzschwache Zeiten auszugleichen. „Eine solche Mischkalkulation war aber nicht mehr möglich.“ Die Absage des Neuburger Schloßfestes 2021 nahm er deshalb mit Bedauern zur Kenntnis.

    Im Herbst und Winter sorgte die zweite Corona-Welle abermals dafür, dass er weniger als die Hälfte einnahm, als üblich. Die Lage war zunächst nicht ganz so schlimm wie im Frühjahr – nach dem erneuten Lockdown ist es wieder annähernd so. Wieder wartet er im Büro auf Anrufe – meist vergeblich.

    Neuburger Taxiunternehmer: „Wenn ich keine Arbeit habe, kann ich niemanden beschäftigen“

    Große Sorgen um seine Zukunft mache er sich trotzdem keine, sagt Bucher. „Das ist schon irgendwie zu schaffen“, ist er optimistisch. Sollte die jetzige Situation weiter andauern, könne er Verluste erneut ausgleichen, indem er Autos abmeldet und Personal abbaut. Sollte er erneut Mitarbeiter ausstellen müssen, würde dies Bucher weh und leidtun. Momentan befinden sich seine Mitarbeiter in Kurzarbeit. „Wenn ich keine Arbeit habe, kann ich niemanden beschäftigen.“

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